2024-04-16T09:15:35.043Z

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Steigt wieder ins Trainergeschäft ein: Bernd Gluiber Foto (Archiv): Eibner
Steigt wieder ins Trainergeschäft ein: Bernd Gluiber Foto (Archiv): Eibner

Bernd Gluiber: Nach kurzer Pause wieder voll da

Beim Bezirksligisten SV Rohrau peilt der Coach ein langfristiges Engagement an

Rückblende - April 2016. Die SV Böblingen stürzt in der Fußball-Verbandsliga in der Rückrunde ab, zehn Niederlagen nacheinander stehen zu Buche. Coach Bernd Gluiber zieht die Konsequenz, gleichsam die Notbremse und tritt von seinem Posten zurück.

"Es muss irgendetwas gegeben haben, das ich als Trainer in dieser Entwicklung übersehen habe", sagt Gluiber, "ich war zu diesem Zeitpunkt auch ein Stück weit ausgebrannt, die Negativserie war brutal."

Seit 1999 als Trainer unterwegs

1999 hat Gluiber, der im Sommer den Fußball-Bezirksligisten SV Rohrau übernommen hat, seine Trainerkarriere gestartet. Bis zum Aus in Böblingen ist er ununterbrochen zunächst als Spielertrainer und später als Coach tätig. Seine Stationen heißen unter anderem SV Gültlingen, VfL Oberjettingen, TSV Grafenau, Spvgg. Holzgerlingen und Böblingen. Es ging nahezu stetig bergauf in den Spielklassen, der größte Erfolg von Gluiber war sicherlich der Aufstieg mit Holzgerlingen in die Landesliga und der dritte Platz, den die Spvgg. unter ihm in der Saison 2013/14 in dieser Klasse erreichte. Der Preis für die vielen Trainingseinheiten und die sportlichen Erfolge war ein Mangel an Freizeit.

Die Freizeit genossen

Ein Preis, der sehr hoch ist. Gluiber hat nach seinem Ende bei der SVB die Sportplätze zunächst gemieden, hat mit seinen alten Kumpels in der AH des TSV Schönaich wieder selbst ein bisschen "gekickt". Dann hat er sich "nach und nach" wieder das eine oder andere Spiel angeschaut, war zum Beispiel in Herrenberg zu Gast beim Hallenturnier um den "Gäubote"-Cup. Vor allem aber genoss es der 45-Jährige, dass er seine Freizeit nach Lust und Laune einteilen konnte. "Ich war im letzten Winter etwa 15 Tage Ski fahren. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal soviel Zeit dafür hatte", sagt Gluiber, "mir hat die Zeit ohne Verein auch ein Stück weit die Augen geöffnet, ich habe viel für mich gemacht."

Aufwand stimmt in der Bezirksliga

Gluiber ist allerdings Fußballer und Trainer durch und durch, so dass es eine Frage der Zeit war, wann es ihn wieder juckt, einen Club zu übernehmen. Zu Beginn dieses Jahres, gut zehn Monate nach seinem Abgang in Böblingen, war es so weit. "Für mich hat sich aber nicht die Frage gestellt, in der Landesliga oder gar Verbandsliga zu trainieren. Den Aufwand in diesen Ligen kann und will ich derzeit neben meinem Job nicht betreiben, dazu bin ich nicht bereit", sagt Gluiber, der "beim Daimler" in der Entwicklung arbeitet. Vor diesem Hintergrund kam die Anfrage des SV Rohrau im Februar genau zum richtigen Zeitpunkt. Der damalige Rohrauer Spielertrainer Javier Klug hatte schon in der Winterpause signalisiert, dass er aus beruflichen Gründen als Trainer nicht mehr weitermachen könne. "Schon das erste Gespräch mit den Rohrauer Verantwortlichen verlief sehr positiv", sagt Gluiber. Rohrau sei ein Verein, wie er sich das vorstelle. Das Umfeld sei intakt, die Abteilung breit aufgestellt, die Atmosphäre im Club familiär bei allem sportlichen Ehrgeiz. "In Rohrau gibt es ein tolles Vereinsleben. Die Abteilung kümmert sich um die Mannschaft, die Spieler sind aber auch selber in der Pflicht, vieles zu organisieren", sagt Gluiber. Ein entscheidender Faktor war für ihn zudem, dass er Matthias Franz, er spielte bei der SVB, dazu bewegen konnte, neben ihm als Co-Trainer zu arbeiten. Der Club hatte mit dieser Personalie keine Probleme, Gluiber hatte seinen Wunschpartner als Assistent, der zudem auf dem Feld die Mannschaft führen soll.

Besonderes Spiel gegen den TSV Schönaich

Gluiber steht in der Bezirksliga nicht so unter Druck wie bei seinem letzten Engagement in der Verbandsliga. Das bedeutet aber nicht, dass er nun die Zügel etwas schleifen lässt. In der Vorbereitung verlangte der 45-Jährige viel von seinen Akteuren, körperliche Fitness ist für ihn unabdingbares Fundament für sportlichen Erfolg. "Die Jungs geben richtig Gas. Sie merken, dass der Konkurrenzkampf größer geworden ist und nehmen die Herausforderung an", sagt Gluiber, der zunächst den Klassenverbleib in der Bezirksliga im Visier hat, ohne jedoch abermals in die Relegation zu müssen. Während der Saison trainiert Rohrau zweimal wöchentlich. Für Gluiber ist das genau der Rhythmus, den er sich derzeit vorstellt, dazu kommen noch die Punktspiele am Sonntag. Auf die freut sich der 45-Jährige besonders, stehen in der Fußball-Bezirksliga doch viele Derbys an wie gegen den SV Nufringen oder den VfL Herrenberg. Und es stehen Begegnungen an wie gegen seinen Heimatclub TSV Schönaich. Vorausgesetzt, die Ziele werden in dieser Saison erreicht und die Chemie zwischen ihm, dem Team und der Abteilungsführung stimmt, so könne sich Gluiber durchaus ein längerfristiges Engagement beim SV Rohrau vorstellen. "Das ist meine klare Zielsetzung", sagt Gluiber. Er wirkt wieder voller Tatendrang.

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Aufrufe: 023.8.2017, 12:09 Uhr
Thomas Oberdorfer, Gäubote Autor