2024-04-19T07:32:36.736Z

Spiel der Woche
Foto: Archiv/RW Wittlich
Foto: Archiv/RW Wittlich

Plan A wird früh zur Makulatur

Rot-Weiss Wittlich etabliert sich nach seinem 4:1-Erfolg am Sonntagnachmittag unter den ersten Drei in der Tabelle der Fußball-Kreisliga A.

Trotz Kälte und einiger Graupelschauer sahen 120 Unentwegte ein recht flottes, unterhaltsames und zweikampfbetontes Spiel zweier Derbykontrahenten. Das Verfolgerduell hatte seinen Spannungsgehalt auch deswegen, weil sich die Gäste aus Minderlittgen mit einem 4:2-Sieg im Kreispokal gegen Gladbach für die Partie beim Tabellendritten bestens hatten empfehlen können.

Rot-Weiss übernahm früh die Initiative und entwickelte zwingenden Angriffsdruck, während Minderlittgens Konterattacken wiederum stete Gefahr bedeuteten. Doch nach 17 Minuten wurde der Plan A von Gästecoach Manuel Dietz, so lange wie möglich die Null zu halten und selbst zum Abschluss über Tempogegenstöße zu kommen, zur Makulatur. Kenneth Klinkhammer bediente nach seinem Dribbling auf der linken Seite den zentral postierten Imad El-Arja, der die Kugel mit der Innenseite über die Linie zog – 1:0. Als Klinkhammer nur elf Minuten später von Mehmet Karabulut 20 Meter vor dem Gästetor angespielt wurde und der mit seiner linken Klebe den Ball unhaltbar unter die Latte nagelte, bedeutete dessen 2:0 bereits eine vermeintliche Vorentscheidung (28.). Vermeintlich deswegen, weil Kiran Busch mit einem von Deniz Siga unglücklich abgefälschten 20-Meter-Flachschuss zum Anschluss traf – 2:1 (40.). Zuvor war eine Direktabnahme von Nicolae Stefan knapp am linken Pfosten der Gäste vorbeigerauscht.

Gäste investieren mehr

Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte der Spielvereinigung, die deutlich mehr investierte und zu einigen guten Abschlüssen kam. So prüfte Christoph Merges mit einem 25-Meter-Aufsetzer den guten Wittlicher Keeper Ralf Schaaf. Doch Siga bestrafte mit einem Freistoß-Schlenzer aus 18 Metern die schlecht gestellte Mauer des Tabellensechsten zum vorentscheidenden 3:1 (57.). Zuvor hatte Marc Lieser, beim Pokalspiel gegen Gladbach mit drei Toren noch gefeierter Matchwinner, Emre Yildiz an der Hacke erwischt, dessen Aktion den Freistoß zur Folge hatte. Nach Eckball von rechts und einem folgenschweren Abwehrfehler bedankte sich Qendrim Bukoshi mit dem 4:1 (67.).

Souza brilliert

In der Folge gestattete Wittlich den Gästen noch zwei gute Aktionen, als Marcel Hoffmann zunächst an Schaaf scheiterte und später eine Hereingabe von Tim Schlösser haarscharf verpasste. Es wäre für die Gäste lediglich eine Art Ergebniskosmetik gewesen. Wittlich kontrollierte die Partie und Roudalec Souza brillierte mit feinster Technik und grazilen Körperbewegungen, die selbst die Minderlittgener Zuschauer mit der Zunge schnalzen ließen. Souza konstatierte am Ende einer intensiven Partie, dass „wir heute den Sieg unbedingt wollten und wir uns schon beim Aufwärmen heiß gemacht haben. Der Wille und der Biss waren entscheidend für die drei Punkte.“

Manuel Dietz, der SpVgg-Coach, befand, dass „wir durch die eigene Unruhe den Faden verloren haben. Beim 4:1 drehen wir einen absoluten Bolzen und beim Freistoßtor stand der Torwart indisponiert. Wir haben versucht mitzuspielen, haben zwei, drei gute Chancen nicht gemacht und waren insgesamt zu passiv in den Situationen, in denen Wittlich die Tore gemacht hat. Der Sieg für Rot-Weiss ist unstrittig.“

Aufrufe: 012.11.2017, 19:05 Uhr
Lutz SchinköthAutor