In Rosellen werden nämlich nun die Früchte der eigenen Aufbauarbeit geerntet. Bester Beweis dafür ist die Tatsache, dass die Mannschaft die nicht nur den Kantersieg gegen Weckhoven einfuhr, gerade einmal ein Durchschnittsalter von 22 Jahren aufwies - und das ist in dieser Saison die Regel.
Nachdem die erste Seniorenmannschaft 2011/12 aus der Kreisliga A abgestiegen war, entschieden sich die Verantwortlichen für neue Wege. Mit der Einführung des Leistungskonzepts zu Beginn der folgenden Saison wollte man leistungsorientierter die Jugendmannschaften einteilen und ausbilden. Von der D-Jugend an aufwärts wurden die Mannschaften nach den vorhandenen Fähigkeiten der jungen Kicker durch die Trainer vor der Saison eingeteilt, um dort gezielter im Training auf einem ähnlichen Niveau arbeiten zu können. Gleich im ersten Jahr stellte der SVR aus dem Stand zwei Teams für die Leistungsklasse und in den letzten vier Jahren erreichten die Schwarz-Gelben - als einziger Neusser Verein - jeweils mit allen vier Teams die höchste Klasse auf Kreisebene.
Zeitgleich wurde allen Trainern kostenlos angeboten, an den Trainerlehrgängen des FVN (Fußball-Verband Niederrhein) oder des Kreises teilzunehmen. Auch diese Qualifizierung der Übungsleiter sorgte nach und nach für eine bessere Qualität bei der Förderung der jungen Kicker. Heute hat der SV Rosellen knapp 20 lizenzierte Trainer, und das von den Jungtrainern bis hin zur C-, B- und A-Lizenz. Von der A- bis zur E-Jugend ist in jedem Team mindestens einer mit dabei. Gerade auch bei den Jungtrainern kann man Erfolge vorweisen.
Vor zwei Jahren übernahm die damals 16-jährige Anna Frank eine F-Jgd und zeigte, was mit dem richtigen Willen möglich ist. Zur neuen Saison befinden sich fünf weitere Spieler aus den aktuellen Kadern der A- und B-Jugend in den Trainerteams. Aber auch andere „Spielerpersönlichkeiten“ geben ihr Wissen an die Kids weiter. Die Torwartlegende des SVR bzw. des Kreises, Frank Lindenau, startete im Sommer mit einer Bambini-Mannschaft.
Dieses starke Fundament trägt nun seine Früchte in die Seniorenteams. Alleine in dieser Saison konnten fünf A-Jugendliche in das Team eingebaut werden, wobei mindestens drei auf Anhieb zu festen Größen geworden sind.
Als besonderes Sinnbild der neuen Identifikation des Vereins kann man verschiedene Namen nennen: Innenverteidiger Max Dressler (21), der im Februar bereits 14 Jahre die Schuhe für den SVR schnürt. Henrik Aßhorn (18), der seit 2004 dabei ist. Sven Nitsch (19) ist seit 2005 ein Schwarz-Gelber, Jonas Krieger (24) seit 1999, Kristofer Lemm (30) seit 1992. Sie alle laufen für die aktuell so großartig auftrumpfende Erstvertretung auf.
Aber auch zehn weitere A-Jugendliche sorgen für frischen Wind in der 2. Herren. Dort sind mehr als zehn Spieler bereits länger als zehn Jahre für den SVR aktiv. Gerade im Herrenbereich wird man sich in den nächsten Jahren sicherlich über einige interessante und gut ausgebildete Jungs aus den 22 Jugendteams freuen können. Aber eben nicht nur dort: Gerade erst ist aus der Jugend auch eine spielstarke 2. Damenmannschaft entsprungen, die der Landesligatruppe eine tolle Unterstützung garantiert. Vieles spricht dafür, dass der momentanen Erfolgsgeschichte noch viele Kapitel hinzugefügt werden können.