2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Die Handbewegung des Schwabegger Torhüters Oliver Wieder deutet es an: Für den Kreisligisten soll es nach der Vizemeisterschaft nach oben gehen. Wenn der Wiederaufstieg in die Bezirksliga gelingen soll, müssen die Schwabegger in Erkheim gegen den FC Kempten gewinnen.  Foto: Manfred Stahl
Die Handbewegung des Schwabegger Torhüters Oliver Wieder deutet es an: Für den Kreisligisten soll es nach der Vizemeisterschaft nach oben gehen. Wenn der Wiederaufstieg in die Bezirksliga gelingen soll, müssen die Schwabegger in Erkheim gegen den FC Kempten gewinnen. Foto: Manfred Stahl

Die Zielrichtung ist klar

Schwabeggs Trainer hofft in der Aufstiegs-Relegation auf den »zwölften Mann« +++ Die Altenmünster Mission lautet: zwei Siege

Der SV Schwabegg hat die Chance, nach dem Gewinn der Vizemeisterschaft in der Kreisliga Augsburg über den Umweg der Relegation noch den Aufstieg in die Bezirksliga Süd zu schaffen. Die Zielrichtung ist klar: Wenn es wieder nach oben in diese Liga gehen soll, in der sie schon bis 2009 mehrere Jahre gespielt haben, müssen die Schwabegger in der Relegationsrunde zwei Siege schaffen.

FC Kempten – SV Schwabegg (Mi., 25.5., 18.15 Uhr, in Erkheim)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Bei der ersten Reise in der Relegationsrunde, in der auf neutralen Plätzen im K.-o.-System gespielt wird, geht es in Richtung Südwesten nach Erkheim (zwischen Mindelheim und Memmingen), wo der frühere Bayernligist FC Kempten der erste Gegner ist. Er ist in der Bezirksliga Süd Viertletzter geworden und kann nun in der Relegationsrunde mit den Vizemeistern der Kreisligen Allgäu Süd, Allgäu Mitte und Augsburg noch den Klassenerhalt schaffen.
Die Allgäuer habe eine recht junge Truppe, deren bekanntesten Akteure die beiden routinierten Abwehrspieler Christian Klose und Ertan Erden sind, die schon höherklassig in der Landesliga und der Bayernliga Erfahrungen sammeln konnten. Torgefährlichster Akteur des FCK in der Bezirksliga war in der vergangenen Saison der 25-jährige Mittelfeldspieler Matthias Simon mit insgesamt sieben Treffern.
In den Spielen nach der Winterpause lief es nicht allzu gut für den Traditionsverein, der schon bessere Tage gesehen hat. In zwölf Punktspielen setzte es zehn Niederlagen. Nur in Wiggensbach (3:0) und gegen den in die Kreisliga abgestiegenen TSV Mindelheim (3:1) konnte Kempten gewinnen. Auch ein Trainerwechsel kurz vor Pfingsten, bei dem Toni Bruckmeier den bisherigen Coach Stephan Dürr ablöste, brachte nicht den erhofften entscheidenden Umschwung. Zuletzt verloren der FCK mit 1:3 in Bobingen und mit 2:4 gegen Ottobeuren.
Bei der 1:3-Niederlage in Bobingen hat der Schwabegger Trainer Herbert Wiest den Gegner beobachtet. Was er gesehen hat, fasste er so zusammen: „Spielerisch ist das keine schlechte Mannschaft. Was mir aufgefallen ist, ist das gute Umschaltspiel. In der Offensive müssen wir auf die beiden pfeilschnellen Spieler auf den Flügeln achten. Defensiv war Kempten vor allem bei Standardsituationen anfällig.“
Beim 2:1-Heimsieg gegen den FC Horgau zeigten sich die Schwabegger gut gerüstet für die anstehenden Aufgaben, denn mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung kam sie zu einem insgesamt verdienten Erfolg über einen starken Gegner. Trainer Herbert Wiest war deshalb nach dem Spiel voll des Lobes: „Ich war sehr, sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft.“ Er hofft, dass es auch in Erkheim so große Fanunterstützung gibt wie beim Totopokalfinale in Leitershofen: „Wie uns die Zuschauer da unterstützt haben, war unglaublich. Da man schon vom berühmten zwölften Mann sprechen.“ Sorgen macht dem Coach etwas das Personal. Hinter dem Einsatz des einen oder anderen Akteurs steht angesichts der frühen Anstoßzeit aus beruflichen Gründen noch ein Fragzeichen. Akut gefährdet ist aus beruflichen Gründen der Einsatz von Trainersohn Florian Wiest. Sein Ausfall wäre sicher eine arge Schwächung für das Team des SVS, das nach der Winterpause nur ein Spiel verloren hat. Torhüter Oliver Wieder hofft, dass die Partie in Erkheim noch nicht sein letztes Spiel für den SV Schwabegg ist. Er steht in der kommenden Saison aus beruflichen und familiären Gründen nicht mehr zu Verfügung und möchte sich mit dem Aufstieg in die Bezirksliga aus Schwabegg verabschieden. Dies klappt nur, wenn er und sein Team gewinnen und sich dann am Wochenende (voraussichtlich am Sonntag) auch noch in der 2. Runde der Relegation gegen den 1. FC Sonthofen II durchsetzt.
Schiedsrichter: Michael Ost, Riedlingen


SC Altenmünster – VfR Neuburg (Mi, 25.5., 18.15 Uhr, in Schwenningen)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Nein, aufgeregt sei die Mannschaft nicht, ein gewisse Anspannung sei aber schon vorhanden. Wenn Oliver Osterhof, der Sportliche Leiter des SC Altenmünster, über das Relegationsspiel gegen den VfR Neuburg spricht, dann bleibt er ganz cool: „Egal, wie das Spiel gegen Neuburg auch enden wird, wir haben schon jetzt eine tolle Saison gespielt“, ist der 48-Jährige stolz auf das, was die Truppe geleistet hat. Sollte am Ende der Traum von der Rückkehr in die Bezirksliga nach dem Abstieg im Jahr 2011 gegen den VfR Neuburg schon am Mittwochabend enden, beim SCA werde weiter ordentlicher Fußball gespielt werden, nimmt Osterhoff jeglichen Druck von seinem Team: „Die sollen einfach hinfahren, alles geben und das Spiel sowie die gesamten Rahmenbedingungen genießen“. Was auch für Altenmünsters Spielertrainer Fabian Herdin gilt. Für den 34-Jährigen ist es in seiner Karriere das zweite Relegationsspiel zur Bezirksliga. Als 21-Jähriger spielte er in Herbertshofen mit dem SCA vor 1200 Zuschauern gegen den SV Klingsmoos und verlor mit seinem Teamkollegen unglücklich nach Verlängerung und Elfmeterschießen. Oliver Osterhoff und Fabian Herdin nahmen am vergangenen Sonntag den Gegner beim 3:1-Sieg in Echsheim unter die Lupe und sahen dort einen starken Gegner. Vor allem VfR-Torjäger Fabian Scharbatke (26 Saisontreffer) und Regisseur Alexander Egen haben auf beide einen guten Eindruck hinterlassen. Sowohl Osterhoff als auch Herdin sehen nach den gewonnenen Eindrücken in Echsheim die Neuburger in der Favoritenrolle. Wenn ihr Team allerdings einen Sahnetag erwische, sei alles möglich. Dann kann die Relegation mit einem weiteren Spiel am Samstag nochmals genossen werden.
Schiedsrichter: Daniel Uhrmann, Kaufbeuren

Aufrufe: 025.5.2016, 09:47 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor