2024-04-24T13:20:38.835Z

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Ein bisschen Regen, ein bisschen Laub - und der eine oder andere intensive Zweikampf: Foday Sanneh (Degerfelden, links) klärt resolut gegen Shadi Zein (SV Schopfheim). | Foto: Matthias Konzok
Ein bisschen Regen, ein bisschen Laub - und der eine oder andere intensive Zweikampf: Foday Sanneh (Degerfelden, links) klärt resolut gegen Shadi Zein (SV Schopfheim). | Foto: Matthias Konzok

Heimmacht SV Schopfheim schlägt den FV Degerfelden mit 4:1

SVS setzt Siegesserie fort +++ Joker Edson Fonseca sticht

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Es läuft beim SV Schopfheim: Der A-Ligist hat gegen den FV Degerfelden seine Siegesserie fortgesetzt und mit dem 4:1-Erfolg zudem seinen Status als Heimmacht untermauert.
Nach 74 Minuten bot Joachim Boos ein Paradebeispiel dafür, was allgemein unter einem glücklichen Händchen bekannt ist. Der Schopfheimer Coach wechselte seinen Stürmer Edson Fonseca ein, um "über ihn Konter setzen zu können". Siehe da, die Boos'sche Rechnung ging umgehend auf: Keine zwei Minuten war Fonseca auf dem Platz, da bekam er bei einem Gegenstoß auf halblinks den Ball und netzte ein. 3:1, die Vorentscheidung war gefallen.



Für Boos endete damit auch ein "Geduldsspiel". Nach der 2:1-Pausenführung wählte seine Elf eine Mischung aus Ergebnisverwaltung und geduldigem Lauern auf den entscheidenden Angriff, wobei es für den Geschmack des Schopfheimer Trainers "ein bisschen zu wenig in der zweiten Halbzeit" war. Denn seine Elf hielt den Ball meist nicht mehr allzu lange in ihren Reihen, agierte im Aufbau mitunter zu überhastet. "Den zweiten Ball haben wir teils blind gespielt", bemängelte Boos dabei auch fehlende Konzentration.

Degerfelden zweimal mit starkem Auftakt

In Unruhe verfiel der SVS-Coach deshalb aber nicht. Denn auf der Gegenseite mühte sich Degerfelden zwar redlich und verzeichnete ein Plus im Ballbesitz, ohne die Schopfheimer Defensive jedoch konsequent unter Druck setzen zu können. "In den ersten zehn Minuten waren wir wieder nicht die schlechtere Mannschaft", resümierte FVD-Coach Mike Baltensperger. Doch hätte sich sein Team zu oft in der Zentrale festgespielt, anstatt den Weg über die Flügel zu suchen. Zudem fand sein spielender Trainerkollege Patrick Streule auf dem kleineren Kunstrasenplatz nicht die entsprechenden Räume, um seine Stärken auszuspielen; dabei fehlte dem Torjäger zuweilen die nötige Unterstützung, "da hätten wir schneller nachrücken müssen", so Baltensperger.

Schon im ersten Abschnitt hatte Degerfelden den besseren Start erwischt, sorgte mit gelungenen Angriffen für Torgefahr und stoppte den Schopfheimer Vorwärtsdrang meist schon hinter der Mittellinie. Ein langer Pass von Marvin Heiler leitete schließlich das 1:0 durch Streule ein (8.). "Wir waren die erste Viertelstunde klar am Drücker und müssen das 2:0 machen", haderte Baltensperger nach der Partie. Denn der SVS hatte zwar "die ersten zehn Minuten verpennt", so Boos, fand dann aber in die Partie.

Asik und Osswald drehen die Partie

Einerseits bekam Schopfheim das Angriffsspiel der Gäste in den Griff, andererseits kamen die Gastgeber nun selbst zu Möglichkeiten. Nach 13 Minuten wurde Peter-Sammy Osswald im Strafraum gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelte Burak Asik. Und Osswald war es schließlich, der die Partie mit einem flach getretenen Freistoß aus 18 Metern drehte (34.).

Zwischenzeitlich hatte Baltensperger sich von der FVD-Bank die Seitenlinie entlang in die eigene Abwehrhälfte begegeben, damit seine Mannen "auf die Mittellinie rausrücken" und auch mal "aus der 2. Reihe zum Abschluss kommen". Das Degerfelder Erfolgsrezept ist, meist tief zu stehen und durch die schnellen Offensivkräfte die Gegner auszukontern. Dem stand in Schopfheim jedoch auch der "ziemlich kleine Platz" entgegen, und die Vorzüge der Gäste kamen im zweiten Abschnitt ebenfalls nicht mehr so recht zur Geltung.

Und nachdem Boos' Joker Fonseca stach, legte Nico Gsell per Kopfball nach einer Ecke noch den vierten Schopfheimer Treffer zum 4:1-Endstand nach (82.). "In der zweiten Halbzeit waren wir relativ effektiv", bilanzierte ein zufriedener Boos. Und weil der FVD keine Durchschlagskraft entwickeln konnte, sei der Sieg letztlich nie gefährdet gewesen.

Degerfelder Serie reißt, die Schopfheimer geht weiter

Damit riss die Degerfelder Serie, nach vier Partien mussten sich Streule & Co. erstmals wieder geschlagen geben. Dennoch: "Wir sind im Soll", zog Baltensperger nach dem ersten Rückrundenmatch Bilanz. "In der Zentrale stehen wir recht gut", lobte der FVD-Trainer allen voran seine beiden Sechser, die in beide Richtungen gut agieren. Noch hapert es hingegen auf den Außenpositionen. Der Blick des Trainerteams richtet sich nun auf das letzte "wichtige" Spiel vor der Winterpause. Dann kommt der FC Huttingen zum FVD, der mit einem Sieg ein kleines Polster auf die Abstiegszone mit in die Winterpause nehmen könnte.

Der SV Schopfheim gewann derweil sein viertes Spiel in Folge - zuhause war es der fünfte Erfolg in Serie für die Boos-Elf, die sich inzwischen zur Heimmacht entwickelt hat. Platz vier in der West-Staffel hat die Mannschaft somit gefestigt. "Wir haben einen Lauf, gerade zuhause", sagte der SVS-Trainer. Man habe lange gebraucht, bis alle Spieler an Bord waren. Beispielsweise bestritt Kapitän Florian Strauch nach überstandener Verletzung gegen Degerfelden erst seine dritte Partie über 90 Minuten. "Er ist ein Leader", lobte Boos dessen "hundertprozentige Einstellung". Eine kurze Negativserie mit vier Niederlagen am Stück hatte am Schopfheimer Selbstvertrauen genagt, man habe den Teamgeist vermissen lassen. Doch diese Phase ist abgehakt, der SVS tritt als geschlossene Einheit auf. "Ein super Team, sie marschieren und kämpfen", gab es von Boos den verbalen Schulterklopfer. Wohl dem, der darüber hinaus auch noch über ein glückliches Händchen verfügt.

SV Schopfheim - FV Degerfelden 4:1 (2:1)
Schopfheim: Walteich, Manuel Klug, Rehm, Strauch, Gsell, Hauser (69. Invernale), Nolte (89. Kodoziotzky), Asik, Zein (72. Fonseca), Jahnke, Osswald (86. Lehmann).
Degerfelden: Schulz, Werth (75. Orfano), Heiler, Dormio, Streule, Sanneh, Malerba, Baumann (86. Doo), Steininger, Aguirre Bailarim (64. Feit), Greschek.
Tore: 0:1 Streule (8.), 1:1 Asik (13./Foulelfmeter), 2:1 Osswald (34.), 3:1 Fonseca (74.), 4:1 Gsell (82.).
Schiedsrichter: Mehmet Turgut (Lörrach).
Zuschauer: 80.
Aufrufe: 025.11.2017, 21:10 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor