2024-05-02T16:12:49.858Z

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Andreas Grüninger, Trainer SV Rust | Foto: SV Rust
Andreas Grüninger, Trainer SV Rust | Foto: SV Rust

SV Rust-Coach Grüninger: "Weiter am Fundament arbeiten"

BZ-Interview zum Spieltag mit Andreas Grüninger, dem Trainer des SV Rust, der sich gerade in einer Erfolgsserie befindet

Beim SV Rust läuft es derzeit. Der 1:0-Sieg beim Tabellenvorletzten FV Bodersweier war für den Tabellenfünften der zweite Sieg im zweiten Spiel nach der Winterpause. Nimmt man die letzten Wochen des vergangenen Jahres hinzu, sind es vier siegreiche Spiele hintereinander insgesamt acht Auftritte, in denen die Mannschaft von Andreas Grüninger nicht verloren hat. Daniel Weber unterhielt sich mit dem 32-jährigen Ruster Trainer.
BZ: In welche Kategorie fällt dieser Auswärtssieg heute?
Grüninger: Das ist ganz klar: Arbeitssieg. Weil es ein totales Geduldsspiel war. Der Gegner hat sich quasi mit elf Mann hinten reingestellt, und das Spiel hat auch noch auf dem holprigen Trainingsplatz stattgefunden. Für uns als Mannschaft, die mit spielerischen Mitteln gewinnen will, war das keine einfache Aufgabe. In der ersten Halbzeit haben wir das nicht gut gemacht und waren zu hektisch. In der zweiten Hälfte ging es dann besser und wir haben mit einer Kontersituation in der 75. Minute genau zum richtigen Zeitpunkt das Tor gemacht. Danach kam kein großes Aufbäumen mehr vom Gegner.

BZ:
Schlechte Platzverhältnisse, ein tief verteidigender Gegner. Sehen Sie sich öfter solchen Szenarien gegenüber?
Grüninger: Das kommt schon öfter vor, ja. Das kann man als Problem sehen, andererseits macht es diese Liga auch interessant. Es geht nicht nur mit spielerischen Mitteln, viele Mannschaften erreichen ihre Punkte durch Kampf und Einsatz. Wenn ich zum Beispiel an die Sportplätze in Nordrach und Kirnbach denke, wo die Spielfelder um die 60 Meter lang sind, und nur lange Bälle geschlagen werden, da verfallen große taktische Maßnahmen fast schon von alleine.

BZ:
Mit diesem Sieg haben Sie ihre Erfolgsserie fortgesetzt. Wie beschreiben Sie den Status quo beim SV Rust?
Grüninger: Ich bin als Trainer derzeit sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Beim heutigen Sieg haben uns sechs Stammspieler gefehlt, aber die Mannschaft hat das toll kompensiert. Wir stabilisieren uns in der Liga und da wo wir in der Tabelle stehen, da sehe ich uns leistungsmäßig auch. Wenn wir bis zum so weitermachen, dann ist das eine erfolgreiche Runde für uns. Eine weitere im Entwicklungsprozess, den die Mannschaft seit etwa drei Jahren durchläuft.

BZ:
„Das Fundament für die sportliche Arbeit ist da“, sagten Sie im September vergangenen Jahres in unserem letzten Interview. Haben Sie inzwischen schon mit dem sportlichen Hausbau begonnen?
Grüninger: Am Fundament arbeiten wir immer noch. Ich denke, wir sind aktuell gut beraten, realistisch zu bleiben. Und uns realistisch einschätzen, das können wir. Die Situation ist noch immer so, dass wir im Sommer wieder keine A-Jugendlichen aus dem eigenen Verein in die Erste Mannschaft hochziehen können. Wir haben zwar durch die Spielgemeinschaft mit Kappel und Grafenhausen erstmals wieder eine A-Jugend, aber der älteste Jahrgang fehlt. Nicht zuletzt deshalb wollen wir vor allem die Erste Mannschaft zusammenhalten, und da sieht es auch gut aus. Um im Bild zu bleiben, ich denke den Hausbau, sprich größere sportliche Ziele, können wir in zwei bis drei Jahren angehen.

BZ:
Sind Sie eigentlich noch Spielertrainer?
Grüninger: Eigentlich nicht. Ich glaube, drei Spiele habe ich in dieser Saison selbst gemacht. Für meine persönliche Entwicklung als Trainer ist es einfach besser, nicht mehr mittendrin zu sein, sondern den Blick von außen zu haben.
Aufrufe: 020.3.2016, 23:55 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor