2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Trainer spricht, der Schützling lauscht intensiv: Schaldings Coach Stefan Köck (li.) schenkt in der Defensive dem Youngster-Duo Alex Mankowski und Daniel Zillner das Vertrauen.
Der Trainer spricht, der Schützling lauscht intensiv: Schaldings Coach Stefan Köck (li.) schenkt in der Defensive dem Youngster-Duo Alex Mankowski und Daniel Zillner das Vertrauen. – Foto: Helmut Weiderer

Jung, aber erstaunlich abgezockt: Schaldings Senkrechtstarter

Alexander Mankowski (20) und Daniel Zillner (19) heißen die grün-weißen Entdeckungen nach dem Re-Start

Zwei Heimspiele, zwei Siege, kein Gegentor! Der SV Schalding-Heining ist sportlich bisher der Gewinner der Regionalliga Bayern nach dem Re-Start. Was auffällig war: Neben Kapitän Markus Gallmaier, der seiner Führungsrolle gerecht wurde und vorne wegmarschierte, verteidigten sich zwei Youngsters in den Blickpunkt. Alex Mankowski (20) und Daniel Zillner (19) lieferten starke Auftritte ab und verblüfften mit für ihr Alter ungewohnter Coolness. Wer sind die beiden Defensiventdeckungen des SVS?

Bislang kann man konstatieren: Bei Mankowski lagen die Späher der Grün-Weißen goldrichtig. Der 20-Jährige aus dem Nachwuchs des SV Wacker sammelte bei den Salzachstädtern schon erste Erfahrungen in der Regionalliga. Mit Christoph Schulz, Kevin Hingerl, Maxi Drum und Philipp Walter wäre die Konkurrenz bei den Oberbayern allerdings groß gewesen. "Ja, in der Innenverteidigung ist Wacker sehr gut besetzt", attestiert Mankowski der Haas-Elf viel Qualität in der Defensive. Dem 20-Jährigen schwante wohl, dass es mit viel Einsatzzeit schwierig werden könnte. Das Kapitel SV Wacker schloss sich, nach sieben Jahren an der Salzach heuerte der gebürtige Pfarrkirchner beim niederbayerischen Aushängeschild an. "Es hätte schlechter laufen können", zieht der Abiturient, der im November ein Wirtschaftsstudium an der Uni Passau aufnimmt, lächelnd ein erstes Fazit.

Erst der Rückschlag, dann startet Mankowski durch.

Und das, obwohl der Auftakt im grün-weißen Trikot unter keinem guten Stern stand. Im ersten Testspiel nach seinem Wechsel riss er sich nach hartem Einsteigen seines Gegenspielers das Außenband. Das ging ja gut los! Doch nach der ersten Ernüchterung schaltete er schnell wieder in den Angriffsmodus um: "Ich hatte den Ehrgeiz, schnell wieder auf dem Platz zu stehen. Dafür habe ich zwei Wochen lang individuell mit unserem Physio trainiert." Das hat sich ausgezahlt. In Windeseile hat sich Mankowski in der Innenverteidigung einen Platz erobert. Der 20-Jährige besticht durch kompromisslose Zweikampfführung - und erstaunliche Coolness. Ist der Youngster nie nervös? "Nein, eigentlich gar nicht", schmunzelt er - und das ist auch das Verdienst von Coach Stefan Köck. "Der Trainer bringt mir große Wertschätzung entgegen. Das gibt mit die nötige Sicherheit." Dass er sich so schnell so wohl am Reuthinger Weg fühlt, daran hat auch Kumpel Tobias Stockinger seinen Anteil. "Tobi kenne ich seit der U14. Es hilft schon sehr, wenn man beim neuen Verein auf einen guten Bekannten trifft."

Alex Mankowski (oben) hat sich schnell zu einer Stütze in der Defensive gemausert.
Alex Mankowski (oben) hat sich schnell zu einer Stütze in der Defensive gemausert. – Foto: Helmut Weiderer

Mankowski ist viel mehr als nur der Ausputzer hinten drin. Seine zweite große Stärke ist die Ruhe am Ball. "Dadurch, dass wir mit einer Dreier- bzw. Fünferkette agieren, habe ich immer zwei Mitspieler neben mir. Deshalb kann ich auch immer wieder mit Tempo ins Mittelfeld dribbeln und das Spiel ankurbeln." Mit Fabian Burmberger und Daniel Zillner harmoniert Mankowski prächtig. Übrigens, seinem ebenfalls blutjungen Pendant in der Defensivreihe wird er in Zukunft nicht nur auf dem Fußballplatz über den Weg laufen. Auch Zillner wird im November an der Uni Passau studieren. Business Administration, um genau zu sein.

Eigengewächs Zillner: Jugendarbeit zahlt sich aus.


Im Fall von Daniel Zillner darf sich der SV Schalding ebenfalls selbst auf die Schultern klopfen. Die harte Jugendarbeit zahlt sich aus, wenn ein Eigengewächs den Sprung in den Regionalliga-Kader schafft. In der letzten Saison führte der gebürtige Engertshamer (Lkr. Passau) die U19 des SVS als Kapitän an. Zweifelsohne mit Talent gesegnet, ist der Schritt von der Junioren-Landesliga in die Herren-Regionalliga aber dennoch riesengroß. Umso erstaunlicher, wie Zillner das im Moment hinkriegt. "Die Umstellung ist schon enorm. Vor allem körperlich und vom Tempo her", schildert der 19-Jährige seine ersten Eindrucke aus der Beletage des bayerischen Amateurfußballs.

Aus der eigenen U19 in die Regionalliga: Daniel Zillner.
Aus der eigenen U19 in die Regionalliga: Daniel Zillner. – Foto: Helmut Weiderer

Noch dazu muss er sich auf einer für ihn ungewohnten Position zurechtfinden: "In der A-Jugend habe ich meistens auf der Sechs oder der Zehn gespielt. Jetzt bin ich eben hinten drin als Innenverteidiger und da kommt mir meine Stärke im Spielaufbau entgegen." Maximal aufgeregt sei er gewesen vor dem ersten Ligapokal-Match gegen Rosenheim, aber dann "hat sich das schnell gelegt". Mankowski und Zillner, bemerkenswert abgeklärt für ihr Alter. Der SVS dürfte noch viel Freude an seinen Senkrechtstartern haben.

Aufrufe: 013.10.2020, 15:05 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor