Der Coup gelang den Schwarz-Weißen Anfang September, als sich die Rinderner in der letzten Runde des Kreispokals 2019/2020 mit 2:1 gegen den Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter durchsetzten. Der Sieg des Außenseiters war verdient und hätte sogar noch höher ausfallen können. Der Bezirksligist überzeugte mit einer stark organisierten Hintermannschaft. „Ein Landesligist war schon eine große Herausforderung für uns. Aber nun müssen wir noch eine Schippe drauflegen“, sagt Roeskens. Besonders hilfreich sei damals die Unterstützung der Zuschauer an der Wasserburgallee gewesen. 250 Fußballbegeisterte waren vor Ort.
Nun aber kann der SV Rindern nicht auf einen Heimvorteil setzen. Maximal 100 Personen dürfen der aktuellen Coronaverordnung zu Folge am Samstagnachmittag vor Ort sein – inklusive Schiedsrichtern, Spielern, Trainern, Betreuern und Funktionären. „Die wenigen Dutzend Karten, die wir vergeben konnten, sind auch bereits vergeben worden. Daher wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es niemand zu versuchen braucht, vor Ort noch an eine Karte zu bekommen“, sagt Rinderns Vorstandsmitglied Markus Kock. Einige Tickets seien auch an die Anhänger des FC Kray verkauft worden.
In den Augen von Übungsleiter Christian Roeskens ist die eingeschränkte Kulisse ein klarer Wettbewerbsnachteil. „Für unseren Verein ist das total schade. Wir haben beim Spiel gegen die SV Hö.-Nie. gesehen, welch tolle Stimmung hier aufkommen kann“, sagt der 43-Jährige. Auch bei der Partie gegen den Oberligisten hätte er nun wieder mit einem großen Zuschauerandrang gerechnet. „Mit unseren Fans im Rücken ist es schon eher möglich, das Spiel lange spannend zu halten“, sagt Roeskens. Schließlich kann der SV Rindern auch nicht auf seine Formstärke vertrauen.
Die „Zebras“ stehen aktuell auf Tabellenplatz zwölf. Der Abstand auf einen Abstiegsplatz beträgt nur noch einen Punkt. Zudem hat der Aufsteiger in der Liga seit Mitte September nicht mehr gewonnen. In den jüngsten vier Spielen holte das Team um Kapitän Fabian Hildebrandt nur einen Zähler. Das Aufeinandertreffen mit dem Uedemer SV wurde in der vergangenen Woche abgesagt, in der Woche zuvor setzte es eine 1:2-Niederlage gegen Viktoria Goch. Hoffnung aber schöpft Roeskens aus dem Blick auf den Oberligisten 1. FC Kleve. „Was Kleve kann, können wir auch“, sagt er scherzhaft. Das Aufgebot von Trainer Umut Akpinar hatte die Konkurrenz aus Essen mit 4:1 besiegt.
Personell aber ist der Status quo beim SV Rindern alles andere als herausragend. „Wir haben einige angeschlagene Spieler, bei denen es sich kurzfristig entscheidet, ob sie dabei sein können“, sagt Roeskens. Noch einige Wochen wird Mittelfeldspieler Henning Klösters mit einem Innenbandriss im Fußgelenk ausfallen.