2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
– Foto: Beate Pauli

Landespokalsieg, HSV und Platz Zwei der Ewigen Tabelle

Einige Namensänderung und eine bewegte Vereinsgeschichte hat der heutige SV SCHOTT Jena aufzuweisen.

Mit der Wende etablierte sich der damalige SV Jenaer Glas in der höchsten Spielklasse Thüringens und feierte auch über die Landesgrenzen hinaus Erfolge...

Andreas Kästner (Sömmerda), Mitglied der Arbeitsgruppe (AG) „Archivwesen im TFV“ stellt uns die Texte zur Verfügung - Vielen Dank!

Der im Jenaer Sportzentrum Oberaue gemeinsam mit dem FC Carl Zeiss beheimatete SV SCHOTT Jena, dessen Fußballabteilung im Jahr 1911 im fünfzehn Jahre zuvor gegründeten Turnverein Glashütte Jena entstand, gehörte bis zu dessem Verbot in der Nazizeit dem Arbeiter - Turn - und Sportbund (ATSB) an und wurde 1920 und 1921 Thüringer Meister der Arbeitersportler. Vereinzelt tauchte der TSM Glaswerk, ab 1937 TuS Schott auch in den Gauligatabellen auf, jedoch nicht mit Platzierungen im vorderen Bereich.

Nach 1945 von zahlreichen Namenswechseln begleitet, stellten sich bedeutendere Erfolge erst in den späten 1980er Jahren ein. Die zu der Zeit als JENAer Glaswerk spielende BSG errang 1986, 1989 und 1990 die Meisterschaft im Bezirk Gera, scheiterte aber jedes Mal in der Aufstiegsrunde zur DDR-Liga. Auch am republikweiten FDGB-Pokal blieb die von der Glasindustrie der Universitätsstadt am Fuße der Kernberge unterstützte BSG stets Zaungast, drang zwar 1987 und 1990 ins Bezirkspokalfinale vor, verlor aber beide Male.

Aufwärts ging es dann nach der Wende, als der SV Jenaer Glas zu den Teams gehörte, die den Auftakt zur 1990/91 gegründeten Thüringer Landesliga bestritten. Unter Ulrich Oevermann, der 14 Jahre als Trainer in der Oberaue fungierte, war Glas von Beginn an unter den tonangebenden Mannschaften zu finden und dreimal (1997, 2009, 2013) führte der Gewinn des Thüringer Meistertitels in die NOFV-Oberliga Süd. Mit einem spektakulären 1:0-Sieg über den drei Spielklassen höheren FC Rot-Weiß Erfurt im Finale des Landespokals gewannen sie dabei 2013 das Double.

Gegner der ersten Runde im darauffolgenden DFB-Pokal-Wettbewerb war der damalige Bundesliga-Dino Hamburger SV und im Ernst-Abbe-Sportfeld kam vor fast 12.000 Zuschauern nach langem torlosen Spielstand erst in den letzten zwanzig Spielminuten durch vier Gegentore das standesgemäße Aus.

In den insgesamt neun Oberliga-Spieljahren war der Alltag der Jenaer allerdings hauptsächlich vom Abstiegskampf geprägt. Als bestes Ergebnis gingen 12. Plätze sowohl 1998 als auch 2014 in die Vereins-Annalen ein.

Neben zahlreichen anderen bekannten Namen ist den Mannschaftsaufgeboten der Sektion Fußball auch der des vierfachen DDR-Nationalspielers Ralf Sträßer zu entnehmen, er schnürte in der ersten Halbserie der Saison 1989/90 seine Schuhe für die damalige ‚Noch-BSG‘.

In anderen Sportarten wie Leichtathletik, Kanu-Rennsport, im Skisport und auch im Rasenkraftsport konnten sogar zahlreiche nationale Meistertitel errungen werden.

Aufrufe: 024.2.2021, 08:00 Uhr
A. Kästner / TFVAutor