SV Rödinghausen gewinnt gegen Fortuna Düsseldorf II mit 4:3

SV Rödinghausen - Fortuna Düsseldorf II 4:3
Die Gäste aus der Landeshauptstadt waren als Tabellenführer an den Wiehen gekommen und zeigten von Beginn an, dass diese Platzierung nach fünf Spieltagen nicht zufällig war. Keine drei Minuten waren gespielt, als Kaito Miyake einen von links flach vor das Tor gespielten Ball nur ganz knapp verpasste, vier Minuten später prüfte Dario Bezerra Ehret SVR-Keeper Niclas Heimann mit einem ersten Schuss aus 18 Metern.

Die Rödinghausener, bei denen Trainer Alfred Nijhuis im Vergleich zur Vorwoche in Erndtebrück nur einen personellen Wechsel – Maximilian Hippe kam für den verletzten Daniel Latkowski – vorgenommen hatte, fand nach gut zehn Minuten langsam, aber sicher in die Partie. Eine erste Chance hatte Stürmer Simon Engelmann in der 11. Minute, als er nach einem langen Ball frei vor dem herauslaufenden Düsseldorfer Torhüter Tim Wiesner auftauchte, diesen aber anköpfte. In der 20. Minute stellte Tobias Steffen dann seine herausragende Schusstechnik unter Beweis. Nach schönem Pass von Koray Kacinoglu an die Strafraumkante drehte er sich bei der Ballannahme um einen Gegenspieler und zirkelte den Ball unhaltbar für den etwas weit vor dem Tor postierten Wiesner rechts oben in den Winkel. Und damit nicht genug: Nur zwei Minuten später setzte sich Marius Bülter mit einem Solo auf der linken Seite unnachahmlich durch und schoss schließlich flach aus spitzem Winkel aufs Tor. Dort versuchte Bezerra Ehret zu retten, der Ball traf jedoch den am Boden liegenden Wiesner und landete zum 2:0 im Netz.

Nun hatte der SVR die Partie im Griff. Engelmann mit einem Flachschuss, Lukas Kunze mit einem Kopfball und Bülter mit einem Schuss ans Außennetz verpassten einen Ausbau der Führung. Zudem hatte Engelmann Pech, als er nach einem Rückpass der Düsseldorfer nachsetzte und Wiesner ihn anschoss, der abprallende Ball aber am Tor vorbei ging (43.). Mit der letzten Aktion vor der Halbzeitpause gelang Engelmann aber mit einem Direktschuss nach Pass von Steffen von der rechten Seite doch das 3:0.

Und nur fünf Minuten nach Wiederbeginn schien die Messe endgültig gelesen. Nachdem Kelvin Lunga den Ball erobert hatte, schickte er Engelmann im Strafraum steil, der wurde von Wiesner zu Fall gebracht und es gab Elfmeter. Engelmann trat selbst an und schoss schwach in die linke Ecke. Wiesner wehrte den Ball mit dem Fuß ab, war aber gegen den Nachschuss Engelmanns machtlos – 4:0. „Der Torwart hat sich spät bewegt, ich wollte dann in die andere Ecke schießen. Aber Hauptsache, der Nachschuss war drin“, sagte der SVR-Stürmer später.

Den Düsseldorfern schien der Zahn gezogen. Ihre Aktionen waren nicht mehr so klar wie noch im ersten Durchgang, und sie hatten Glück, dass der SVR nicht sogar den fünften Treffer nachlegte, als Bülter vor dem leeren Tor über den Balls schlug (54.) und es wenig später keinen weiteren Elfmeter gab, als Lunga rechts im Strafraum unsanft umgerempelt wurde. Danach schien aber auch Rödinghausen nur noch die Uhr herunterspielen zu wollen. „Die Partie ist eingeschlafen“, stellte SVR-Torwarttrainer Pawel Zapala nach rund 70 Minuten treffend fest. Doch Heimann weckte zumindest die Gäste kurz danach wieder auf. Statt nach einem Rückpass den Ball einfach lang wegzuschlagen, verunglückte das Weiterkeiten auf Hippe völlig. Miyake ging dazwischen, umlief Heimann und schoss ins leere Tor ein (72.).

Obwohl der Vorspruung immer noch groß war, beeindruckte das 1:4 die Hausheeren wie ein Wirkungstreffer beim Boxen. Sie kamen überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe und Düsseldorf II witterte noch seine Chance, spätestens nachdem Bezerra Ehret mit einem Sonntagsschuss aus gut 20 Metern in der 78. Minute auf 2:4 verkürzt hatte.

Und es sollte sogar noch richtig eng werden. Die letzte Minute der regulären Spielzeit war gerade angebrochen, da hämmerte Fritz Montag den Ball an die Latte des Rödinghausener Tores. Die SVR-Abwehr schaffte es nicht, den Abpraller zu klären, den schließlich Montag erneut aufs Tor brachte, wo Shunya Hashimoto aus kurzer Distanz das 3:4 erzielte. Und in der hektischen und durch eine längere Rudelbildung noch einmal verlängerten Nachspielzeit wäre fast noch der Ausgleich gefallen. Zunächst lenkte Heimann einen Schuss von Bezerra Ehret mit einer Hand über die Latte, nach der folgenden Ecke setzte Taylan Dumann den Ball ans Außennetz. So blieben die drei Punkte letztlich doch beim SVR, der damit in der Tabelle auf Platz drei vorrückte.