Positive Vokabeln für einen Langeweiler

Im Mai diesen Jahres hatte der SVR sich gegen diesen Gegner noch mit 4:0 durchgesetzt und damit das Entscheidungsspiel um den Einzug in den DFB-Pokal gegen den SV Lippstadt erzwungen. „Aus dem Spiel haben wir unsere Schlüsse gezogen“, erklärte Verls Trainer Guerino Capretti nach der freitäglichen Partie. „Wir wussten, dass Rödinghausen hoch presst“, erklärte er das gestärkte Mittelfeld seines Teams. Immerhin war Capretti so ehrlich zuzugeben, dass das 0:0 „kein schönes Spiel“ war. Aber: „Kompliment an meine Mannschaft, wir haben gegen einen Top-Gegner gespielt“, zeigte er sich zufrieden, denn: „Wir haben kein Gegentor kassiert, und somit war das besser als vor ein paar Monaten.“

So richtig schön reden wollte auch SVR-Coach Enrico Maaßen das „sehr enge Spiel“ nicht. „Es war klar, dass wir nicht viele Torraumszenen haben würden“, erklärte er und beobachtete während der Partie immerhin zwei gute Möglichkeiten für seine Schützlinge. Aber auch Maaßen erkannte, dass sich beide Mannschaften im Mittelfeld neutralisierten. „Die Kreativität beim Spiel vom zweiten ins dritte Drittel fehlte bei uns“, erklärte er die mangelhafte offensive Durchschlagskraft seines Teams. Was dem Rödinghausener Trainer gefiel: „Die Reaktion der Mannschaft nach dem Spiel war super – die Spieler waren nämlich enttäuscht“, beobachtete er.

Dass das Regionalliga-Derby auf Freitag Abend vorverlegt worden war, kam Enrico Maaßen augesprochen gut gelegen. „Ich habe ein richtiges Fußball-Wochenende“, freute er sich, denn am Samstag beobachtete er Dynamo Dresden, den Gegner des SVR am kommenden Samstag im DFB-Pokal, beim Spiel in Bielefeld, am Sonntag schaute er sich das Bundesligaspiel der Rödinghausener U-19-Mannschaft gegen Schalke 04 an. Vor dem großen Pokalspiel am kommenden Samstag in Lotte übrigens wird er den Trainingsalltag nicht ändern. „Gut ist nur, dass wir ein paar Tage mehr zur Vorbereitung haben“, sagte Maaßen.

Beim oben erwähnten 4:0 vor wenigen Wochen wurde Stefan Langemann beim SV Rödinghausen noch eingewechselt. Dieses Mal stand er in der Startelf des Gegners. „Ich bin ziemlich schnell wieder hier“, schmunzelte der Stürmer nach seinem Vereinswechsel. „Und es ist ein tolles Gefühl, wieder hier zu sein – für mich ist das jedenfalls ein ganz besonderes Spiel!“.

Das Verler Trikot trug früher Rödinghausens Mannschaftskapitän Daniel Flottmann. Und ausgerechnet gegen diese Verler kassierte er eine gelb-rote Karte. „Die erste gelbe hätte ich mir sparen können“, übte er sich in Selbstkritik, „bei der zweiten bin ich nach einem Freistoß für uns etwas hart in meinen Gegenspieler ’reingeflogen.“ Der Platzverweis seines Mannschaftsführers gefiel Enrico Maaßen ganz und gar nicht. „Das darf nicht passieren“, kommentierte er, „auch wenn das ein hitziges Spiel war, müssen wir besonnen bleiben!“.