Der angesprochene Enrico Maaßen sah ob der Losverteilung übrigens keinerlei Anlass, über seinen Wechsel nach Rödinghausen auch nur kurz zu hadern. „Natürlich hätte ich es auch gerne gehabt, wenn wir die Bayern gezogen hätten. Aber auch wir haben einen attraktiven Gegner bekommen, der eine riesige Fankultur hat und sicher viele Zuschauer mitbringt. Wir haben gar nichts zu verlieren und werden diesen Tag auf jeden Fall einfach genießen.“
Zudem bietet das Los Dynamo Dresden die etwas größre Chance auf eine Überraschung, als es gegen die Bayern der Fall gewesen wäre. Maaßen: „Unmöglich ist nichts. Im Vorjahr haben wir mit Drochtersen/Assel gegen Borussia Mönchengladbach gespielt und erst durch ein ziemlich spätes Gegentor knapp mit 0:1 verloren. Es wäre schön, wenn wir auch diesmal das Spiel lange eng halten könnten.“
Für den SVR-Vorsitzenden Ernst-Wilhelm Vortmeyer steht noch immer die erstmalig in der Vereinsgeschichte erreichte Qualifikation für den DFB-Pokal als „Riesenerfolg“ über allem. „Dass dann Dresden vielleicht nicht auf Platz eins der Wunschliste stand, ist eher zweitrangig, schließlich haben wir gesagt, wir nehmen es, wie es kommt.“ Einen Umzug in ein anderes Stadion hält Vortmeyer, auch Bürgermeister der Gemeinde Rödinghausen, für „höchst wahrscheinlich, auch wegen des zu erwartenden Publikumsinteresses. Unser offizielles Ausweichstadion, das wir beim DFB angeben mussten, ist ja das in Lotte, aber das muss nicht zwingend greifen. Wir werden es von Vereinsseite jetzt zeitnah mit dem DFB abklären.“
Die nächsten Schritte auf diesem Weg erläutert Rödinghausens Geschäftsführer Alexander Müller: „Am Freitag werden Tobias Beine und ich nach Frankfurt reisen, wo uns über den ganzen Tag die organisatorischen Erwartungen des DFB erläutert werden.“ Auch Müller würde Lotte als Austragungsort favorisieren. „Die Größe ist gut und auch unser Sicherheitsdienst kennt die dortigen Gegebenheiten. Aber wir warten erst einmal die Gespräche in Frankfurt ab, danach können wir uns um die Modalitäten kümmern.“
Auch mit den Dresdnern will Müller unter der Woche Kontakt aufnehmen. „Sie werden sicher um die 1.000 Zuschauer mitbringen. Dass es bei den Anhängern problematische Gruppen gibt, weiß der Verein auch selbst. Aber das trifft auch nicht auf alle Dynamo-Fans zu. Und bei uns gibt es keinen Gegenpol in Form einer Ultra-Szene. Wir wollen an diesem Tag zusammen ein Fußballfest feiern.“
Darauf setzt auch Block, der von der Auslosungs-Veranstaltung in Frankfurt auch am gestrigen Sonntag noch begeistert war. „Allein die Technik, die da aufgefahren wurde, war Wahnsinn. Du denkst, du fliegst zum Mond.“ Nun freue er sich mächtig darauf, das Team als Co-Trainer von Maaßen auf das Spiel vorzubereiten gegen „einen absoluten Traditionsverein, der Spieler wie Matthias Sammer oder Ulf Kirsten hervorgebracht hat. Wir werden Dresden mit offenen Armen empfangen. Aber auf dem Platz wollen wir dann ein schwieriger Gegner sein.“