2024-04-24T13:20:38.835Z

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Andreas Grüninger | Foto: Sebastian Köhli
Andreas Grüninger | Foto: Sebastian Köhli

Andreas Grüninger: "Diese Saison ist einfach verrückt"

BZ-Interview zum Spieltag mit Andreas Grüninger, Spielertrainer des SV Rust, der wieder einmal auswärts gewonnen hat

Es war der sechste Auswärtssieg der Saison, den der SV Rust am Sonntag mit dem 3:2-Erfolg beim SV Oberschopfheim einfuhr. Damit steht die Mannschaft von Spielertrainer Andreas Grüninger in dieser Statistik auf dem zweiten Tabellenplatz. In der richtigen Tabelle belegen die Blau-Weißen den fünften Tabellenplatz. Der Blick des Spielertrainers richtet sich jedoch nach unten. Weshalb, erzählte er im Gespräch mit Daniel Weber
BZ: In der Auswärtstabelle stehen Sie auf Platz 2, in der Heimtabelle auf Platz 12. Warum tut sich Ihre Mannschaft in der Fremde leichter?
Grüninger: Das ist eine gute Frage. Ich kann sie aber ehrlich gesagt nicht beantworten. Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Zu Hause haben wir unnötige Punkte liegen lassen. Irgendwie hat sich das einfach so entwickelt, in den letzten Jahren war eigentlich das genaue Gegenteil der Fall. Aber diese Saison ist einfach verrückt. Das sieht man auch an dieser Tatsache.

BZ:
An welcher noch?
Grüninger: Nimmt man zum Beispiel das heutige Spiel, passt das perfekt zu unserer Situation. Aus dem Kader der Ersten waren zehn Spieler dabei. Mit mir waren wir zu elft, ich will ja eigentlich gar nicht mehr spielen. Wir haben dann noch Spieler aus der Zweiten und der A-Jugend dazugeholt. So geht das schon die ganze Saison. Bei uns sind Studenten dabei, die immer mal wieder wegen Prüfungen oder anderen Dingen fehlen. Wir haben Polizisten, die zu Einsätzen müssen. Dazu kommen Verletzte und in letzter Zeit auch noch viele Sperren wegen Gelb-Roter Karten.

BZ:
Die Leistung schmälert es wohl nicht. Von den vergangenen sieben Spielen haben Sie nur eines verloren, dazu kommen drei Unentschieden und drei Siege.
Grüninger: Die Jungs, die bei den Spielen dabei sind, die machen ihre Sache super. Das war auch heute wieder so. Nach schlechtem Beginn und Rückstand und sogar einem verschossenen Elfmeter machen wir den Ausgleich und gehen so in die Pause ...

BZ:
… Das 1:1 haben Sie erzielt.
Grüninger: Das ist nicht so wichtig. Ich bin halt angeschossen worden (lacht). In der zweiten Hälfte waren wir dann einen Tick stärker als der Gegner und Cedric Bernard schießt zwei Wahnsinnstore. Eines per Seitfallzieher, das andere nach schöner Einzelleistung. Wir müssen dann am Ende aber doch wieder zittern, weil wir in der Schlussphase ein Elfmetertor gegen uns bekommen, und dazu wieder eine Gelb-Rote Karte. Am Ende sind wir natürlich sehr glücklich über diesen wichtigen Sieg.

BZ:
Damit stehen Sie auf dem fünften Tabellenplatz.
Grüninger: Da sind wir wieder bei dieser verrückten Saison. Der Tabellenplatz hat in der Bezirksliga meiner Meinung nach gerade gar keine Aussagekraft. Wichtig sind die Punkte. Dieb gilt es zu sammeln, ob man da jetzt Fünfter, Sechster oder Siebter ist, ist egal. Man kann so schnell unten reinrutschen und plötzlich steckt man im Abstiegskampf, weil womöglich vier Mannschaften runter müssen. Wir brauchen jetzt noch acht Punkte, dann sind wir bei 40, und dann bin ich entspannter.

BZ:
Es sind Ihre letzten Spiele als Ruster Trainer. Warum hören Sie nach der Saison auf?
Grüninger: Da gibt es zwei Gründe. Zum einen habe ich beruflich als Verkaufsleiter bei Warsteiner viel zu tun und bin viel unterwegs und zum anderen bin ich der Meinung, dass es nach viereinhalb Jahren auch gut für die Mannschaft ist, wenn sie neue Impulse bekommt.
Aufrufe: 02.4.2017, 23:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor