2024-05-10T08:19:16.237Z

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Verdiente Ehrung:  Tanja Petersen mit SHFV-Vize Siegfred Scheler. rst
Verdiente Ehrung: Tanja Petersen mit SHFV-Vize Siegfred Scheler. rst

Größtes Erlebnis ist ein Pauli-Spiel

Tanja Petersen im Rahmen der Aktion „Danke Schiri“ vom SHFV geehrt

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Die weiblichen Fußball-Schiris aus dem Kreisgebiet sind im Lande Spitze. Mit Tanja Petersen gab es in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal eine Steinburger Landessiegerin im noch jungen Wettbewerb „Danke Schiri“. Petersen wurde auf dem letzten Lehrabend der Steinburger Unparteiischen dieser Saison in Kellinghusen vom stellvertretenden Vorsitzenden des SHFV-Schiedsrichterausschusses Siegfried Scheler geehrt. Als Kreissieger erhielten auch Ansetzer Thorsten Witt (Kategorie U50) und der zweite Vorsitzende der Steinburger Schiris Reinhold John (Ü50) eine Anerkennung.

Glanzlicht war jedoch Tanja Petersen. In zehn Jahren hat die 29-Jährige eine steile Karriere hingelegt. Nachdem sie 2007 ihre Schiri-Prüfung absolviert hatte, stieg sie bereits ein Jahr später in die Regionalliga auf. Wie bei vielen anderen auch kam Petersen übrigens aus einer Notlage zu den Unparteiischen. Ihr Verein SV Peissen suchte Hände ringend nach Referees. Tanja Petersen ließ sich überzeugen und fand Gefallen an dem Job. Steinburgs Schiri-Boss Reinhold Lange hatte die junge Schiedsrichterin bereits nach knapp einem Jahr zu einem Landeslehrgang geschickt, wo sie auch den hohen Funktionären positiv auffiel.

„Ich bin gleich in eine Lücke gestoßen und pfeife seitdem Regionalliga.“ Ihr Erstliga-Debüt feierte Petersen schließlich mit Beginn der Saison 2011/12. Nebenbei spielt sie auch noch selbst aktiv im Team des SV Peissen. „Natürlich nur, wenn es die Zeit zulässt. Pfeifen geht vor.“

Die Zeit wird allerdings immer knapper, weshalb sich Petersen nach fünf Jahren aus der 1. Liga verabschiedet hat. „Mein Beruf hat erst einmal Vorrang“, erzählt sie. In Kiel nimmt sie an einer Fortbildung zur Steuerberaterin teil. Es ist kein Geheimnis, dass in diesem Beruf die Abschlussprüfungen besonders schwer sind. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass sich die Kellinghusenerin voll auf diese Ausbildung konzentriert.

Nebenbei wird sie allerdings weiter in der Regionalliga pfeifen, denn ganz will sie die Schiedsrichterei natürlich nicht aufgeben. Das dürfte viele aktive Spielerinnen freuen, denn über Petersens Leistungen auf dem Platz gab es aus dieser Richtung nichts Negatives zu hören. Als Highlight ihrer Karriere sieht Tanja Petersen nicht etwa eine Begegnung aus der ersten Frauen-Bundesliga, sondern ein Testspiel in Horst. Dort durfte sie im vergangenen Jahr die Partie des VfR gegen den FC St. Pauli pfeifen.

„Es war ein tolles Erlebnis mit den Zweitliga-Profis.“ Vor allem Christopher Buchtmann ist in ihren Erinnerungen hängen geblieben. Kein Wunder, als Kapitän der Kiezkicker hatte dieser am meisten Kontakt zur Schiedsrichterin.

Die Ehrung vor den Steinburger Kollegen war übrigens aus Termingründen erst zum Saisonende möglich gewesen, weshalb sie keine Überraschung mehr war. Der SHFV hatte seine Preisträger bereits im SH:Z-Druckzentrum Büdelsdorf ausgezeichnet, und der DFB die Landessieger daraufhin nach Leipzig eingeladen. Dort stand ein Besuch des Bundesliga-Spitzenspiels Red Bull gegen Bayern München auf dem Programm. DFB-Oberschiedsrichter Herbert Fandel überreichte Tanja Petersen später ein Trikot mit den Unterschriften aller Landessieger. „Das wird eingerahmt und bekommt einen Ehrenplatz in meiner Wohnung.“
Aufrufe: 023.7.2017, 11:00 Uhr
SHZ / rstAutor