Rödinghausens erste Mission

„Wir haben eine Mannschaft, die nicht die Ruhe und Abgezocktheit hat abzuwarten und damit auf den Gegner zu reagieren“, sagt der Trainer und betont: „Wir müssen die Initiative ergreifen und darauf unser Spiel aufbauen.“ Nach der vierwöchigen Sommervorbereitung mit insgesamt sieben Testspielen gegen „gute Gegner“ sei die Mannschaft „physisch wie mental super auf die Saison eingestellt“, so Nijhuis, um dann einzuschränken: „Wir müssen aber auch noch ein paar Dinge verbessern. Die neuen Spieler mussten sich erst finden und sich gegenseitig anpassen. Das ist aber ein laufender Prozess, der sich im Verlauf der ersten Spiele entwickeln wird.“

Dass die Verantwortlichen des SVR Gegner Wiedenbrück in dessen Testspielen beobachtet haben, versteht sich von selbst. Hierbei konnte das Trainerteam genug Eindrücke sammeln, um die Taktik des Gegners zu durchschauen: „Wiedenbrück hat eine Mannschaft, die über das Kämpferische und Läuferische kommt“, charakterisiert Co-Trainer Andy Steinmann den OWL-Rivalen, „wenn wir hier unsere individuelle Klasse ausspielen, ist das der Schlüssel zum Sieg. Dafür muss aber auch jeder seine Stärken abrufen.“ Und das müssen die Jungs vom Wiehen tatsächlich, haben die Wiedenbrücker doch ganz andere Ziele als der SVR – der will bekanntlich unter die ersten Sechs kommen –, so dass sie als Außenseiter befreit aufspielen können.

„Die Aufstellung steht zu 90 Prozent“, sagt Alfred Nijhuis ohne hier ins Detail zu gehen. Aufgrund mehrerer Verletzungen werde man von den 27 Spielern im Kader die 18 fittesten und auffälligsten mitnehmen, darunter überwiegend Spieler, die in den Tests gegen den VfL Wolfsburg II und den FC Groningen in der Startelf standen. Fehlen werden außer den Langzeitverletzten Azur Velagic und Jens Buddecke Neuzugang Christian März, der am vergangenen Montag gegen den FC Utrecht II eine starke erste Halbzeit spielte und danach verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, sowie Kevin Harder und Robin Reimer. Die meisten der Neuzugänge werden also in der Startelf stehen oder auf der Bank Platz nehmen. Bereits gesetzt ist Illias Illig aufgrund seiner starken Testspiele, alles weitere wird erst die offizielle Aufstellung kurz vor dem Anpfiff zeigen.

Derweil hat Testspieler Christian Jenne dem Wiehen den Rücken gekehrt. „Er sollte für uns ein Perspektivspieler sein, doch es hat dann nicht gepasst. Wir brauchen einen Spieler, der uns sofort helfen kann und wegen der Entfernung nach Freiburg nicht noch zwei Monate braucht“, sagt Andy Steinmann. Im Test gegen Utrecht II habe, so der Co, „Nachwuchsspieler Lukas Kunze wesentlich aktiver und auffälliger gespielt, so dass er die Alternative auf der Sechser-Position darstellt“. Und: „Wir vertrauen unserem gut bestückten Kader. Wir sind nicht in Not und wollen erst auf dem Transfermarkt aktiv werden, wenn es sich anbietet und wir sicher sind, das wir denjenigen auch brauchen können.“ Schließlich sei durch den Abgang von Marvin Höner ein Platz im Kader frei geworden.
Die Mission „Erster Saisonsieg“ beginnt also am Samstag um 14 Uhr. Es wäre zudem eine Premiere, denn der SVR hat noch nie in Wiedenbrück gewonnen – mehr als ein Remi sprang bisher nicht heraus.