2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Um jeden Zentimeter Ballbesitz und Raumgewinn kämpft hier Lukas Dotzler (l.), der im Bayernligaspiel gegen den TSV Landberg den SV Pullach mit 1:0 in Führung bringt. Am Ende dürfen die Isartaler sich über einen 2:1-Heimsieg freuen. Foto: Brouczek
Um jeden Zentimeter Ballbesitz und Raumgewinn kämpft hier Lukas Dotzler (l.), der im Bayernligaspiel gegen den TSV Landberg den SV Pullach mit 1:0 in Führung bringt. Am Ende dürfen die Isartaler sich über einen 2:1-Heimsieg freuen. Foto: Brouczek

Leugners neue Haarfarbe wird zum Glücksbringer

Siegtor einziger Lichtblick für Pullach

Daniel Leugner wagt ein Farb-Experiment und ist auch durch sein Siegtor ein Lichtblick beim SV Pullach

Daniel Leugner sorgte an diesem Nachmittag für den ersten Hingucker – und zur Freude des SV Pullach auch für den letzten. Ganz blond war der eigentlich schwarzhaarige Abwehrspieler des SVP zum Heimspiel gegen den TSV Landsberg angetreten. Man musste sich zunächst schon an die Rückennummer 20 halten, um ihn zweifelsfrei zu identifizieren. Während des Spiels lieferte Leugner dann seinen Persönlichkeitsnachweis mittels der ihm eigenen fußballerischen Qualität, mit dem absoluten Höhepunkt in der 88. Minute, als er durch ein Tor der Extraklasse für den 2:1 (1:0)-Endstand sorgte.

„Man muss mal was ausprobieren“, kommentierte Leugner seine neue Haarfarbe. Sein Tor hingegen sah gar nicht nach Experiment aus. Nach einem abgeblockten Schuss von Max Zander behielt er die Ruhe, ließ seinen Gegner durch einen feinen Trick ins Leere laufen und traf trocken und flach ins lange Eck. Danach gab er offen zu, dass der Erfolg insgesamt weit weniger zwingend war als diese Aktion: „Richtig klare Chancen hatten wir in der zweiten Halbzeit nicht. Und in der 88. Minute ist es natürlich glücklich.“

Dabei hätte der Nachmittag auch eindeutiger laufen können. Dann nämlich, wenn die Raben die Chancen des ersten Durchgangs konsequenter genutzt hätten. Doch nur Lukas Dotzler traf per Direktabnahme mit links auf Flanke von Andreas Roth (12.). Ein Kopfball aus der Nahdistanz (2.) und ein Heber (29.) von Christoph Dinkelbach sowie ein Leugner-Schuss nach Doppelpass mit dem starken Zander (33.) verfehlten das Ziel, Gäste-Keeper Philipp Beigl faustete zudem einen Dinkelbach-Freistoß aus dem Winkel (43.). „Wir hätten in der ersten Halbzeit nach der Führung noch mehr aufs zweite oder dritte Tor gehen müssen“, sagte Leugner. Landsberg hatte nur eine Konterchance durch Philipp Siegwart (27., vorbei), wirkte aber durchaus gefährlich.

Und tatsächlich kamen die Gäste nach der Pause sehr zielstrebig aus der Kabine, schafften, als die SVP-Abwehr nicht entschlossen genug klärte, durch Siegwart den schnellen Ausgleich (48.). Danach bewahrte Raben-Schlussmann Marjan Krasnic sein Team gleich viermal mit tollen Paraden vor dem Rückstand, zweimal gegen Siegwart (54., 77.), gegen Manuel Detmar (67.) und bei einem Freistoß von Rainer Storhas (81.).

Klar, dass Frank Schmöller das nicht gefallen konnte. „Was mich ärgert ist, dass wir in der zweiten Halbzeit von unserer Strategie weggegangen sind und die Kompaktheit verloren haben“, kritisierte der SVP-Coach. „Natürlich gibt so ein schnelles Tor dem Gegner Aufwind, aber nach zehn, 15 Minuten musst du dich wieder fangen.“ Doch seine Mannschaft kam nicht mehr so richtig in die Gänge: „Am Schluss haben wir zu viel Standfußball gespielt. Hätten wir mehr Tempo gemacht, hätten die Landsberger hinten Probleme bekommen, denn die haben ihre Stärken eindeutig vorne.“

Dass es trotzdem zum Sieg reichte, lag letztlich an der individuellen Klasseaktion von Leugner. Ob die blonden Haare nun bleiben, so lange der SVP auf der Siegerstraße weitermarschiert? „Nein, nur bis sie rausgewachsen sind“, versicherte der 22-Jährige, dass er keine Farbe nachlegen wird.

Weitere Treffer in ähnlich schwierigen Situationen wären seinem Trainer hingegen willkommen, denn Schmöller ahnt, dass die nächsten Aufgaben, ganz unabhängig vom Gegner, nicht einfacher werden: „Man hat gesehen, dass wir noch sehr viel Arbeit vor uns haben. Es waren heute glückliche drei Punkte.“

SV Pullach – TSV Landsberg 2:1
SV Pullach: Krasnic, Benede, Gaigl (62. Marseiler), Hutterer, Penic, Roth, Dinkelbach, Zander, Leugner, Bauer, Dotzler (72. Reischl) - Trainer: Schmöller
TSV Landsberg: Beigl, Nichelmann, Gilg, Beinhofer (90. Siegwart), Neuhaus (90. Marjancic), Storhas, Haug (59. Mailänder), Schön, Meichelböck, Detmar, Siegwart - Trainer: Zenkner
Schiedsrichter: Fleischmann (Kreith/Pittersberg) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Dotzler (13.), 1:1 Siegwart (49.), 2:1 Leugner (89.)

Aufrufe: 024.7.2017, 10:49 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Umberto SavignanoAutor