Ein Remis, das keinem gefällt

Während „Dauerläufer“ und Co-Trainer Patrick Schmidt den späten Ausgleich des Gegners durch ein unglückliches Eigentor in der fünften Minute der Nachspielzeit bedauerte („Wir hätten den Sieg als Signal dafür gebraucht, dass wir jetzt nach dem schwachen Start in der Saison angekommen sind“), sah Gäste-Coach Frank Meeth unter dem Strich „eher zwei verlorene Punkte als einen gewonnenen“. Dennoch habe er seiner Mannschaft zu einer „kämpferischen Vorstellung, die nicht hätte besser sein können“ gratuliert. Um den Ansprüchen und dem selbst gesteckten Ziel Aufstieg gerecht zu werden, hätte man aber nach dem frühen Führungstor in der ersten Halbzeit nachlegen können und müssen.

Der leicht favorisierte „Gast“ begann zwar etwas druckvoller, hatte durch Andre Benzarti die erste gute Einschussgelegenheit, doch Torwart Mike Neumann war bei dessen platziertem Kopfball auf dem Posten. Nicht überraschend dennoch die frühe Führung für Rot-Weiß durch Fjoraldo Celanji, (15.), der nach einem Eckball von der linken Seite im Fünfmeter-Raum völlig „blank“ stand und Neumann keine Chance ließ.

SG-Spieler-Co-Trainer Patrick Schmidt:

Rot-Weiß war auch von der Spielanlage her nach dem Führungstreffer die dominierende Mannschaft, verstand es aber nicht, die Überlegenheit in weitere Treffer umzumünzen. Die Spielgemeinschaft setzte gezwungenermaßen auf Konter, hatte es aber schwer, gegen die früh pressenden Meeth-Kicker etwas Zählbares auszurichten.

Und dennoch: Die Platzherren belohnten sich für ihren Aufwand und kamen ebenfalls nach einem Eckball zum nicht unverdienten Ausgleich. Lukas Follmann setzte sich im Gewühl vor dem Kasten von Philipp Berhard durchschlagskräftig in Szene und vollendete fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff mit einem überlegten Schuss ins lange Eck zum 1:1. Und es sollte noch besser kommen für das Team von Trainer Christoph Krähling: Nach einem Foul an Nils Thörner blieb Daniel Mehrfeld kaltschnäuzig und verwandelte sicher zum 2:1.

Im zweiten Spielabschnitt schenkten sich beide Mannschaften nichts, die gastgebende SG wurde immer mehr in die eigene Hälfte zurückgedrängt, aber die Rot-Weißen sahen sich meist einer dicht gestaffelten Defensive gegenüber. Schiedsrichter Ralf Volk aus Brey hantierte fleißig mit seinen Karten, am Ende durften Torschütze Daniel Mehrfeld (68., Gelb-Rot) und André Benzarti (79., rote Karte) früher unter die Dusche marschieren. Als sich die Kicker der Spielgemeinschaft, die in den zweiten 45 Minuten kaum noch zu Entlastungsangriffen kamen, in der Nachspielzeit schon auf einen hart erkämpften „Dreier“ einstellten, kam Rot-Weiß im Gewimmel vor Torwart Mike Neumann in der 95. Minute doch noch zum Ausgleichstreffer durch ein Eigentor in höchster Bedrängnis. Ein Remis, mit dem sich keines der beiden Teams am Ende anfreunden konnte.

SG Wittlich / L N: Mike Neumann – Mattis Thörner, Johannes Endres, Mehmet Karabulut, (46. Nils Schermann), Nils Thörner, Lorenz Budinger, (87. Jan Schermann), Daniel Mehrfeld, Niclas Lentes, Lukas Follmann, Patrick Schmidt, (72. Nils Valerius), Benjamin Sorge, (80. Alexander Mittler)

SV Rot-Weiß Wittlich: Philipp Berhard – Gabriel Harig, Dimitri Kunz, Albutrin Aliu, Fjoraldo Celanji, (7. Quendrim Bukoshi), Tilman Meeth, (73. Marc Arbeck), Nicolae Stefan, Meliani Saim, Andri Benzarti, Luca Heintel

Tore: 0:1 (15.) Celanji, 1:1 (40.) Follmann, 2:1 (45 plus 2.) Mehrfeld, 2:2 (90 plus 5), Eigentor

Schiedsrichter: Ralf Volk (Brey)

Zuschauer: 300

Gelb-Rote Karte: Mehrfeld (SG/68.)
Rote Karte: Benzarti (RW/79.)