2024-03-27T14:08:28.225Z

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Der SV Schöneberg hat in der Relegation den Klassenerhalt geschafft – und muss die Kreisklasse 2 aller Voraussicht nach trotzdem verlassen. Wie weitere Vereine aus der Region Mindelheim tritt der SVS in der kommenden Saison in der Kreisklasse 1 an.
Der SV Schöneberg hat in der Relegation den Klassenerhalt geschafft – und muss die Kreisklasse 2 aller Voraussicht nach trotzdem verlassen. Wie weitere Vereine aus der Region Mindelheim tritt der SVS in der kommenden Saison in der Kreisklasse 1 an. – Foto: Julia Prestele

Geteiltes Leid, halbes Leid?

Die Einteilung der Ligen sorgt bei vielen Vereinen für Kopfschütteln +++ Besonders die Kreisklasse ist betroffen +++ Dort fürchten Funktionäre lange Fahrten – und weniger Zuschauer

„Irgendjemand muss in den sauren Apfel beißen.“ Diesen Satz hört man dieser Tage häufig, wenn man mit Verantwortlichen der Kreisklasse 1 und 2 spricht – wobei viele lange gar nicht wussten, in welcher Liga ihr Verein in der kommenden Saison spielen würde. Durch Auf- und Abstiege hätte die Kreisklasse 2, die traditionell mit Mannschaften aus dem Umkreis von Mindelheim bestückt wird, demnach insgesamt 18 Mannschaften umfasst – deutlich zu viel.

Einige Mannschaften, die in den vergangenen Jahren in der Kreisklasse 2 beheimatet waren, mussten deshalb in die Kreisklasse 1 aus dem Kreis Memmingen verschoben werden – in den sauren Apfel beißen, sozusagen. Das sorgte mal für Verwunderung, mal für Empörung, in jedem Fall aber für zahlreiche Einsprüche. Einsprüche, die dazu führten, dass die Gruppen nochmals neu eingeteilt wurden. Die erste Protestwelle verebbte daraufhin.

Die zweite jedoch folgte auf den Fuß. Denn es gibt Vereine, die mit der zweiten Neu-Einteilung alles andere als zufrieden sind. So etwa der SV Schöneberg. Erst vor wenigen Wochen sicherten sich die Schöneberger in einem spannenden Saisonfinale – Relegation inklusive – den Klassenerhalt in der Kreisklasse 2. Jetzt sollen sie in der benachbarten Kreisklasse 1 antreten.

Eine Umgruppierung mit Folgen, meint Benjamin Lippl, Abteilungsleiter beim SV Schöneberg. „Wir rechnen mit 40 Prozent mehr Fahrtstrecke als zuvor“, sagt Lippl. Doch nicht nur der Mehraufwand störe ihn, vielmehr gehe es um die Beziehung zu den umliegenden Vereinen. „Man kennt sich und freut sich auf die Spiele, da haben sich viele Freundschaften gebildet.“ Zwar gehe es in diesen Spielen oft heiß her. „Danach hockt man aber locker zusammen und ratscht – das ist mit den neuen Vereinen schwer zu etablieren.“

Der SV Schöneberg hat deshalb Einspruch gegen die aktuelle Einteilung erhoben. Die Chancen, dass sie damit scheitern, liegen bei 99,9 Prozent – so sagt es Spielgruppenleiter Polykarp Platzer. Am Samstag tagt der Bezirksspielausschuss mit den Spielgruppenleitern aus ganz Schwaben, um darüber zu entscheiden. „Uns war bewusst, dass es Probleme gibt“, sagt Platzer und verweist auf zahlreiche Mannschaften, die durch Auf- und Abstiege zur Kreisklasse 2 dazugekommen sind. Letztlich müsse man so entscheiden, dass möglichst viele Vereine möglichst kurze Wege hätten. „Deshalb mussten wir eine Grenze ziehen – und die verläuft jetzt halt zwischen Schöneberg und Kirchheim.“ Ihm sei auch klar, dass Mannschaften mit der Neu-Einteilung unglücklich seien. „Aber irgendjemand muss in den sauren Apfel beißen.“

Auch der FC Loppenhausen wechselt zur kommenden Saison in die fußballerisch stärkere Kreisklasse 1. Dort hat man sich mit der neuen Situation arrangiert. „Langfristig müssen wir bessere Lösungen finden“, sagt Teammanager Christian Matzka und schlägt künftig Kreisklassen mit 16 anstatt 14 Mannschaften vor. „Mit der Lösung jetzt können wir aber leben – auch wenn sie bedeutet, dass wir mit weniger Zuschauern und finanziellen Einbußen rechnen müssen.“ Immerhin gehe es auch anderen Mannschaften so: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“

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Aufrufe: 022.6.2019, 15:21 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Max KramerAutor