Was war geschehen? Nach etwa einer halben Stunde im Kreisliga B Spiel zwischen Neuweier und Scherzheim zeigte die souveräne Schiedsrichterin Nicole Schäfer nach einem Tackling im Strafraum der Heimelf auf den Punkt. Der Scherzheimer Stürmer Jakob Egner dribbelte mit Ball in sehr hohem Tempo Richtung Tor, als er von einem Abwehrspieler des FC Neuweier resolut abgegrätscht wurde. Die Unparteiische zeigte sofort auf den Punkt und auch die meisten Zuschauer und Akteure sahen diese Aktion als klares Foulspiel an. Doch Egner ging sofort, nachdem er wieder auf den Beinen stand, zu der Schiedsrichterin hin und erklärte ihr, dass sein Gegner nur den Ball gespielt hatte. Somit gab es Eckball, die Chance zur Führung für die Hanauerländer blieb aus, aber der Spieler hatte alle Sympathien auf seiner Seite.
Nun ist uns bewusst, dass im Fußball auch immer von einem "cleveren Spieler" gesprochen wird. Das trifft oftmals zu, wenn man eben in solch einer Situation "clever" einen Elfmeter rausholt. Ist man Anhänger jener Mannschaft, dann lacht man ein wenig und freut sich über den hoffentlich verwandelten Elfmeter und den möglichen Sieg. Als Gegner hat man aber auch ganz oft solche und auch andere Situation gegen sich und das "clever sein" verwandelt sich dann natürlich in ein "unsportliches Verhalten".
Machen wir uns aber nichts vor - morgen ist wieder ein wichtiges Spiel und jeder Spieler der während diesem Artikel nickend zustimmt, der wird morgen bei einer Szene im Strafraum vielleicht wieder "clever" handeln und einfädeln oder sich geschickt fallen lassen. Das gehört - leider - zum Fußball dazu, gleichzeitig ist es aber auch traurig, dass man solche Aktionen wie jene von Jakob Egner hervorheben muss. Wir tun dies aber - weil es Seltenheit geworden ist und weil Jakob Egner mehr Aufmerksamkeit verdient hat als alle Beteiligten vom Skandalspiel zwischen Greffern und Haueneberstein zusammen. Punkt.