2024-03-27T14:08:28.225Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

SC Verl teilt sich erneut die Punkte im Derby

Regionalliga West: SC Verl holt im rassigen Ostwestfalen-Derby gegen SV Rödinghausen zweimal Rückstand auf, kassiert Ausgleich in der Nachspielzeit +++ Bildergalerie vom Spiel

Verlinkte Inhalte

Verdienter Applaus von den Rängen, aufmunterndes Lob von Trainer Rino Capretti („Klasseleistung“), ein hoch verdienter Punkt und Respekt vom Gegner: Trotzdem gingen die Fußballer des SC Verl gestern nach dem 3:3 gegen den SV Rödinghausen wie Verlierer vom Platz. „Wenn du so eine Partie ablieferst und bis in die Nachspielzeit hinein führst, dann wills du gewinnen“, erklärte Kapitän Julian Schmidt, warum bei ihm nach dem rassigen OWL-Derby in der Fußball-Regionalliga die Enttäuschung überwog, obwohl sein Team zum zehnten Mal in Folge ungeschlagen geblieben war.

SC Verl - SV Rödinghausen 3:3
Daniel Schaal war sogar untröstlich. „Den muss ich doch machen“, ärgerte sich der Flügelflitzer über die ausgelassene Chance, den Sack zu zumachen. In der 89. Minute hatte ihn Viktor Maier auf die Reise geschickt und Schaal machte bei diesem Konter verfolgt von zwei Gegenspielern bis zum Abschluss alles richtig, doch der Ball ging drüber.
Schiedsrichter Max Krämer hatte die Nachspielzeit von drei Minuten gerade angezeigt, da passierte, was unter dem Dauerdruck des Tabellendritten nach dem 3:2 durch Matthias Haeder (62.) passieren musste. Die Verler Defensive zeigte noch eine Lücke, obwohl sich alle mit großem Einsatz in die Zweikämpfe stürzten und in die Schüsse warfen. Ausgerechnet Daniel Flottmann, ein Ex-Verler traf zum 3:3.
„ Das ist für mich ein Déjà-vu-Erlebnis, wie in Oberhausen und Essen kassieren wir in der Nachspielzeit den Ausgleich“, stöhnte Capretti. „Aber ich muss zugeben, was die Chancenverwertung angeht, können wir von Rödinghausen lernen. Wenn die im Strafraum waren, wurde es gefährlich, sie haben halt brutale Qualität im Angriff. Die Freude am beherzten Auftritt seiner Elf ließ sich der Coach jedoch nicht nehmen. „Die Jungs haben ein tolles Spiel abgeliefert und zweimal einen Rückstand aufgeholt.“
Im Vergleich zum Derby in Wiedenbrück hatte Capretti seine Elf verändert: Für Mittelfeldspieler Mehmet Kurt lief mit Cihan Özkara ein Strafraumstürmer auf. Das hatte Umstellungen zur Folge. Hinter der Spitze arbeitete eine Viererkette mit Kurzen, Liehr, Maier und Marzullo, dahinter sicherte Bastian Müller ab und hinten versuchte die bewährte Abwehrreihe mit Choroba, Schmidt, Stöckner und Sansar, den zweitbesten Angriff der Liga zu stoppen. Vor der Pause gelang das bis auf zwei Ausnahmen. Beim 0:1 (6.) zeigte Simon Engelmann nach einem Lattentreffer von Marius Bülter seine Qualitäten als Abstauber und beim 1:2 durch Björn Schlottke verlängerte er den Ball nach einem Bülter-Solo zum Torschützen.

Die Gastgeber wurden bei Ballbesitz früh attackiert und hatten im Spielaufbau deshalb Probleme, zumal die langen Bälle in der Rödinghausener Abseitsfalle landeten. Die probaten Gegenmittel packten Patrick Kurzen und Viktor Maier aus. Der Rechtsaußen legte das 1:1 (21.) von Özkara nach einem mutigen Alleingang vor. Der Antreiber schlug den Eckball, den Özkara per Kopf zum 2:2 einnetzte (46.).
Die Verler hatten nun den Rückenwind, den sie brauchten, um über eine enorme Laufleistung und aggressive Zweikampfführung die Partie zu bestimmen. Nach dem von Zlatko Muhovic und Cinar Sansar vorbereiteten 3:2 zeigte der Tabellendritte indes seine Angriffskraft, hatte aber auch deshalb Erfolg, weil die Hausherren ihre letzten Möglichkeiten durch Kurzen, Haeder und eben Schaal ausließen.


Schiedsrichter: Max Krämer (Münster)
Tore: 0:1 Simon Engelmann (6.), 1:1 Cihan Özkara (21.), 1:2 Björn Schlottke (38.), 2:2 Cihan Özkara (46.), 3:2 Viktor Maier (62.), 3:3 Simon Engelmann (90.)
Aufrufe: 010.11.2017, 22:00 Uhr
Uwe Kramme / FuPaAutor