Kleeblättern fehlt „die geistige Frische“

FC Wegberg-Beeck - TuS Erndtebrück 2:3

„Es war ein gebrauchter Tag. Die erste Hälfte haben wir fast komplett verschlafen, in der zweiten war zumindest der Wille da. Aber insgesamt war es mehr schlecht als Recht.“ Dirk Ruhrig, Trainer des FC Wegberg-Beeck, redete gestern Abend Klartext: 2:3 (1:2) waren die Kleeblätter dem TuS Erndtebrück zum Ende der Hinserie in der Fußball-Regionalliga unterlegen.

Dabei hatte es so gut begonnen, wenn auch die Gäste die erste Chance hatten: Per Kopf legte Hedon Selishta (5. Minute) den Ball nach einem Standard nur knapp links vorbei. Dann stürmte Sebastian Willms, flankte auf Marius Müller, und Sahin Dagistan krönte den Spielzug mit dem 1:0 für den FC (10.). Die Beecker Fans richteten sich auf einen schönen Fußballabend ein – doch nach der Führung kippte das Spiel. Die Gastgeber standen auf einmal viel zu tief, liefen nur noch hinterher, standen zu weit weg vom Gegner, eroberten keine zweiten Bälle mehr – Erndtebrück nahm die Spielführung in die Hand. Einen Schuss von Jan-Patrick Kadiata (21.) konnte Danny Fäuster noch abblocken, doch bei einem Distanzschuss von Stefan Valentini sah FC-Keeper Stefan Nöhles nicht gut aus, der Ball ging unter ihm hindurch zum 1:1 (22.) ins Tor. Nöhles hatte für Stefan Zabel übernommen, der nach dem Aufwärmen mit Bänderproblemen passen musste.

Fortan diktierte der TuS das Spiel, die Gastgeber waren von der Rolle. Mit einer guten Reaktion im Eins-gegen-Eins mit Kadita machte Nöhles (34.) seinen Patzer wieder gut. Nur mühsam fand Beeck in die Spur zurück . Dagistan (41.) hatte nach einem Freistoß von Joshua Holtby, verlängert von Willms, sogar die erneute Führung auf dem Fuß, scheiterte aber knapp. Wie es geht, demonstrierte Valentini (43.) mit einem Treffer der Marke „Tor des Monats“ zum 2:1 nach einer Flanke von Nino Saka.

„Die zweite Halbzeit ist unser Ding“, hatte Stürmer Shpend Hasani kürzlich formuliert – und tatsächlich zeigten die Gasteber wieder mehr Gegenwehr. Der Ausgleich winkte, als Müller (52.) nach Vorlage von Lambertz vor dem leeren Tor auftauchte, doch er traf nur das Gebälk. Und die Gäste waren schnell, Kadiata (62.) machte auf der rechten Außenbahn ordentlich Alarm, doch Nöhles machte geschickt die kurze Ecke zu. Und auch nach einem überfallartigen Angriff – Sechs gegen Vier - behielt der FC-Keeper die Nerven. Doch nur eine Minute später war er gegen Selistha machtlos: Beeck lag 1:3 zurück – die Partie schien entschieden. Und dann – wenn „aus dem Nichts“ zutrifft, dann hier - stand es 2:3: Lambertz (65.) hatte von der Strafraumgrenze einfach mal draufgehalten.

In der Schlussphase hatte Beeck Chancen auf den Ausgleich, doch der eingewechselte Nico Czichi (75.) traf den Ball nicht richtig, Hasani (82.) legte per Kopf um Zentimeter am Gehäuse vorbei, und einen Schuss von Fäuster (86.) wurde zur Ecke geklärt.

„Uns fehlte die geistige Frische“, suchte Trainer Ruhrig nach einer Erklärung. „Die Fehler begannen vorne und setzten sich bis nach hinten fort. Wenn wir nicht in jedem Spiel 100 Prozent bringen, dann kommt so ein Resultat heraus.“