2024-04-19T07:32:36.736Z

Spiel der Woche
F: Klas
F: Klas

Echtes Spitzenspiel endet ohne Sieger

Rot-Weiss Wittlich und Niederemmel trennen sich vor 230 Zuschauern 1:1 unentschieden.

An der Tabellenspitze bleibt nach dem 1:1 zwischen Rot-Weiss Wittlich und dem SV Niederemmel alles beim Alten. Niederemmel bewies auch auswärts ein weiteres Mal seine gewachsene Reife und Wittlich war ob der angespannten Personallage froh, wenigstens einen Punkt gerettet zu haben. Die Spitzenpartie hatte spielerische Klasse, aber nur wenige echte Höhepunkte zu bieten.

Bei Niederemmel fehlte Sebastian Schäfer zunächst angeschlagen, wurde erst nach der Pause für den ebenfalls Magenproblemen zu kämpfenden Kapitän Manuel Leitzgen in die Partie gebracht. Bei Wittlich musste Kapitän Deniz Siga für den sich am Mittwoch im Pokalspiel verletzten Dimitri Kunz ins Abwehrzentrum rücken. Diese taktische Notwendigkeit ließ ein Feuerwerk der Offensive bei den Gastgebern gar nicht erst zu. Vielmehr hatte Siga allerhand damit zu tun, die Niederemmeler Angreifer fern vom eigenen Tor zu halten. Das gelang partiell im ersten Durchgang relativ gut, obwohl die Gäste die eine oder andere gute Möglichkeit besaßen.

Klinkhammer trifft das leere Tor nicht

Dominik Ludwig verfehlte per Distanzschuss das Ziel nur knapp, nach Vorarbeit von Pedro Fernandes hatte Benedikt Vogedes die Gästeführung auf dem Fuß. Weil die Gäste glücklos blieben, wäre die Fahrlässigkeit bei den Abschlüssen beinahe bestraft worden, als Kenneth Klinkhammer das leere Tor nicht traf (20.). Niederemmel war insgesamt besser in der Partie, während die Rot-Weißen nur zögerlich bis in die hintere Linie der Gäste kamen. Nach einer halben Stunde wurde Wittlich mutiger, zielstrebiger und kam mit mehr Wucht nach vorn. Maik Seuser im SVN-Tor rettete vor Emre Yildiz in höchster Not (38.), doch wenige Minuten später drosch Yildiz nach einem langen Pass in die Schnittstelle die Kugel aus 18 Metern knallhart unter die Latte – 1:0 (42.). Die Spitzenpartie hatte spielerische Klasse, reizvolle Zweikämpfe und gefällige Spielverlagerungen zu bieten, doch richtig zwingend oder gefährlich wurde es nicht so oft. Marius Heisig wuchtete den Ball mit dem Vollspann aufs Tor, Ralf Schaaf im Wittlicher Tor klärte zur Ecke. Im Gegenzug verzog Kinkhammer am linken Pfosten ebenso nur knapp. Als Schiedsrichter Timo Pick ein Foulspiel kurz vor dem Sechzehner ahndete und Maxi Schäfer antrat, sah Schaaf das Unheil bereits auf sich zukommen. Der Wittlicher Torwart spekulierte auf die rechte Ecke, der Ball aber schlug sanft wie ein Softball im rechten Eck zum Ausgleich ein – ein Tor zum Zunge schnalzen (60.). Das Geschehen spielte sich anschließend meist in der neutralen Zone ab, lediglich ein Gewaltschuss von Yildiz in den Wolken verhangenen Wittlicher Oktoberhimmel sowie Vogedes’ Flachschuss sorgten für Aufreger. Niederemmel besaß ab der 65. Minute wieder mehr Zugriff, doch bei Rot-Weiss fehlte die letzte Präzision nach vorn.

Rot-Weiss am Drücker

In der Schlussphase war Wittlich wieder am Drücker, die Emmeler Konter blieben jedoch gefährlich. Wittlichs verletzter Spielertrainer Nicolae Stefan zeigte sich enttäuscht ob des mageren 1:1 und haderte mit der Entscheidung von Pick, auf Freistoß gegen seine Mannschaft entschieden zu haben. Kapitän Siga gestand ein, dass „wir heute aufgrund des engen Kaders von der Bank gar nicht mehr reagieren konnten. Wir haben zu viele Bälle verloren, können aber mit dem Punkt zufrieden sein. Es ist nichts passiert.“ SVN-Trainer Bernd Reitz zeigte sich ebenfalls nicht unzufrieden: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben gut angefangen, dann aber den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit haben wir uns den Punkt erkämpft und auch defensiv gut gestanden. Wir bleiben Tabellenführer, allein diese Tatsache lässt uns zufrieden aus Wittlich nach Hause fahren.“ (L.S.).

Aufrufe: 08.10.2017, 18:54 Uhr
Lutz SchinköthAutor