2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligabericht
Wechselbad der Gefühle auf dem Merzdorfer Rasen. F: Voigt
Wechselbad der Gefühle auf dem Merzdorfer Rasen. F: Voigt

Merzdorfs Märchen geht weiter

Die Cottbuser zwingen den FSV Spremberg im Aufsteiger-Duell mit 4:3 in die Knie

Der Lauf des SV Rot-Weiß Merzdorf findet auch am 3. Spieltag der Kreisliga Niederlausitz kein Ende. So siegten die Nordcottbuser im Aufsteiger-Duell gegen den FSV Spremberg mit 4:3 und bleiben infolgedessen auch weiterhin Tabellenführer.
Martin Leder saß nach dem Abpfiff wie ein nasser Pudel auf dem Rasen und musste das zuvor Erlebte erstmal sacken lassen. Denn der Nachmittag war für den Spremberger Innenverteidiger dann doch eher bescheiden verlaufen. Schließlich kassierten er und seine Teamkollegen beim 3:4 in Merzdorf die erste Saisonniederlage – und sein Gegenspieler markierte alle vier Treffer. Dieser hört auf den Namen Paul Zerna und war selbstredend der gefragteste Mann nach farbenfrohen 90 Minuten. „Heute hat alles gepasst“, zeigte sich der Matchwinner nach seinen Ligatoren Nummer drei, vier, fünf und sechs sehr erleichtert. Er wusste aber auch, dass Spremberg drauf und dran war, Merzdorf die ersten Verlustpunkte in dieser Spielzeit zuzufügen. „Nach dem 1:2 dachte ich, wir kommen nicht mehr zurück.“ Doch er sorgte höchstpersönlich dafür, dass ihn sein Gefühl trügen sollte.
Bereits nach vier Minuten war Zerna zum ersten Mal zur Stelle und zwei Zeigerumdrehungen später touchierte ein weiterer Versuch von ihm den Pfosten. Doch der FSV ließ sich davon kaum einschüchtern und war lange Zeit mindestens ebenbürtig. Zunächst nickte der auffällige Erik Klietsch eine Kalbitz-Ecke zum 1:1 in die Maschen und nur fünf Minuten später drehte Abdul Zamir Karimi zum Jubeln ab. Doch die Führung hatte nur für ein paar Minuten Bestand. Binnen 120 Sekunden machte Paul Zerna dann aus dem Rückstand wieder eine eigene 3:2-Führung, die Merzdorf im späteren Verlauf nie wieder abgeben sollte. Auch weil RWM-Kapitän Christian Michlenz für seinen bereits ausgespielten Schlussmann auf der Linie gegen Karimi retten konnte (30.). Die Partie war ein Beleg dafür, dass beide Aufsteiger die Kreisliga in diesem Jahr durchaus bereichern können, wenngleich das Tempo nach der Pause nicht mehr mit dem aus dem ersten Durchgang konkurrieren konnte. Nach 64 Minuten vollendete Zerna schließlich sein Husarenstück und stellte auf 4:2, ehe er sich nach 80 Minuten den Sonderapplaus abholen und vorzeitig das Feld verlassen durfte. Mehr als der Anschlusstreffer – wiederum durch Klietsch – gelang den 95ern nicht mehr (89.). Mario Metan gehörte die letzte nennenswerte Szene, sein Schuss lenkte FSV-Goalie Uwe Jannaschk noch an die Querstange (90.). Merzdorf-Trainer Sebastian Michlenz freute sich über den dritten Sieg im dritten Spiel, fand aber auch lobende Worte für den Auftritt des Mitaufsteigers: „Spremberg war das erste richtige Kaliber für uns in dieser Saison. Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen.“ Doch der FSV hatte an diesem Tag eben keinen Paul Zerna in seinen Reihen. Und deshalb geht das Merzdorfer Märchen als ungeschlagener Kreisliga-Tabellenführer vorerst weiter.
Aufrufe: 012.9.2016, 10:46 Uhr
Steven Wiesner/tvAutor