2024-04-25T14:35:39.956Z

Halle
Der SV Schöneberg (schwarze Trikots) setzte sich beim Vorrundenturnier in Pfaffenhausen durch und fährt nun zur Unterallgäuer Endrunde.  Foto: Andreas Lenuweit
Der SV Schöneberg (schwarze Trikots) setzte sich beim Vorrundenturnier in Pfaffenhausen durch und fährt nun zur Unterallgäuer Endrunde. Foto: Andreas Lenuweit

Das neue Spiel ist angekommen

Der SV Schöneberg gewinnt das Vorrundenturnier in Pfaffenhausen und steht damit als erster Teilnehmer der Finalrunde fest +++ Die neue Spielvariante wird zwiespältig aufgenommen

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Der SV Schöneberg sicherte sich am Freitagabend durch eine hervorragende Defensivleistung den Turniersieg in Pfaffenhausen und nimmt somit an der Endrunde der Unterallgäuer Meisterschaft teil. Oberrieden und Unterrieden mussten sich ebenso geschlagen geben wie Gastgeber Pfaffenhausen und Breitenbrunn.

Allerdings geriet Fußball schnell zur Nebensache, das große Thema war der neuartige Hallenfußball, genannt Futsal. Die Meinungen dazu gehen sehr weit auseinander: Von Sätzen wie „das Feeling geht verloren“ über es „hat wenig mit Fußball zu tun“ aus dem Anti-Futsal-Lager zu recht positiven Einschätzungen wie „das Zeitspiel fällt weg“ der Befürworter der neuen Spielvariante. Die Fans in Pfaffenhausen waren eher skeptisch, stellenweise wurde in Gesängen sogar der Unmut über den DFB kundgetan. „Wir wollen normalen Hallenfußball“ wurde gerufen. Die Meinungen der Spieler gehen ebenfalls weit auseinander, was aber auch an der individuellen Spielweise liegen mag. Fakt ist: Das körperbetonte Spiel fällt größtenteils weg, Techniker haben es leichter.

Die Offiziellen des Hallenturniers ziehen dagegen eine positive Bilanz: „Es ist der schnellere und schönere Fußball, Techniker werden bevorzugt und die Verletzungsgefahr sinkt deutlich, da es weniger Fouls gibt“, gaben Schiedsrichter und Turnierleiter nach dem Turnier einstimmig zu Protokoll.

So ist es, wie bei jeder Neuerung, die den Fußball in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ereilte: Es gibt Skeptiker und Befürworter. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich alle Beteiligten an Futsal gewöhnen, denn hierbei wird es in Zukunft keinen Spielraum mehr geben, wie Spielgruppenleiter Polykarp Platzer bereits vor dem Turnier gegenüber der Mindelheimer Zeitung gesagt hatte: „Egal, ob man für oder gegen Futsal ist, es ist nun einmal die Hallenfußballform, die weltweit gespielt wird.“ Und daran werden sich in Zukunft auch die Unterallgäuer Kicker und Fans gewöhnen müssen.

Diejenigen, die sich offenbar schon am besten an die neuen Regeln gewöhnt hatten, waren die Spieler des Kreisklassisten SV Schöneberg. Sie gewannen das erste Futsalturnier dank einer starken Defensive um Torwart Tobias Vater, der kein einziges Mal hinter sich greifen musste und folgerichtig auch zum besten Torwart des Turniers gewählt wurde. Dank des klaren 3:0-Sieges gegen den stärksten Widersacher, den SV Oberrieden, hätten sich die Schöneberger im letzten Spiel des Tages sogar eine Niederlage gegen den SC Unterrieden leisten können. Doch natürlich wollten Vater und Co. ihre weiße Weste behalten – und blieben durch das 0:0 letztlich auch im vierten Spiel ohne Gegentor.

Die beste Offensive mit acht Toren stellte der Zweitplatzierte SV Oberrieden, aus dessen Lager auch der beste Torschütze des Turniers, Daniel Nett, kam. Zum besten Spieler wurde überraschend Markus Satzger vom letztplatzierten SV Breitenbrunn gewählt.

Abschließend gilt zu sagen, dass es keine Verletzten in Pfaffenhausen gab und alle Spiele ausgesprochen fair waren. Ob das nun an Futsal liegt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.

Aufrufe: 04.1.2015, 20:41 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Marius ScheitleAutor