Ein Kantersieg mit Anlaufproblemen

„Es liegt uns nicht, wenn der Gegner so defensiv spielt. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir dann ein bisschen Fußball gespielt“, sagte Rodalec Souza, der das Wittlicher Team gemeinsam mit Nicolae Stefan trainiert. Sein Gegenüber und frühere Teamkollege aus gemeinsamen Oberligazeiten beim FSV Salmrohr, Harald Marbach, fand die erste Halbzeit „in Ordnung – da haben wir uns gut präsentiert“. Um eine eigene Möglichkeit zu haben, bedurfte es aber schon des Zutuns der Wittlicher: Torwart Marius Bach hielt in der 37. Minute den Ball nach einem Freistoß von Christian Lehnert nicht fest, Marco Dietz lupfte das Spielgerät über den Keeper, aber auch übers gegnerische Tor.

Schnelles 0:2 nach der Pause raubt Niersbach die Hoffnung

Als Schlüsselszene machte der Coach der Vereinigten aus Niersbach, Bruch und Gladbach die Situation in der zweiten Minute des zweiten Durchgangs aus. Hier vollendete Meliani Saim nach einer Ecke von Albutrin Aliu aus wenigen Metern knallhart zur 2:0-Führung der Rot-Weißen. „Da passen wir nach einer Standardsituation nicht auf. Als dann das 0:3 fällt, war es endgültig gelaufen“, wusste Marbach. Knapp eine Stunde war absolviert, da ließ Albutrin Aliu nach einem gekonnten Pass in die Tiefe von Stefan dem guten SG-Schlussmann Pascal Löw keine Chance (59.). Dazwischen lag die dickste Chance der Spielgemeinschaft: Nach Hereingabe von Christopher Zwang köpfte Marvin Remmy drüber (51.).

Die Trainer Harald Marbach (SG) und Rodalec Souza (RW):

Nun liefen die Aktionen der Gäste flüssiger. Sie versuchten nun immer wieder, das Spielfeld in seiner Breite auszunutzen, waren trickreich in Eins-gegen-Eins-Situationen und ließen die Niersbacher laufen. Weitere Treffer waren die logische Konsequenz. Nach starker Passfolge über Albutrin Aliu, Meliani Saim und den nach seiner Einwechslung ein ums andere Mal sehr gut über die linke Seite nach vorne stoßenden Miftar Halilaj traf erneut Celanji in Minute 63 zum 0:4. Die weiteren Tore fielen zwei weitere Male durch Aliu (75. nach Vorarbeit von Halilaj und in der 81. Minute per Elfmeter nach Foul von Wolfgang Wagener an Gjerg Prebreza) sowie durch Saim per Kopfball, nachdem Aliu aufgelegt hatte (83.). Deniz Siga nach abgesessener Rotsperre und der immer wieder das Spiel aus dem Mittelfeld ankurbelnde Quendrim Bukoshi waren oft die Initiatoren der erfolgreichen Angriffe. „In der letzten halben Stunde hatten wir kaum noch etwas entgegenzusetzen. Rot-Weiß war spielerisch und läuferisch klar besser“, erkannte Marbach an. Sein Gegenüber Souza denkt noch nicht an die Meisterschaft, obschon fünf Punkte Vorsprung auf den Zweiten SG Mont Royal Kröv drei Runden vor Schluss ein fettes Polster sind: „Wir schauen weiter nur von Spiel zu Spiel.“

Erste Neuzugänge beim designierten Absteiger sind klar

Sehr wahrscheinlich ist es, dass Wittlich und die Heckenland-SG in der neuen Saison zwei Ligen trennen. Sechs Zähler hat die Marbach-Elf Rückstand zum rettenden Ufer. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit plant der in der Winterpause für den geschassten Normen Klock gekommene Marbach die nächste Runde. Aus der Jugend der JSG Untere Salm rücken der bereits gegen Wittlich eingesetzte und einige gute Aktionen zeigende Marvin Hofer sowie Jan Messerich nach. Aus Landsched wechselt nach Angaben von Marbach Christian Dietz, dessen Bruder Marco bereits bei der SG spielt.

SG Heckenland Niersbach - Rot-Weiß Wittlich ⇥0:7 (0:1)

Niersbach: Pascal Löw - Wolfgang Wagener, Marco Dietz, Sven Valerius, Christian Lehnert, Johannes Broy (81. Leon Knödgen), Christopher Zwang, Florian Platz, Marvin Remmy (76. Kevin Nonnweiler), Marvin Hofer, Steven Klaas (46. Patrick Döhr).

Wittlich: Marius Bach - Dimitri Kunz (70. Jordy Mvulu), Fjoraldo Celanji (73. Blendi Aliu), Quendrim Bukoshi, Deniz Siga, Edgar Skarina (61. Miftar Halilaj), Meliani Saim, Nicolae Stefan, Albutrin Aliu, Andre Benzarti, Gjergj Prebreza.

Schiedsrichter: Johannes Lescher (Laufeld)

Zuschauer: 80

Tore: 0:1, 0:4 Fjoraldo Celanji (38., 63.), 0:2, 0:7 Meliani Saim (47., 83.), 0:3, 0:5, 0:6 Albutrin Aliu (59., 75., 81., Foulelfmeter)