Wegen heftigem Regen war die Partie des dritten Spieltags nach etwa 70 Minuten abgebrochen worden. 2:2 hatte es da gestanden. Seitdem hat Presberg zwei Mal gewonnen, 13 Tore geschossen. Entsprechend selbstbewusst ging der SVP in das Duell. Doch Ali Nagsh hat einen Trick um seine Mannschaft auf dem Boden zu halten. "Vor den Spielen sage ich den Jungs immer, dass ich ein schlechtes Gefühl habe", erzählt er. "Ich will sie ärgern, sie sollen mir das Gegenteil beweisen."
Pfosten steht im Weg
Zwei Minuten waren gespielt, da sorgte der Pfosten erstmals für Ärger im Presberger Team. Bülent Aktas hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, scharf am Gäste-Torwart vorbei auf Sasa Prodanovic gepasst - doch der eigentliche Torjäger vom Dienst schoss aus drei Metern ans Aluminium.
Besser machte es Mike de Sousa nach 20 Minuten. Mustafa Aktan hatte flach aufs Tor geschossen, de Sousa erwischte den Ball in abseitsverdächtiger Position und überwand Marko Piemonte zum 1:0. Eine verdiente Führung, von den Gästen kam in der ersten Hälfte so gut wie nichts. "Auf dem Hartplatz haben wir uns im Spielaufbau schwer getan", sagte Niklas Konrad.
Umso überraschender kamen die Gäste aus der Pause. Keine 60 Sekunden waren gespielt, da köpfte Spielertrainer Erik Lederer einen Freistoß aus der eigenen Hälfte ins Tor. Der Ausgleich fiel völlig aus dem Nichts, mit freundlicher Hilfe von Presbergs Torwart. "Ganz klar mein Fehler", gab Gökhan Asar zu. "Ich darf da nicht rauskommen." Und fast hätte Gladbach / Hausen das Spiel gedreht, doch Christopher Jurka schoss nur eine Minute später aus der Distanz an die Unterkante der Latte.
Siegtreffer in der 80. Minute
Ab da entwickelte sich eine offene Partie, die Dominanz der Gastgeber schien abhanden. Nach 65 Minuten foulte Aktas Jurka im Strafraum, Björn Bothe nutzte den fälligen Elfmeter zum 2:1. Mit der dritten Chance ging Gladbach / Hausen tatsächlich in Führung. Presberg zeigte sich unbeeindruckt. Fünf Minuten später boxte Piemonte einen langen Ball zwar von seinem Tor weg, aber in die Füße von Prodanovic. Der fand seinen Torinstinkt wieder und traf aus dem Gewühl zum 2:2.
Dann drückte der Gastgeber. Der eingewechselte Gökhan Fidan zielte nach 74 Minuten per Kopf an die Latte. Prodanovic nach 80 Minuten ins Tor. De Sousa durfte auf der rechten Seite unbedrängt flanken, Aktan legte auf Prodanovic ab - und der brauchte aus fünf Metern nur noch einschieben. 3:2, wieder drei Punkte für Presberg, ein Tor zu wenig, um Beuerbach an der Tabellenspitze abzulösen.
"Das interessiert uns aber nicht", sagte Nagsh. "Wir gucken nur auf uns." Der Trainer lobte seine Mannschaft für ihren Teamgeist, kritisierte, dass sie Gladbach / Hausen zurück ins Spiel kommen ließ und freute sich auf das anstehende Spitzenspiel. "Auch in Beuerbach werden wir uns nicht hinten reinstellen", sagte er. "Wir bleiben ganz locker, weil wir wissen, dass wir jeden ärgern können."
SV Presberg: Asar - Srisang, Cepni, Rak, Atas - Preisler, Kelmakshi - Keskin (Fidan), Aktan, de Sousa - Prodanovic.
SG Gladbach / Hausen: Piemonte - Öztürk, Bothe, Bondzio, Wegener - Kühnel, Laufer, Schütz, Konrad - Lederer, Jurka. (Bräuer, Zentner, Wippel)