Forechecking statt Catenaccio. Mit mutiger Taktik wollte Rot-Weiß-Coach Florian Dempewolf den Mainzern das Leben so schwer wie möglich machen. Das funktionierte in den ersten Minuten gut. So zeigte sich der Bundesligist bei einigen Fehlern im Aufbauspiel verunsichert. 05-Trainer Martin Schmidt zeigte Anerkennung für das forsche Auftreten und fügte mit Blick auf das Angriffspressing hinzu: "Das wird es auch in den nächsten Bundesliga-Spielen geben. Von daher können wir hieraus einige Lehren mitnehmen."
Erste Offensivaktion landet im Tor
Wer weiß, wie lange der Hessenligist das Spiel gegen den Euro-League-Teilnehmer ausgeglichen gestalten hätte können, wenn nicht Jhon Cordoba (6.) die erste Mainzer Chance im Tor untergebracht hätte? Mit dem Führungstreffer wurden die Gäste selbstbewusster und kontrollierten Ball und Gegner. Karim Onisiwo (9.), Cordoba (15.), erneut Onisiwo (18.) und Niko Bungert (23.) stellten binnen kürzester Zeit auf 0:5. „Da ist bei uns der Faden gerissen", sah Heimtrainer Dempewolf, wie die Köpfe seiner Schützlinge nach unten gingen. Er reagierte, stellte kurze Zeit später auf eine Fünferkette um. Die defensive Stabilität nahm zu und vorne bot sich Lukas Haubrich zwischen der 35. und 40. Minute gleich vier Chancen auf einen möglichen Anschlusstreffer. Doch während die Mainzer fünf ihrer sechs Tormöglichkeiten eiskalt verwandelten, brachte der Hessenligist den Ball nicht hinter die Linie - der Klassenunterschied spiegelte sich also vor allem in der Effektivität wider.
Mainzer wechseln durch
Nach der Pause rotierte FSV-Coach Schmidt in hoher Taktzahl. Insgesamt liefen in Hadamar dennoch 12 Spieler auf, die schon in dieser Bundesliga-Saison in der höchsten deutschen Spielklasse auf dem Platz standen. In einer an Höhepunkten armen zweiten Halbzeit trafen Mounir Bouziane (81.) und Gerrit Holtmann (90./ Elfmeter nach Foul an Jason Breitenbach) erst in der Schlussphase. Über weite Strecken hatte der Hessenligist sein Ziel, ein unangenehmer Gegner für die Mainzer zu sein, erfüllt. Nach dem Spiel trafen sich beide Mannschaften noch zum gemeinsamen Nudelessen. Für den SV Rot-Weiß Hadamar geht es am nächsten Samstag um 15 Uhr wieder zu einem Gegner auf Augenhöhe. In der Hessenliga treffen die Fürstenstädter auf den FC Bayern Alzenau.
Hadamar: Hasselbach; Schraut, Sembene, Rademacher, Horz, Kretschmer, Herdering, Heene, Haubrich, Özdemir, Gros (Seyfert, Kuczok, Neugebauer, Böcher, Rücker, Kitano, Zey, Heep).
Mainz: Curci, Rodriguez, Cordoba, Brosinski, Onisiwo, Bussmann, Bungert, de Blasis, Holtmann, Hack, Serdar (Watkowiak, Bell, Gbamin, Bouziane, Häusl, Breitenbach, Moos, Trümner).
Tore: 0:1 Jhon Cordoba (6.), 0:2 Karim Onisiwo (9.), 0:3 Jhon Cordoba (16.), 0:4 Karim Onisiwo (18.), 0:5 Niko Bungert (23.), 0:6 Mounir Bouziane (81.), 0:7 Gerrit Hollmann (90., Foulelfmeter). SR: Alexander Hauser (TuS Hausen) – Zu.: 1150