2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Im letzten Heimspiel gegen Dremmen verpasste Roetgens spielender Co-Trainer Kelly Ayuya, der hier am höchsten springt, noch seinen Saisontreffer Nummer eins. Dieser gelang ihm aber am vergangenen Sonntag beim wichtigen Punktgewinn in Heinsberg.
Im letzten Heimspiel gegen Dremmen verpasste Roetgens spielender Co-Trainer Kelly Ayuya, der hier am höchsten springt, noch seinen Saisontreffer Nummer eins. Dieser gelang ihm aber am vergangenen Sonntag beim wichtigen Punktgewinn in Heinsberg. – Foto: Heiner Schepp
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„Die Gesundheit geht in jedem Fall vor.“

Bezirksliga 4/Landesliga 2: Corona bereitet überall Probleme und Sorgen. Die Vereine bangen, wie lange der Spielbetrieb noch weitergehen kann.

Nach zwei Erfolgen hintereinander hätte Bezirksligist Germania Eicherscheid gerne die „Neun“ mit dem dritten Sieg in Serie abgeräumt. Mit der Absage des Spiels gegen VfR Würselen bekam die Mannschaft von Trainer Marco Kraß ein zusätzliches Ferienwochenende zugesprochen. Die Germanen greifen nun erst wieder am 8. November mit der Begegnung gegen den SV Helpenstein ein. Einen Brocken bekommt der FC Roetgen mit dem FC Concordia „Jesse“ Oidtweiler vorgesetzt. Sascha Jesse, den man von Fortuna Weisweiler nach Oidtweiler holte, hat bereits fünf Treffer auf seinem Konto.

Germania Eicherscheid

Eigentlich war die zusätzliche Freizeit gar nicht eingeplant. Der zweite Feriensonntag sollte Germania Eicherscheid und ihren Trainer Marco Kraß fürs Heimspiel gegen den VfR Würselen reserviert sein. Ein Corona-Verdacht bei den Düvelstädtern durchkreuzte Germanias Absicht, „den dritten Erfolg in Serie zu landen“, war Trainer Kraß nicht erfreut über den Extra-Ferientag. „Ich hätte schon gerne gespielt“, wollten die Gastgeber an der Bachstraße unbedingt nachlegen.

Nach anfänglich großen Startschwierigkeiten sind die Eicherscheider nun in der Spur. Doch da setzt der Trainer auch direkt an. „Ich hoffe, dass nun niemand bei uns euphorisch wird“, zeigt der Coach auf. So sehr, wie man zu Beginn – als es nicht so lief – die Nerven behalten hat, so soll man auch jetzt „unbedingt die Nerven bewahren“, fordert der Coach. „Wir Trainer und auch die Spieler haben gemeinsam verloren, nun wollen wir auch gemeinsam weitere Siege erarbeiten“, nennt Marco Kraß das Gebot der Stunde.

Die personellen Sorgen hatten den Trainer „zu einer Änderung unserer Grundordnung geführt“. Das zahlte sich zuletzt dann auch in Punkten aus. „Wir haben es geschafft, aus einer verstärkten Defensive heraus unser Tor besser zu verteidigen“, sind die Gegentreffer deutlich weniger geworden. Die Qualitäten in der Offensive der Germanen blieben, aber der Trainer hat auch erkannt: „Angesichts der Chancen, die wir hatten, ist die Torausbeute noch zu gering.“ Insgesamt sind Marco Kraß und sein Co-Trainer Jens Mero „zufrieden mit der Situation“. Mit einem Sieg am 8. November in Helpenstein könnte man zum letztjährigen Aufsteiger aufschließen.

FC Roetgen

Ein wenig war es ja schon vorauszusehen. Nach dem holprigen Saisonstart hat sich der FC Roetgen nun doch gefangen und wird – wenn es weiterhin „normal“ läuft – den Oktober im Mittelfeld der Tabelle abschließen. Sieben Punkte holte das Team von Trainer Philipp Dunkel zuletzt in Serie. Die musste man bei Gegnern wie Lieck oder auch Raspo Brand nicht unbedingt vermuten. Das 1:1 in Heinsberg-Lieck „war nach einem sehr guten Spiel ein Punktgewinn für uns“, reihte Trainer Dunkel das Remis in die Kategorie Erfolg ein. In der ersten Halbzeit bekam seine Mannschaft zehn der möglichen Punkte, in der zweiten Hälfte hatte man zwar etwas Mühe, die starken Liecker in Schach zu halten. Doch nach einigem Pech im Abschluss langte es dann doch noch zum Punkt. Kelly Ajuja, großer Erfahrungsschatz im Team und Assistenztrainer hatte mit seinem Treffer die Roetgener in Führung gebracht.

Ganz viel Lob erntete auch Torwart Maurice Nadenau, der erneut mit einer starken Leistung glänzte „und mindestens drei bis viermal einen Treffer der Gastgeber mit glänzenden Reflexen vereitelte“. Nun geht es in den Vergleich mit Concordia Oidtweiler für die „13er“. Schon vor Saisonbeginn hatte Philipp Dunkel den Kader seines Kollegen Besnik Sabani als Aufstiegsanwärter auf dem Zettel. Aber der FC Roetgen ist auch selbstbewusst genug, „uns etwas auszurechnen, was zum Sieg reichen könnte“. Personalsorgen hat Dunkel aber auch. Felix Korb wird auf jeden Fall ausfallen und auch Ferhat Akar ist krank und gehört wahrscheinlich nicht zum Kader des FC. Eine weitere Sorge treibt den Roetgener Trainer um. Dunkel: „Ich hoffe nicht, dass sich die corona-bedingten Probleme weiter verschärfen und es zu einer Unterbrechung der Spielzeit kommen wird.“

SV Rott

Das Platzen des Knotens musste bis ins benachbarte Brand zu hören gewesen sein. Landesligist SV Rott hatte gegen Brauweiler beim 4:1-Erfolg nicht nur überzeugend gespielt. Avdo Iljazovic, spielender Leiter der Offensivabteilung beim SV, hatte auch gleich zweimal getroffen und insgesamt faltete der Gastgeber die nicht mal schlechten Grün-Weißen mit vier Treffern zusammen. Nach dem Sieg, der die Punkte fünf bis sieben auf dem Rotter Konto festschrieb und das Team von Trainer Frederique Casper auf Rang 8 steigen ließ, kam nicht nur Erleichterung beim SV auf. Auch ein bisschen Genugtuung schwang da mit.

So sagte „FC“ dann auch, „wir haben die Wochen davor ebenfalls nicht schlecht gespielt, aber jetzt auch den verdienten Lohn bekommen“. Den hätten Caspers Jungs auch in Düren verdient gehabt. Aber in der Schlussphase kamen die Sportfreunde zum insgesamt doch recht glücklichen 2:1-Erfolg. Der Coach war nunmehr auch froh, „so ziemlich alles von oben jetzt gespielt zu haben“. Casper: „Fakt ist, wir sind in keiner der bisherigen Partien an die Wand gespielt worden.“

Der Coach betont aber auch: „Mit der Tabelle werde ich mich erst zu Weihnachten so richtig auseinandersetzen. Dann schauen wir mal, was zu Buche steht“. Sorgen macht sich Freddy Casper, „wie es nun bis zum Winter weitergeht“. Er befürchtet, dass es sein könnte, dass „es erneut eine Unterbrechung durch Corona gibt“.

„Man muss sich ernstlich fragen, ob der Spielbetrieb überhaupt noch bis Jahresende weitergeht“, schaut der Rotter Coach sorgenvoll auf die Entwicklung der Pandemie, die „nichts Gutes erahnen lässt“. Er ergänzt: „Wir nehmen es, wie es kommt. Die Gesundheit geht in jedem Falle vor.“ Mit dem Dreier über Brauweiler in der Tasche darf sich der SV auf eine zwei Wochen dauernde Spielpause freuen. „Das war ganz wichtig, jetzt noch schnell einen Sieg eingefahren zu haben“, betont Freddy Casper, der laut Spielplan erst am 8. November mit dem Spiel gegen Brühl wieder dran ist.

Nochmal aufs Brauweiler-Spiel angesprochen, stellt Casper heraus: „Nach dem Scheiß-Saisonstart ist nun doch zu sehen, dass wir immer besser in Fahrt kommen.“ So freute ihn ganz besonders, „wie unsere Viererkette einen guten Job ablieferte und man sehen konnte, wie wichtig Avdo Iljazovic für unser Spiel ist“.

Überhaupt nicht mehr wichtig ist für den Landesligisten, was Manuel Kanou nach seinem Rauswurf beim SV macht. Nach einigen Disziplinlosigkeiten hatte sich der Klub entschieden, dem Spieler vor der Begegnung gegen Brauweiler fristlos den Stuhl vor die Tür zu setzen. Frederique Casper: „Unser Kader ist groß genug. Und vor allem auch stark genug!“

Aufrufe: 024.10.2020, 08:00 Uhr
Siegfried Malinowski | AZ/ANAutor