2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
– Foto: Volkhard Patten

Fabian Gross Fair-Play-Held vom Wochenende

KLA Marburg: +++ Cappeler Befreiungsschlag im Kellerduell/Spitzentruppe um TSV Amöneburg, SV Großseelheim und Spvgg. Rauischholzhausen sammelt Siege ein/ TSV Eintracht Stadtallendorf setzt Ausrufezeichen gegen SG Salzböde-Lahn +++

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79 Tage vor Weihnachten hat sich der Tabellenvorletzte FSV Cappel II mit einem eindrucksvollem Sieg im direkten Duell mit dem SV Bauerbach II, dem Tabellenschlusslicht der Kreisliga A Marburg, selbst beschenkt. Der TSV Eintracht Stadtallendorf hat auch allen Grund zum jubeln, da sie erneut zu Hause siegen konnten und damit einmal mehr seine Heimmacht unter Beweis gestellt hat. An der Tabellenspitze hat sich indes nichts verändert, da sowohl der TSV Amöneburg, als auch der SV Großseelheim sowie die Spvgg. Rauischholzhausen allesamt ihre Heimspiele gewinnen konnte.

So.: 13:00 Uhr SV Bauerbach II – FSV Cappel II 2:8 (1:4): Die Reserve vom FSV Cappel hat sich mit einem Kantersieg beim Tabellenschlusslicht, dem SV Bauerbach II, Luft verschafft und damit die direkten Abstiegsplätze verlassen. In den ersten fünfzehn Minuten schien allerdings nur die Auswärtsmannschaft die Wichtigkeit dieser Partie zu erkennen, sodass der FSV Cappel II wie die Feuerwehr los legte. Nach gerade einmal zehn gespielten Minuten gingen die Gäste durch einen Kopfball von Levin Torres verdient mit 1:0 in Führung. Der Gegentreffer zeigte Wirkung beim Tabellenletzten, der daraufhin aufs Unentschieden drängte. Abdoul Razack Bandaogo war der Nutznießer der Drangphase der Hausherren (14. Minute), wobei das Glück über das Unentschieden nur zwei Minuten wehrte. Ein Schuss aus gut sechzehn Metern von Fitim Braha stellte den alten ein Tore Unterschied wieder her (21. Minute). Dieser Treffer demoralisierte die Hausherren so stark, dass lediglich die Gäste spielten. Der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0, Devin Torres, sorgte für die Erhöhung auf 3:1, was die Vorentscheidung bedeutete (36. Minute). Noch vor der Pause konnte Fitim Braha sein zweites Tor bejubeln und beseitigte mit dem Treffer zum 4:1 (41. Minute) alle Zweifel an einem Auswärtssieg. Auch nach der Pause konnte der SV Bauerbach dem glänzend aufgelegtem FSV Cappel II, die aufgrund der spielfreien ersten Mannschaft Unterstützung erhielten, nichts entgegen setzen. Daher hatten die Gäste gerade in der zweiten Halbzeit leichtes Spiel, was sich auch im Ergebnis widerspiegelte. Nachdem sich Yannik Pohl gut durchsetzte und dann noch das Auge für den frei stehenden Marcel Jakobi hatte, stand es sogar 5:1 (53. Minute) für den Tabellenfünfzehnten. Doch nicht nur vorne erzielte die zweite Herrenmannschaft des FSV Cappel Tore, sondern auch hinten. Eine scharf geschossenen Hereingabe eines Bauerbacher Spielers fälschte Philip Naumann unhaltbar ins eigene Tor zum 5:2 (60. Minute) ab. Das Geschenk des Gegners konnte bei den Hausherren aber nicht für einen Umschwung sorgen, da gerade Fatim Braha in Torlaune war. Nur eine Minute später erzielte er seinen dritten Treffer in der Partie und schraubte damit das Ergebnis auf 6:2 hoch. Für den Tabellenletzten wurde es danach noch schlimmer, da erst Salfo Bandaogo wegen wiederholtem Foulspiel mit der gelb-roten Karte des Feldes verwiesen wurde und danach Braha mit seinem vierten Streich das 2:7 aus Heimsicht schoss. Für den Schlusspunkt sorgte der Pechvogel des zwischenzeitlichen 2:5, Philip Naumann, der mit seinem Treffer zum 8:2 Endstand sein Eigentor wieder wett machte. „Wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken“, sagte der enttäuschte Pressesprecher, Manfred Baumgarten vom SV Bauerbach II, der weiterhin an sein Team glaubt.

15:00 Uhr TSV Amöneburg – RSV Roßdorf 2:0 (1:0): Der Spitzenreiter aus Amöneburg wollte auch im zehnten Spiel in Folge die weiße Weste wahren und ergriff deshalb von Beginn an die Initiative. Ihre Chancen brachten zunächst jedoch nicht den gewünschten Erfolg ein, was auch an häufigen Abseitsstellungen der Offensivkräfte lag. In der sechzehnten Minute musste der bisher ungeschlagene Spitzenreiter ganz stark sein, da ihr Stürmer Fabio Monaco, der auch schon einmal die ein oder andere Partei im Alleingang für den TSV Amöneburg entschied, verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Den Ausfall kompensierte das Team allerdings sehr schnell, als Alexandru Argatu nur vier Minuten nach dem gezwungenen Wechsel der Hausherren das 1:0 erzielte. Mit diesem knappen Ergebnis verabschiedeten sich beide Teams dann auch in die Halbzeitpause, da dem RSV Roßdorf an diesem Spieltag das nötige Quäntchen Glück fehlte. Der Schuss von Jan Niklas Rausch kurz vor der Pause (40. Minute) prallte an die Latte und auch Marcel Bothes Chance fehlte es an Präzision. Während das 1:1 Unentschieden in der ersten Halbzeit scheinbar in der Luft schwirrte, machte der TSV Amöneburg mit dem 2:0 kurz nach der Pause, ebenfalls durch Alexandru Argatu (49. Minute), den Deckel drauf. Die Nummer 10 der Heimmannschaft nutzte einen Abstimmungsfehler der Roßdorfer Hintermannschaft eher unbeabsichtigt aus, als die herein geschlagene Flanke an seiner Schulter abprallte und den Weg gegen die Laufrichtung des Torwarts ins Netz fand. Sebastian Kropp, Trainer vom RSV Roßdorf fasste mit folgenden Worten die Partie zusammen: „Der TSV Amöneburg hat die Partie nicht unverdient gewonnen, da sie die besseren Chancen hatten. Aber wenn es 1:1 gestanden hätte, dann hätte sich die Heimmannschaft auch nicht beschweren können, sodass man mit etwas mehr Glück und Cleverness beim Tabellenführer, der im Moment die ganze Liga weg schießt, den ein oder anderen Punkt entführen hätte können. Und das obwohl der RSV Roßdorf im Gemeinde-Derby auf seine beiden Etatmäßigen Stürmer Mark Stephan Nemet und Andre Abalhid verzichten musste und deshalb ohne nominellen Stürmer spielte.


Eintracht Stadtallendorf II – SG Salzböde-Lahn 8:0 (4:0): Eintracht Stadtallendorf II hat mit tatkräftiger Unterstützung aus der 1. Herrenmannschaft einen Achtungserfolg gegen die nur zwei Tabellenplätze schlechter positionierte SG Salzböde-Lahn eingefahren. Hauptverantwortlich dafür waren der Stürmer aus der Ersten, Philipp Basmaci, und der Mittelfeldspieler Liridon Krasniq. Gerade der Stürmer sorgte mit seinem lupenreinen Hattrick vor der Pause für die Entscheidung. Der zuvor eingewechselte Maen Aldasani sorgte mit dem Treffer zum 4:0 für den Halbzeitstand. Mit der deutlichen Führung im Rücken plätscherten die zweiten fünfundvierzig Minuten nur so dahin. Während die SG Salzböde-Lahn den Hausherren nichts mehr entgegen zu setzen hatte, nutze die Heimmannschaft ihre wenigen Torchancen aus und tat so etwas für ihr Torverhätnis. Salem Milto trug sich gleich doppelt sowie jeweils einmal Liridon Krasniq und Serkan Goektas in die Torschützenliste ein. Trotz des doch deutlichen Sieges verpasste die Reserve von Eintracht Stadtallendorf allerdings einen einstelligen Tabellenplatz, ist aber nur noch fünf geschossene Tore vom ausgeglichenen Torverhältnis entfernt.

RSV Kleinseelheim – TSV Wohratal 2:3 (0:0): „Das Ergebnis ist einfach symptomatisch für unsere Situation“ stellte Spielertrainer David Koch vom RSV Kleinseelheim kurz nach dem Ende der Partie fest. Dabei haderte er gerade mit der ersten Halbzeit, in der seine Mannschaft in Führung hätte gehen müssen. Das beim RSV Kleinseelheim in den ersten fünfundvierzig Minuten die null bei den geschossenen Toren stand, lag insbesondere am glänzend aufgelegten Torwart Andreas Krämer, der laut Koch „Bestnoten“ verdiente. Nach den verpassten beziehungsweise verhinderten Torchancen der Hausherren, war es nur noch eine Frage der Zeit, ehe der TSV Wohratal dies bestrafte. Es dauerte gerade einmal drei Minuten bis Nico Bubenheim dies ausnutze. Mit seinem Doppelschlag (48. + 51. Minute) traf er direkt ins Kleinseelheimer Herz und wies damit den Tabellenvorvorletzten in seine Schranken. Mit dem 3:0 durch Marvin Fitzke (68. Minute) schien die Partie bereits entschieden zu sein. Christian Mueller erzielte knapp zehn Minuten vor Ende den 1:3 Anschlusstreffer, der noch für Spannung hätte sorgen können. Der Schiedsrichter der Partie verteilte nach einem Foulspiel kurz nach dem Anschlusstreffer nicht dem Übeltäter den gelben Karton, sondern einem anderen, der gar nicht an der Situation beteiligt gewesen war. Die gelbe Karte hätte für den „rechtmäßigen“ Foulspieler den Platzverweis bedeutet, da dieser bereits verwarnt wurde. Vielleicht wäre die Heimmannschaft in Überzahl dem TSV Wohratal noch früher gefährlich geworden, allerdings soll die Fehlentscheidung des Offiziellen nicht als Entschuldigung genommen werden. Für den Schlusspunkt der Partie sorgte dann der Trainer selbst, doch für mehr als das 2:3 mit dem Schlusspfiff reichte es nicht mehr. „Unsere Fehler werden einfach eiskalt bestraft und dann kommt noch hinzu, dass wir uns für unseren Aufwand nicht belohnen“, sagt Koch und probiert damit eine Antwort für die jetzige Situation (aktuell 15.) zu finden. Im kommenden Spiel gegen den FSV Cappel II soll nun die Wende kommen, indem der Bock umgestoßen wird.

SV Schönstadt – SV Mardorf 2:1 (0:0): Beide Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte lieferten sich einen echten Kampf in einem sehr ansehnlichen Spiel, wobei das Duell aus Sicht von Trainer Nils Däuwel vom SV Schönstadt entweder keinen oder einen knappen Sieger verdient gehabt hätte. In diesem Falle waren es eben die Hausherren, die sich behaupten und damit die drei Punkte einfahren konnten. Nach einer torlosen ersten Halbzeit sorgten allerdings zunächst die Gäste für den ersten Torerfolg, als Paul Kobienia (47. Minute) zum 1:0 aus Mardorfer Sicht traf. Nur acht Minuten später zeigte der Schiedsrichter Helmuth Kaiser auf den Punkt, sodass die Heimmannschaft den Ausgleich quasi auf dem Silbertablett serviert bekam, doch nahm Fabian Gross das Geschenk nicht an. Er lief zum Schiedsrichter und erklärte ihm, dass er gar nicht gefoult wurde, woraufhin der Schiedsrichter den Strafstoßpfiff zurück nahm. Bei solch einem Spielstand, solch eine gravierende Entscheidung zu treffen, zeugt von Mut und einem noch größerem Fair-Play-Gedanken. Doch nicht alle waren mit Gross Entscheidung zufrieden, sodass gerade von Zuschauerseite sein Handeln auf viel Unverständnis stieß. Die Mannschaft schien davon allerdings gekitzelt worden zu sein, sodass der SV Schönstadt immer griffiger und dadurch auch präsenter wurde. In der 81. Minute sorgte dann Tobias Michael Leist für die Erlösung, als er den 1:0 Rückstand egalisierte. Das Spiel war daraufhin noch nicht zu Ende und die Heimmannschaft gewann an Oberwasser, was Leist (89. Minute) mit seinem Doppelpack zu nutzen wusste. Die Gerechtigkeit schien sich vor den gut 150 Zuschauern wohl auszuzahlen.


Spvgg. Rauischholzhausen – SG Niederklein/Schweinsberg 5:2 (0:1): Unterm Strich konnte sich der klare Favorit aus Rauischholzhausen durchsetzen, wobei sie gerade in der ersten Halbzeit ziemlich beißen mussten. Die SG Niederklein/Schweinsberg begann deutlich engagierter sowie couragierter als der zu Anfang aufspielende Gastgeber. Die SG nutze die erste sich ergebene Chance und ging völlig verdient mit 1:0 durch Goekhan Fidan (34. Minute) in Führung. Die Spvgg. brauchte bis in die zweite Halbzeit hinein, um diesen Rückstand aufzuholen und in einen eigenen Vorsprung umzuwandeln. Bevor Dominik Siebert (53. Minute) den Spielstand egalisierte, stellte Nicolai Lorch durch einen schnellen Doppelpack (55. + 64. Minute) binnen neun Minuten auf 3:1. Die Gäste konnten zwar noch den 3:2 Anschlusstreffer durch Jannis Preis (85. Minute) erzielen, jedoch blieb die Wirkung danach aus. Das lag insbesondere an den beiden Treffern durch Thorsten Gantenberg (90. Minute) und Nils Clasani (90. +2 Minute), die damit den deutlichen Sieg besiegelten. „Für uns ist das Wochenende in doppelter Hinsicht positiv gelaufen. Zum einen ist unsere zweite Mannschaft durch den 4:3 Erfolg Tabellenführer und zum anderen sind wir weiterhin Tabellendritter, bei zwei Spielen weniger als der SV Großseelheim“, sagte der überglückliche Pressesprecher Ewald Schubert, von der Spvgg. Rauischholzhausen.


SV Großseelheim – FV Cölbe 1:0 (0:0): Das die Spvgg. Rauischholzhausen auf dem dritten Tabellenplatz liegt, hat auch mit dem Sieg des SV Großseelheim zu tun, die deshalb drei Punkte besser dar stehen. Lange Zeit sah es allerdings nicht nach einem Heimsieg für den SV Großseelheim aus, die sich in einer ersten durchwachsenen Halbzeit mühten. Das Chancenplus war zwar auf ihrer Seite, doch ein Blick auf die Torschussstatistik, dort standen lediglich zwei bei der Großseelheimer Haben-Seite, spricht Bände. Auswechslungen der Großseelheimer vor und nach der Pause sorgten für eine klare Aufwertung des Spiels, sodass die Heimmannschaft zu immer mehr Torchancen kam. Marcel Tautermann sorgte mit seiner vierten Großchance für die Entscheidung (65. Minute), als er aus zehn Metern in mittiger Position den Cölber Torhüter mit einem Flachschuss überraschte. Nach dem 1:0 verpasste der Tabellenzweite allerdings das 2:0 zu erzielen, da die Chancenausbeute heute nicht die Stärke der Hausherren war. „Hervorzuheben ist trotzdem die Leistung des FV Cölbe, die gerade in der zweiten Halbzeit gut mit spielten und sich nicht versteckten“, sagte Pressesprecher Karl-Heinz Klingelhöfer vom SV. Dass der FV Cölbe nichts Zählbares aus Großseelheim entführen konnte, lag auch an Amanuel Neamn, der mit seiner schlechten Chancenverwertung den Hausherren in nichts nachstand.

VfL Neustadt – FSG Südkreis 5:2 (2:0)

1:0 Tolga Cetincelik (20. Minute), 2:0 Niko Müller (23. Minute), 3:0 Matthias Bauscher (47. Minute), 4:0 Andre Breuer (56. Minute), 4:1 Joel Schmermund (64. Minute), 5:1 Niko Müller (66. Minute), 5:2 Joel Schmermund (90. Minute)

Aufrufe: 06.10.2019, 21:51 Uhr
Louis LambertAutor