2024-05-08T14:46:11.570Z

Turnier
Ebenaus Ann-Christin Peuker (l.) und Schameders Julia Dickel (r.) – in der Vorsaison noch Ligakonkurrentinnen, nun wartet der Wittgenstein-Cup auf sie. Foto: Archiv
Ebenaus Ann-Christin Peuker (l.) und Schameders Julia Dickel (r.) – in der Vorsaison noch Ligakonkurrentinnen, nun wartet der Wittgenstein-Cup auf sie. Foto: Archiv

Härtetest mit Titelchance

Wittgenstein-Cup im Frauenfußball feiert am Montagabend seine Premiere

Für die einen ist es ein letzter Härtetest, die Generalprobe – für die anderen ist es ein Stelldichein, ein Test unter Wettbewerbsbedingungen: Der Wittgenstein-Cup feiert eine weitere Premiere. Erstmals findet die Altkreis-Meisterschaft in diesem Jahr im Frauenfußball statt. Auf dem Sportplatz in Schameder spielen am Montagabend ab 18 Uhr insgesamt drei Teams den ersten Titel der Saison aus.

Als klarer Favorit geht Landesliga-Aufsteiger SV Schameder an den Start. „Es ist eine tolle Geschichte, dass der Wettbewerb nun auch im Frauenfußball stattfindet. Für uns ist klar, dass wir den Titel holen wollen. Für uns ist aber auch klar, dass wir dem Meisterschaftsbetrieb in der Landesliga alles unterordnen“, macht SVS-Coach Andreas Edelmann deutlich. Dass sein Team im Vollbesitz seiner Kräfte ist, dürfte mitnichten der Fall sein. Der Wittgenstein-Cup bildet gewissermaßen den Abschluss eines Trainingslagers, das am Wochenende für das Team aus der Edergemeinde auf dem Plan steht – eine Woche vor dem Liga-Auftakt. „Wir betrachten das hochkarätig besetzte Turnier als ein Kräftemessen – da treffen drei gute Mannschaften aufeinander. Das ist eine echte Standortbestimmung“, sagt Edelmann vor dem Duell mit den Bezirksligisten FC Ebenau und TuS Dotzlar. Will heißen: Die drei besten Frauenmannschaften aus Wittgenstein treffen aufeinander.

Dennoch stapelt Mirko Pätzold tief. Der Coach des TuS Dotzlar weiß um die Rolle seines Teams als absoluter Außenseiter. „Für uns gilt beim Wittgenstein-Cup das Gleiche wie in der Bezirksliga: Als Aufsteiger wollen wir lernen. Wir wollen die Euphorie bewahren, die wir als Meister der Kreisliga mitnehmen“, fordert der Trainer des Bezirksliga-Neulings. Für Pätzold ist der Wittgenstein-Cup vor allem ein Vorbereitungsturnier, in dem dem Übungsleiter ohnehin noch einige Spielerinnen urlaubsbedingt fehlen. „Das ist eine Vorbereitung unter Wettbewerbsbedingungen. Davon können wir letztlich nur profitieren, zumal wir mit dem FC Ebenau auf einen neuen Liga-Konkurrenten treffen – das wird uns letztlich noch einmal zeigen, aus welcher Richtung der Wind im Meisterschaftsbetrieb weht“, konstatiert Pätzold.

Dennoch, mit dem Entschluss, die Herausforderungen der Bezirksliga wahrzunehmen, wächst Wittgenstein langsam aber sicher wieder zu einer Hochburg des Frauenfußballs heran – angeführt vom „Leuchtturm“ SV Schameder, der als Gastgeber beim Wittgenstein-Cup fungiert.

Zumindest auf dem Papier dürfte die Edelmann-Elf und der FC Ebenau den Sieg bei der Altkreis-Meisterschaft unter sich ausmachen. Coach Dirk Hüster will den Wettbewerb allerdings nicht überbewerten, obgleich es beim FC Ebenau bereits knistert. „Letztlich ist das nur die Probe vor dem Saisonstart. Allerdings waren gerade die Duelle gegen den SV Schameder immer prickelnd. Daher freuen wir uns auf den Wittgenstein-Cup“, sagt Hüster, der allerdings auch dem TuS Dotzlar Respekt zollt. „Es ist toll, dass der Verein den Aufstieg wahrgenommen hat. Ich glaube, dass die Mannschaft in der Bezirksliga ankommen und mitspielen wird. Daher ist die Vorfreude auf dieses Duell beim Wittgenstein-Cup ebenfalls durchaus groß“, konstatiert der Coach.

Grundsätzlich begrüßt Hüster den Wittgenstein-Cup im Frauenfußball. „Ich sehe das als Vorbereitung unter Wettbewerbsbedingungen an. Das ist eine tolle Idee, der man eine Chance geben sollte. Gerade für die teilnehmenden Mannschaften ist das eine schöne Sache“, sagt der Übungsleiter. Und weiß: Der Wittgenstein-Cup ist ein echter Härtetest für alle Mannschaften, eine Standortbestimmung.

Aufrufe: 019.8.2017, 08:00 Uhr
Timo KarlAutor