2024-04-16T09:15:35.043Z

Relegation
Die Eintracht Autenried und ihre laute Fangruppe hatten nach Elfmeterschießen Grund zum Jubeln: Das Team bleibt in der Kreisklasse.	  F.: Ernst Mayer
Die Eintracht Autenried und ihre laute Fangruppe hatten nach Elfmeterschießen Grund zum Jubeln: Das Team bleibt in der Kreisklasse. F.: Ernst Mayer

Die besseren Nerven entscheiden

Eintracht Autenried bleibt nach dem Sieg gegen Scheppach in der Kreisklasse

500 Zuschauer haben gestern Abend ein spannendes Relegationsspiel in Kemnat gesehen, das nach 60 Minuten Spielzeit Fahrt aufnahm: Der SV Scheppach sah zunächst wie der sichere Sieger aus, doch Eintracht Autenried erkämpfte sich in Unterzahl den Ausgleich. Nach dem 1:1 nach regulärer Spielzeit und Verlängerung entschied das Elfmeterschießen über den Klassenerhalt in der Kreisklasse. Autenried hatte hier die besseren Nerven und siegte 6:4.

Beide Mannschaften leisteten sich zu Beginn im Spielaufbau viele Ungenauigkeiten. In der Abwehr wurde nur selten konsequent geklärt. Die erste gute Chance hatten die Scheppacher: Nach einer Flanke von der linken Seite stieg Patrick Landes zum Kopfball hoch, die Bogenlampe flog aber knapp am Kasten vorbei (10.). Auf der Gegenseite hätte Hasan Tag fast von einem Fehler der SV-Abwehr profitiert: Die Scheppacher warteten auf einen Foulpfiff im Mittelfeld, der nicht kam. Dafür kam ein Steilpass zu Tag, der den Ball Richtung Tor feuerte. Stefan Werner im SV-Tor zeigte gegen den guten Schuss eine ebenso gute Parade (16.).

In der Folge fiel den Spielern wenig Konstruktives ein. Wenn sich eines der Teams einmal dem gegnerischen Tor näherte, war es mit Fernschüssen, die aber kaum Gefahr brachten. Das 0:0 zur Pause spiegelte durchaus den gezeigten Fußball wider – was aber niemanden überraschte, spielten doch beide Teams gegen die Abstiegsangst.

Die zweite Hälfte eröffneten die Autenrieder mit einem guten Freistoß von Hüseyin Tag, der aus knapp 20 Metern das Tor nur knapp verfehlte (49.). Auch die zweite gute Chance des Abschnitts gehört der Eintracht: Dominik Haas flankte den Ball von rechts in den Strafraum, Hüseyin Tag köpfte den Ball Richtung Tor. Die Kugel verfehlte das Ziel knapp (58.). Auch der SVS spielte gefälliger nach vorne, doch in den entscheidenden Momenten schlichen sich Fehler ein. Bis sich Scheppachs Bester, Patrick Landes, den Ball im Mittelfeld schnappte, drei Gegenspieler stehen ließ und den Ball zum 1:0 versenkte (66.).

Autenried drängte nun auf den Ausgleich, liefen aber in Tornähe zu oft ins Abseits. Und als dann auch noch Dominik Haas die Rote Karte sah, schien die Vorentscheidung gefallen (79.). Doch Autenried warf alles nach vorne und wurde belohnt: 30 Sekunden vor Schluss stocherte ein Autenrieder den Ball im Gewühl nach einer Ecke doch noch ins Netz – zur unbändigen Freude der lautstarken Eintracht-Fans.
In der Verlängerung stellte der gleichmäßig kleinlich leitende Schiedsrichter Julian Bunk numerischen Gleichstand auf dem Spielfeld her und schickte Scheppachs Veit Fischer-Vulpe mit Gelb-Rot vom Feld (94.). Autenried hatte die beste Chance nach einem indirekten Freistoß an der Torauslinie (104.).
In der zweiten Hälfte der Verlängerung wogte die Partie hin und her. Beide Mannschaften hatten alle Taktik längst über Bord geworfen und setzten ihre letzten Kräfte ein. Ein Tor brachte aber kein Team mehr zustande und so ging es ins Elfmeterschießen. Lukasz Kalafarski setzte seinen Strafstoß neben das Tor, die Autenrieder Schützen behielten alle die Nerven.

Aufrufe: 026.5.2015, 23:17 Uhr
Mittelschwäbische Nachrichten / Adrian BauerAutor