Bis dato hatte der gebürtige Mecklenburger stets eine Doppelbelastung. Er verdiente hauptberuflich seine Brötchen als Geschäftsführer in einem Fitnessstudio, nebenberuflich ging er seiner Leidenschaft, dem Fußball, nach. Dies hat sich jetzt, seit knapp zwölf Monaten, geändert. Beim SV Rödinghausen verdient er seine Brötchen mit seiner Leidenschaft, dem Fußball. „Das ist nicht nur zeitlich viel viel angenehmer“, betont Enrico Maaßen im exklusiven Gespräch.
In dem abgelaufenen Jahr hat Enrico Maaßen extrem viel beim SVR bewirkt. „Unser Ziel war, das Bestmögliche zu erreichen. Das hat gut geklappt“, betont der Coach. Damit betreibt er gekonnt Understatement. Die Mannschaft vom Wiehen ist erneut die Nummer 1 unter den ostwestfälischen Regionalligisten. Mit aktuell 57 Punkten auf der Habenseite gilt die Saison bereits jetzt als die beste der Vereinsgeschichte.
Dazu kommen die bemerkenswerte Erfolge in den beiden Pokalwettbewerben. Im Westfalenpokal steht am 25. Mai das Endspiel gegen den Liga-Konkurrenten SC Wiedenbrück an. Auf dem Weg dahin bezwang das Team von Enrico Maaßen mit SF Lotte (3:2) und Preußen Münster (2:1) gleich zwei Drittligisten - was den Trainer „besonders stolz“ macht. Als Kirsche auf dem Saisonkuchen kam der DFB-Pokal mit einem „für uns alle unvergesslich, emotionalen Erstrundensieg“ (Maaßen) über Zweitligist Dynamo Dresden (3:2 n.V.) sowie „dem tollen Los und der wahnsinnigen Erfahrung FC Bayern München“ (1:2). „Wenn mir jemand das alles vor der Saison so vorhergesagt hätte, dann hätte ich sofort unterschrieben“, sagt der SVR-Coach.
Doch Enrico Maaßen wäre nicht Enrico Maaßen, wenn er nicht ergänzen würde: „Aber es geht immer besser. Wir alle sind erfolgshungrig. Wir alle wollen uns verbessern und weiter entwickeln. Da wollen wir im nächsten Jahr den Hebel ansetzen.“ Ein Baustein dieser Erfolgsgeschichte ist sicherlich der Umstand, dass beim SV Rödinghausen seit Jahresbeginn nur noch Vollprofis Fußball spielen. Deshalb sind Trainingsprozesse und Trainingszeiten optimal auf den Ligaalltag abgestimmt. Mit zwei ganzheitlichen Tagen am Anfang jeder Trainingswoche kann Enrico Maaßen an vielen Stellschrauben auch abseits des Platzes drehen. So kann er zufrieden bilanzieren: „Wir haben fast in allen Bereichen riesige Fortschritte gemacht.“
Ergebnis dieser täglich akribischen Arbeit ist auch ein absolut gefestigtes Mannschaftsgefüge, das selbst nach dem Verzicht des Vereins auf die Drittliga-Lizenz weiter hungrig auf Punktejagd gegangen ist. „Jeder Sportler strebt nach dem Maximalen. Wir haben die Entscheidung akzeptiert. Hier ist alles mit Bedacht entstanden. Und mit einer sehr hohen Qualität. Vielleicht können wir die Vereinsführung im nächsten Jahr ja sportlich dazu zwingen, die Drittliga-Lizenz zu beantragen“, sagt Enrico Maaßen mit einem Augenzwinkern.
Die drei noch verbleibenden drei Pflichtspiele - in der Regionalliga beim 1. FC Köln II und zu Hause gegen TV Herkenrath sowie das Pokalspiel gegen SC Wiedenbrück - sind für Trainer Enrico Maaßen „sehr wichtig. Ich möchte die drei Partien alle gewinnen. Wir wollen den Tabellenplatz drei verteidigen und im Westfalenpokal den Titel holen“.