2024-04-25T14:35:39.956Z

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Rot-Weiss Wittlich und Deniz Siga (rotes Trikot)  verpassten zuletzt den Sprung in die Bezirksliga. Jetzt wollen die Wittlicher möglichst wieder oben mitspielen.
Rot-Weiss Wittlich und Deniz Siga (rotes Trikot) verpassten zuletzt den Sprung in die Bezirksliga. Jetzt wollen die Wittlicher möglichst wieder oben mitspielen.

Vizemeister im Fokus

Rot-Weiss Wittlich, Baldenau und Altrich klopfen erneut an die Aufstiegs-Tür

Die Meister sind aufgestiegen. Was bleibt sind meist enttäuschte Vizemeister, denen der letzte Schub, das letzte Quäntchen Glück fehlte. Mit neuem Schwung, ehrgeizigen Zielen und modifizierten Kadern streben in diesem Spieljahr der SV Rot-Weiss Wittlich, die SG Baldenau und die SG Altrich möglichst den direkten Durchmarsch an. Fupa hat nachgefragt.

Wittlich. Der Sportverein Rot-Weiss Wittlich investierte viel ins Unternehmen Bezirksliga-Aufstieg. Am Ende unterlag man gegen den Erzrivalen SG Wittlich/Lüxem 1:2. Die Kadersituation stellt sich indes ungleich schwieriger dar, als noch vor Jahresfrist. Als der Kader im Winter durch die kurzfristigen Verpflichtungen von sechs Brasilianern und Burak Sözen extrem aufgewertet wurde, gingen die Verantwortlichen vom längst anvisierten Aufstieg aus. Die Brasilianer sind weg, auch die Kahyaoglu-Brüder Serdar und Ismail (zum TuS Kröv) sowie Sözen (SV Mehring) und dessen Bruder Fatih (SV Anadolu Koblenz) haben den Verein verlassen. Trotz des gewaltigen Aderlasses muss man die Wittlicher zum engeren Kreis der Titelanwärter zählen, denn mit Miftar Halilaj (FC Bitburg), André Benzarti und Deniz Tox Karl (beide TuS Kröv) kommen spielstarke Leute dazu. Die erste Partie ging bei der Spvgg. Minderlittgen-Hupperath mit 0:2 verloren.

Die Lage bei der SG Baldenau ist ähnlich. Nach der Vizemeisterschaft und der verkorksten Relegation hat sich der Überraschungs-Pokalsieger neue Ziele gesetzt. „Es ist klar, dass die Erwartungshaltung nach den Erfolgen der vorigen Saison gestiegen ist. Es kann einerseits eine Belastung für das noch junge Team sein, doch wir können mit der Favoritenrolle leben“, sagt Trainer Peter Petry. Die zahlreichen Neuzugänge aus Morbach haben den Kader breiter gemacht und auch qualitativ aufgewertet. „Einige Neuzugänge haben das Zeug Führungsspieler zu werden. Die Kaderbreite wird entscheidend sein, wer letztlich aufsteigt. Voraussetzung für eine wieder gute Saison ist, dass wir verletzungsfrei bleiben. Mitentscheidend wird auch sein, wie man aus der Winterpause kommt, doch ich denke, dass fünf oder auch sechs Mannschaften um den Titel spielen.“ Der Kreispokalsieg habe die Mannschaft aus dem Hunsrück noch mehr zusammengeschweißt, doch das Team sei auf dem Boden geblieben. Obwohl seine Mannschaft gegen den starken Bezirksligisten SG Geisfeld aus dem Rheinlandpokal geflogen ist (0:3), zeigte sich Petry mit der Leistung sehr zufrieden. „Wir waren 60 Minuten ebenbürtig, einen Zwei-Klassen-Unterschied habe ich nicht gesehen. Zum Schluss war Geisfeld uns konditionell überlegen – der Sieg geht in Ordnung.“ Bei der „schwierigen Kiste in Traben-Trarbach“ (2:1 bei Trarbachs Reserve) in der ersten Runde des Kreispokals hatte man dagegen mehr Mühe als erwartet. Der 3:0-Auftaktsieg beim SV Morbach II war indes standesgemäß. Die SG Altrich scheiterte wie die Baldenau in der Aufstiegsrelegation an A-Liga-Dino SV Hetzerath. Für den neuen Trainer Michael Felzen, der den erfahrenen Taktik-Fuchs Jürgen Thul an der Seitenlinie beerbt hat, ergibt sich eine völlig neue Situation. „Eine Erwartungshaltung von außen gibt es eher nicht, zumindest habe ich sie nicht wahrgenommen. Wir machen uns keinen Druck. Wir wollen unseren Stil bis zur Winterpause durchziehen und schauen dann, was machbar ist.“ Mit einem relativ kleinen Kader steht Platz eins bis vier auf der Wunschliste. „Das wird wieder eine enge Kiste, denn Platten, Laufeld, Bernkastel-Mülheim und auch Dreis haben starke Mannschaften, die es wissen wollen.“ Felzen stellt die Weiterführung des von Thul eingeleiteten Wechsels zum erfolgsorientierten Kombinationsfußball in den Fokus. „Der Spielaufbau im letzten Drittel muss besser werden, wir wollen einen attraktiven Fußball spielen“, so Felzen. Mit Jens Bollig (SV Dörbach) und dem jungen Joshua Schmidt aus Wittlich kommen zwei wichtige Eckpfeiler des künftigen Altricher Spiels hinzu. „Jens hat in der Bezirksliga wertvolle Erfahrungen sammeln können, kommt mit Dynamik und viel Tempo über die linke Außenbahn. Joshua ist ein Zentrumsspieler, der auch als Innenverteidiger oder auf der Sechs einsetzbar ist.“ Mit Chris Göden und Lucas Klein komplettieren zwei Nachwuchsspieler den Kader. Der dritte Spieltag wird indes zur Standortbestimmung – denn dann kommt der TuS Platten. (L.S.).

Aufrufe: 015.8.2017, 23:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor