Wegen seines Erfolgsgeheimnisses muss Grauthoff ein wenig überlegen. „Schwierig zu sagen.“ Eines könne er mit Sicherheit ausschließen, meint er: Kopfbälle sind definitiv nicht seine Stärke. Magere zwei Treffer erzielte er bisher auf diese Weise. Dafür hat er andere Qualitäten. „Ich bin ziemlich schnell“ — und das sei vor allem in den unteren Ligen enorm wichtig.
Im Gegensatz zu dem Stürmer ist sein Trainer schneller mit einer Antwort bei der Hand. Laut Bernd Hübner zeichnen seinen Torjäger neben dem Torhunger vor allem zwei Dinge aus: die Schnelligkeit und hier vor allem „sein massiver Antritt. Hat er den Ball einmal verarbeitet, ist er kaum zu halten.“ Und nicht zuletzt sei er „technisch stark“.
Zu Kopf gestiegen ist dem Maler und Lackierer sein Erfolg nicht. Auch menschlich hält Trainer Hübner viel von seinem Schützling. „Er weiß, dass er gut ist.“ Nichtsdestotrotz sei er „auf dem Boden geblieben“ und im Team „voll integriert“. Denn schließlich „lebt er ja auch von der Mannschaft“. Der 23-Jährige sieht das genauso. Selbstverständlich sei das Team für ihn enorm wichtig, denn ohne Vorlagen und Zuspiele gebe es auch für einen Toptorjäger wenig zu holen. Eine derartige Ausbeute, wie Grauthoff sie vorweisen kann, ist beeindruckend, weckt aber auch Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. Bis vor Kurzem sah es tatsächlich danach aus, als würde der 23-Jährige zu einem höherklassigen Verein wechseln. Während der Saison sei er mit dem Kreisligisten und damaligen Aufstiegsaspiranten SG Ramsberg/St. Veit in Kontakt gewesen. Alles „war mehr oder weniger sicher“. Aber aufgrund von „ein paar vereinsinternen Schwierigkeiten“ bei der SG, wie er vorsichtig formuliert, sei daraus nichts geworden.
Über mangelndes Interesse kann sich der Rother jedoch auch nach diesem geplatzten Transfer nicht beklagen. „Die Katzwanger, der FC Stein, die SpVgg Nürnberg, Rednitzhembach, die SpVgg Roth, die DJK Schwabach“ zählt Daniel Grauthoff einige Vereine auf, die bereits bei ihm angefragt hätten. Das Potenzial, sich auch in einer höheren Spielklasse durchzusetzen, sieht Trainer Bernd Hübner auf jeden Fall. Die Kreis-, unter Umständen sogar die Bezirksliga würde er Grauthoff eindeutig zutrauen.
Letztlich entschied sich Daniel Grauthoff dann aber trotzdem dafür, auch in der kommenden Spielzeit für den SV Pfaffenhofen aufzulaufen. Und zwar ungeachtet dessen, ob der Verein weiter in der A-Klasse kickt oder tatsächlich über die Relegation den Aufstieg in die Kreisklasse packt (erstes Relegationsspiel: Sonntag, 19. Juni, 15 Uhr, gegen Wassermungenau in Büchenbach). Der Torjäger hängt an Pfaffenhofen. Über Freunde kam er als B-Jugendspieler zu diesem Verein. Etliche Jahre lang spielte er dort im Jugend- wie im Erwachsenenbereich. Und obwohl er zwischenzeitlich schon bei einigen anderen Vereinen aktiv war, nach kurzer Zeit zog es ihn immer wieder in seine fußballerische Wahlheimat zurück. Warum? Mit Freunden zusammen Fußball zu spielen, sich mit seinen Mitspielern gut zu verstehen, erzählt Grauthoff, das sei für ihn stets ein entscheidender Faktor bei der Vereinswahl gewesen. Auch deshalb bleibt er in Pfaffenhofen, bei Freunden eben.