2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Der Trainer sieht Weltklasse

Regionalliga: Nach dem sensationellen Sieg in Wuppertal geht beim 
SV Rödinghausen der Blick schon wieder auf das morgige Spiel in Krefeld

Glatt mit 0:4 verlor der SV Rödinghausen in der Saison 2016/17 sein Regionalliga-Meisterschaftsspiel im altehrwürdigen Stadion am Zoo beim Wuppertaler SV. Und auch vor dem freitäglichen Gastspiel im Bergischen galt das Team vom Wiehengebirge nur als Außenseiter, wollte Wuppertal doch mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen. Aber siehe da: Rödinghausen drehte vor mehr als 2.000 Zuschauern das Ergebnis der Vorsaison um, gewann 4:0 und zog kurzfristig selbst an die Spitze.

„Das war von beiden Seiten ein gutes Spiel“, freute sich Trainer Alfred Nijhus nach dem Coup seiner Mannschaft. Wichtig war für ihn schon vor der Partie, dass der SVR endlich die Flut der Gegentore abstellt – das gelang eindrucksvoll. „Aber es war schwer, weil Wuppertal zunächst einige Chancen hatte“, bekannte der Niederländer, der auf der anderen Seite aber ein ganz starkes Umschaltspiel seiner Schützlinge sah. „Und vorn haben wie vier, fünf Leute, die treffen können – dadurch sind wir nur schwer auszurechnen“, freute sich der Coach.

Nachdem es torlos in die Pause gegangen war, hellte sich Nijhus’ Gesicht im zweiten Durchgang mehr und mehr auf. Wie aus dem Nichts ging sein Team in Führung – gerade, als der WSV das Kommando vollends übernommen hatte und mehr und mehr auf das 1:0 drängte. „Das war ein schöner Spielzug“, war Nijhus vom ersten Treffer seines Teams begeistert. Simon Engelmann setzte sich auf dem Flügel phantastisch durch und lieferte dann eine Maßflanke ab, die Tobias Steffen zum 1:0 nutzte. „Das war Weltklasse!“, lobte der Coach vor allem den Tor-Vorbereiter.


Qualität seines Teams in der Offensive beobachtete Nijhus auch beim 0:2, als sich Marius Bülter im Gedränge des Wuppertaler Strafraums gekonnt durchsetzte und einschoss. Und wenn es einmal läuft, dann läuft es auch richtig: Engelmann per Foulelfmeter und der kurz zuvor eingewechselte Konstantin Möllering sorgten in der Schlussphase dafür, dass Wuppertal in einem Spiel mehr Gegentore kassierte als in sechs Begegnungen zuvor.


Das Team aus dem Kreis Herford sprang damit – zumindest für eine Nacht – von Tabellenplatz acht auf eins. „Das zeigt schon, dass in dieser Liga Jeder Jeden schlagen kann“, kommentierte Alfred Nijhus die tabellarische Situation. „Bislang haben wir kein leichtes Spiel gehabt“, stellte er fest. Und die nächste ganz schwere Aufgabe folgt schon morgen, wenn es zum Titelanwärter KFC Uerdingen geht. Am Samstag war bei den SVR-Kickern Regeneration und selbständiges Auslaufen angesagt, gestern stand bereits wieder ein Training an, heute wird die Vorbereitung auf das Spitzenspiel fortgesetzt.


„Das war auf jeden Fall ein guter Freitag Abend“, freute sich auch Rödinghausens Geschäftsstellenleiter Alexander Müller nach dem Coup der Regionalligamannschaft. „Vier Tore – und endlich hinten die Null!“: Müller konnte kurz nach Spielende in Wuppertal das Glück noch gar nicht richtig fassen, war sich aber sicher, dass dieses Ergebnis der Mannschaft neues Selbstvertrauen gibt. Allerdings gestand auch er ein, dass der SVR vor der eigenen Führung auch etwas Glück hatte. „Wir hatten heute aber auch einen ganz starken Torwart, der zweimal toll gerettet hat“, lobte er Niclas Heimann. „Wir haben nach vorn hin Qualität und Effektivität gezeigt“, war er einer Meinung mit dem Cheftrainer.


Nicht wichtig war für Müller die Moment-Aufnahme der Tabellenführung. „Wir legen ab sofort den Fokus auf Dienstag“, kündigte er an. „Und wenn wir in Uerdingen einen Punkt holen, dann sind wir in den Tabellenregionen, wo wir hinwollen!“.

Aufrufe: 018.9.2017, 10:45 Uhr
Dirk Kröger/Foto: Noah WedelAutor