Zimbo-Rot erhitzt die Gemüter

Es war wahrlich kein schönes Spiel. Viele Zweikämpfe, viel Leerlauf, kaum Torchancen. Der SV Röchling und der SV Saar 05 lieferten sich auf schwerem Geläuf im Hermann-Neuberger-Stadion einen Abnutzungskampf auf Augenhöhe, nach dem die Völklinger „Verluste“ allerdings größer ausfielen. Nicht nur, dass es der Tabellendritte durch das 0:0 vor rund 350 Zuschauern verpasste, nach der 1:4-Schlappe in Pirmasens wieder näher an die Spitze heranzurücken. In der Endphase verlor Röchling auch noch Mittelfeldchef Zimmerman durch Platzverweis(83.).

Was war passiert? Nach einem Foul an Zimmermann direkt vor der 05er Bank kam es zu einem Wortgefecht des Ex-Profis mit Mitgliedern von dem Trainerteam der Gäste. Ergebnis des Ganzen: Schiedsrichter Christoph Busch hielt nach einigem Hin und Her kurz Rücksprache mit seinem Assistenten – und zückte Rot. Er habe nichts Schlimmes gesagt und niemanden persönlich beleidigt, sagte Zimmermann, der andererseits einräumte: „Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, ich hätte gar nichts gesagt. So muss ich jetzt damit leben.“ Wie lange die Sperre ausfällt, bleibt abzuwarten. Aber das im Aufstiegsrennen wichtige Spiel in Mechtersheim (drei Zähler vor) kann der wichtigste Offensivmann und mit 15 Toren beste Schütze abhaken. „Es ist sehr bitter, dass er jetzt ausfällt“, sagte Völklingens Coach Günter Erhardt auf der Pressekonferenz im Anschluss, wo das Thema Rote Karte und ein möglicher Beitrag der 05er Bank, die nach Völklinger Dafürhalten auf den Schiri eingewirkt haben soll, erneut hochkochte.

Letztlich nehmen beide neben einem Punkt auch ihre exklusive Sicht der Dinge mit auf den weiteren Weg. Das 0:0 ging am Ende vollauf in Ordnung. Völklingens Angreifer Felix Dausend hätte seinem Ex-Club früh einen wohlmöglich entscheidenden Schlag versetzen können, scheiterte aber frei an Torwart Marc Birkenbach (3.). Kurz nach der Pause zeigte auch Röchling-Keeper Sebastian Buhl sein Können, hielt stark gegen den Ex-Völklinger Saki Noutsos (50.). Der Rest waren Halbchancen hüben wie drüben und jede Menge K(r)ampf. Saar 05 bleibt nach der Winterpause unbesiegt (acht Punkte) und ist Zehnter.