Lange ist es her. „1989 hat der Verein den ersten Antrag gestellt“, sagt Holger Kleinekort. Er hat damals noch selbst Fußball gespielt, ist allerdings seit 2011 Vorsitzender beim SV Schwafheim und kann nun endlich verkünden, dass der Verein einen großen Kunstrasen bekommen wird – und einen kleinen. Und überhaupt wird sich bis Mitte des laufenden Jahrzehnts im Umfeld an der Altdorferstraße einiges grundlegend ändern.
Knapp 1,1 Millionen Euro kommen vom Bund. CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski, die dem Haushaltsausschuss seit 2013 angehört, freut sich über die Bundesförderung. „Sehr gern habe ich mich dafür eingesetzt, dass Moers die Fördergelder in Höhe von 1,1 Millionen Euro für die Sanierung erhält“, sagt sie. „Die Sanierung der Sportanlagen Schwafheim ist eine große und wichtige Bereicherung für die Stadt Moers. Sport verbindet Menschen und schafft Möglichkeiten zur Begegnung. Der Ort soll für eine breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und als Begegnungsstätte dienen.“ Die Fördermittel kommen aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“.
Holger Kleinekort erinnert sich außerdem, dass er zum ersten Mal persönlich mit dem Wunsch „Kunstrasen beim SV Schwafheim“ etwa im Jahr 1997 in Berührung gekommen ist. Damals war er schon im geschäftsführenden Vorstand aktiv. Und er kennt nahezu alle Projekte und Aktionen, die der SVS in vielen Jahren unternommen hat, um auch der finanziell klammen Stadt Moers das Projekt schmackhaft zu machen. Die Kommune hätte diese Sportplatzsanierung jedenfalls nicht stemmen können.
Nun fließen mit 1.070.015 Euro rund 90 Prozent der veranschlagten 1.188.906 Euro aus Berlin. Die restlichen zehn Prozent muss die Stadt aufbringen. Knapp 20.000 Euro schießt noch der Verein zu, „für drei Garagen und einem neuen Spielplatz“, sagt Kleinekort. Die alte Spielfläche für die jüngsten Besucher ist schon lange in die Jahre gekommen, und die Garagen dienen vorrangig der Unterbringung von Gerätschaften, die ein Verein für den Spiel- und Trainingsbetrieb benötigt – nicht nur für die erste Fußball-Mannschaft, die in der Bezirksliga spielt, sondern auch für den Nachwuchs.
Und Holger Kleinekort versichert, dass die Anwohner immer zum Verein gestanden hätten. Nur im Sommer habe es Beschwerden gegeben – immer wegen des Staubs: „Wenn man beim Grillen in ein Würstchen beißt, und es knirscht zwischen den Zähnen, ist das nicht mehr schön.“ Holger Kleinekort freut sich nun, dass der SV Schwafheim nach dem Umbau eine offene Anlage hat.
„Der SVS-Platz wird dann auch von den Schülern der nahe gelegenen Waldschule und von den drei Kindergärten genutzt. Außerdem gewährt die neue Anlage unter anderem auch noch Menschen mit Rollatoren oder Kinderwagen, die vom Bürgerpark kommen, einen barrierefreien Zugang etwa zur Apotheke und der Geschäftszeile hinter der Platzanlage“, sagt der Vereinsvorsitzende. Obendrein gibt’s für den Kunstrasenplatz neue LED-Leuchten, die „einen Beitrag zur energetischen Sanierung leisten“, so Kerstin Radomski weiter.
Und im Bürgerpark sei außerdem „eine beleuchtete Laufstrecke“ geplant, sagt der designierte SPD-Bundestagskandidat Jan Dieren über die Entwicklung beim SV Schwafheim. Die Stadt Moers steckt nun in der Frühphase des Projekts. Dort werden die Fäden zusammenlaufen. Gemeinsam mit dem Stadtsportverband (SSV) und dem Verein ist dort die Vorplanung erfolgt. Und nun jubelt auch der SSV über diese Entwicklung. „Für den SSV ist das eine wichtige Entscheidung in Sachen Sport in Moers, da es sich auch bei diesem Projekt um die weitere Umsetzung der Sportentwicklungsplanung handelt“, sagt der SSV-Vorsitzende Andreas Bögner.
Er weiß auch, dass der Erstantrag im Rahmen des Programmes „Moderne Sportstätten 2022“ gestellt wurde. „Wegen Förderkriterien konnte der Antrag aber leider nicht in diesem Programm untergebracht werden“, sagt der Vorsitzende des Stadtsportverbandes. Die nun gefundene Lösung macht aber alle zufrieden.