2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Schiedsrichter Daniel Janßen vom SV Quitt Ankum.
Schiedsrichter Daniel Janßen vom SV Quitt Ankum. – Foto: Reinhard Rehkamp

Auch als Zuschauer im Schiri-Modus

Unsere Schiedsrichter, Teil 5: Daniel Janßen vom SV Quitt Ankum

Daniel Janßen, Schiedsrichter des SV Quitt Ankum, hatte den Traum, einmal so hoch zu pfeifen, wie die erste Mannschaft seines Vereins spielt. Mit seinem Aufstieg in die Bezirksliga hat das geklappt. Im Interview erzählt der 24-Jährige Grundschullehramtsstudent (Deutsch/Musik), der mittlerweile nur noch in der Kreisliga pfeift, wie er auch als Zuschauer seinem Schiedsrichterkollegen auf dem Platz hilft - auch zum Unmut einiger Spielerinnen.
  1. Wie bist Du Schiedsrichter geworden?

Ich habe im Alter von etwa 13 Jahren Interesse daran bekommen und habe zu Beginn erstmal z. B. Hallenrunden im unteren Juniorenbereich bzw. auch Turniere im Freien geleitet. Gleichzeitig hat ein guter Freund von mir, Hendrik Dettmer, den Schiedsrichter-Schein erworben und somit motivierte er mich, Schiedsrichter zu werden. Letztlich wurde ich auch von Seiten des Vereins motiviert, den Lehrgang zu belegen. Außerdem hatte ich mir daraufhin fest vorgenommen, zumindest für eine Saison einmal so hoch zu pfeifen, wie die erste Herrenmannschaft meines Vereins (Bezirksliga) spielt.

  1. Was war das beste und größte Spiel, das Du bisher gepfiffen hast?

Das war mit Abstand in der einen Saison (vor etwa 4 Jahren), in der ich als Bezirksliga-Schiedsrichter aktiv war! Allerdings war das kein Pflichtspiel – auch die waren sehr spannend –, sondern es war zu Beginn der Saison ein Testspiel bzw. Turnier mit den Herren-Mannschaften des SV Quitt Ankum, SV Meppen und SV Werder Bremen U23. Ich durfte das Spiel zwischen Ankum und Meppen leiten, das war ein richtig geiles Erlebnis!

  1. Wie sieht für dich als Schiedsrichter das perfekte Spiel aus?

Ich denke, das wäre eines, wenn nach Abpfiff alle Spieler*innen und Betreuer*innen mit dem Spiel insgesamt zufrieden waren und man auch noch bei einem Getränk einen kurzen Schnack halten kann.

  1. Was war das lustigste/ kurioseste Ereignis, das Dir als Schiedsrichter passiert ist?

Kurios und lustig zugleich war vor einigen Jahren, als ich zusammen mit Schiedsrichter-Kollege Luis Börger einmal dem SR-Kollegen Hendrik Dettmer zu einem Bezirksspiel gefolgt bin, sozusagen als Zuschauer und zur seelischen Unterstützung. Neben der Tatsache, dass Hendrik das Spiel mit seinem Alltagsschuhen pfeifen musste (Fußballschuhe vergessen), zeigten Luis und ich ihm in bester Assistenten-Manier eine Abseitsstellung per Armhebung an, obgleich wir nur Zuschauer waren und unmittelbar ein für das Spiel entscheidendes Tor fiel. Er sah unser Zeichen und entschied auf Abseits; letztlich korrekt, die Spielerinnen waren davon allerdings nicht sehr angetan.

  1. Was sind die drei besten Gründe für Dich, Schiedsrichter zu sein/ zu werden?

Du musst definitiv Interesse und Spaß am Fußball selbst haben! Außerdem bist du jmd., der Entscheidungen treffen kann und will. Aber das Wichtigste ist: Du bist empathisch und stellst dich nicht auf eine andere hierarchische Ebene gegenüber den Spieler*innen!

  1. Worauf freust Du dich am meisten, wenn es endlich wieder losgeht?

Auf interessante und spannende Spiele sowie darauf, endlich bekannte und unbekannte bzw. neue Gesichter (wieder-)sehen zu können!

  1. Einmal Meckern ist ok: Was nervt dich als Schiedsrichter oder neben dem Platz auf?

Zwei Mal oder mehrmals Meckern, ganz klar! Es ist auch immer die Frage, wie man Kritik äußert. Ansonsten regen mich persönlich vor allem Zuschauer*innen auf, die wenig bis keine Ahnung von Fußballregeln haben, aber Fußballspiele nutzen, um ihren wöchentlichen Frust – gerade an Schiedsrichter*innen – auszulassen. Vor allem, wenn’s dann noch beleidigend sein sollte. Da nehme ich persönlich auch die Vereine und andere Zuschauer*innen in die Pflicht, dort zu intervenieren.

  1. Wer ist dein persönliches Vorbild als Schiedsrichter?

Mein persönliches Vorbild ist Dr. Jochen Drees, mittlerweile nicht mehr im Oberhaus aktiv. Ich empfand seine Art zu pfeifen, immer als angemessen und respektvoll gegenüber allen Beteiligten. Aber selbstverständlich drücke ich auch unserem Lokalmatador Florian Heft die Daumen, dass es bald vielleicht in die Bundesliga gehen könnte! Er bekommt ja auch mediale Unterstützung durch seine eigene Fanpage auf Facebook.

Wenn Du wie Daniel Schiedsrichter werden willst, kannst Du dich für den Anwärterlehrgang im Februar anmelden. Alle Infos für den Lehrgang im Landkreis findest Du hier.

Auch der Stadtkreis wird im Februar einen Lehrgang veranstalten. Die Infos dazu findest Du >hier

Aufrufe: 021.12.2020, 17:00 Uhr
FuPa Weser-EmsAutor