2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines

Langfinger in Spielerkabinen: Geht nun die Angst um?

Viele Clubs in der Region betroffen

Diebstähle in Spielerkabinen haben in jüngster Zeit die Fußballer in der Region in Atem gehalten. Die Langfinger hatten es während des Trainingsbetriebs auf Smartphones und Bargeld abgesehen. Gegenstände im Wert von mehreren hundert Euro wurden unter anderem beim SV Ottenhausen, beim FC Nöttingen, Germania Singen oder auch bei den Sportfreunden Feldrennach entwendet. Wer hinter den Diebstählen steckt, ist bislang nicht bekannt. Geht bei den Kickern nun die Angst um?

Oder haben die Vereine jetzt bei ihren Spielerkabinen größere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen? In Ottenhausen liegt der Sportplatz im Wald. Die Kabine war zum Tatzeitpunkt nicht abgeschlossen. Fahrlässig. „Es kommen eben einige Spieler nach der Arbeit etwas später zum Training, da ist es schwierig, die Kabine abzuschließen. Und unser Clubhaus ist nicht bewirtet, um dort etwas einzuschließen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Willi Bächtold.

An dem Dienstagabend, an dem die Langfinger zugriffen, sei den Spielern ein verdächtiges Auto aufgefallen, so Bächtold. Die Täter konnten jedoch nicht gestellt werden. Eine Spurensuche wurde hinterher nicht aufgenommen.

„Früher wurde bei uns ins Clubhaus eingebrochen“, erzählt Bächtold und vermutet, dass es damals Jugendliche waren. „Bier haben sie geklaut, an Geld kommt man bei uns ja nicht ran, die Kasse nehmen wir immer mit.“

Auch beim FC Nöttingen machten Diebe zuletzt fette Beute. Für Vereinsmanager Dirk Steidl allerdings ein Rätsel. „Bei uns ist an den Trainingstagen immer so viel Betrieb. Die Gefahr erwischt zu werden, ist ziemlich groß.“

Trainiert wird im Härter Sportpark, die Kabine ist allerdings rund 200 Meter entfernt im unteren Stadion-Areal. Die Diebe müssen also einen für sie guten Zeitpunkt erwischt haben – und Glück gehabt haben. „Grundsätzlich sind unsere Kabinen nämlich abgeschlossen“, so Steidl.

In Ottenhausen werden die Kabinen weiter offen sein. „Wir werden unsere Wertsachen aber künftig an einen sicheren Ort bringen“, versichert Vereinsboss Willi Bächtold. Auch an den Spieltagen, an denen Geldbeutel, Uhren oder auch Smartphones wie bei anderen Vereinen dann in einer Wertsachen-Guck (Wertsachen-Tüte) gesammelt.

Dazu eine kleine kuriose Geschichte am Rande, die sich vor ein paar Jahren bei einem Verein im Fußballkreis abgespielt haben soll: Vor einem Heimspiel gaben die Kicker der besagten Mannschaft die Wertsachen-Guck in die Obhut eines eigentlich vertrauensvollen Vereinsmitgliedes. Nach dem Spiel war die Aufregung jedoch groß. Der gute Mann war nicht mehr aufzufinden. Erst Stunden nach dem Abpfiff fand man ihn – in der Eckkneipe des Dorfes. Dort schmiss er gerade die dritte Lokalrunde.

Aufrufe: 026.3.2019, 18:24 Uhr
Pforzheimer Zeitung / Dominique JahnAutor