2024-04-16T09:15:35.043Z

Umfrage
SG Grüne Tanne Wippra (grün) steht mit 50 Zählern momentan auf Platz drei des Tableaus. F: Schmidt
SG Grüne Tanne Wippra (grün) steht mit 50 Zählern momentan auf Platz drei des Tableaus. F: Schmidt

Aufstieg - Segen oder Fluch?

Umfrage: Die Landesklasse als wirtschaftliches Risiko?

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In der vergangenen Saison hatte der Fußballkreis Mansfeld-Südharz in der Kreisoberliga zwei Aufstiegsplätze in die Landesklasse. Doch das entwickelte sich schnell zum Fluch. Ist der Aufstieg einfach uninteressant?
Neben dem Kreisoberligameister Rottleberode und Vize-Meister Fortuna Brücken, verzichten auch Sangerhausen II, Arnstedt II und Wippra auf den Aufstieg in die Landesklasse. Der KfV wählte sich am Telefon die Finger wund – bis zum 6. Kreisoberligaplatz hinunter. Einzig und allein das drittplatzierte Team von Aufbau Eisleben nahm die Chance zum Aufstieg und die sofortigen Wiederkehr in die Landesklasse wahr.

Droht auch in der Kreisoberliga-Saison 2014/15 ein ähnlicher Eklat? Dem will der KfV Mansfeld-Südharz vorbeugen, indem er die möglichen Aufsteiger verpflichtet hat, sich bis zum 1. Juni 2015 zu äußern, ob sie ihr Aufstiegsrecht im Falle eines Falles wahrnehmen werden. Doch was passiert, wenn Keiner will? Winken Berga, Gonnatal und Wippra dankend ab? Die Gründe für die große Beliebtheit der Kreisoberliga sind schnell gefunden. Ein Aufstieg in die 8. Spielklasse Deutschlands ist als 100prozentiges Hobby kaum zu schaffen.

Zahlreiche Derbys, die sich in der Vergangenheit als wahre Zuschauermagneten erwiesen, machen die Kreisoberliga für die Vereine interessant. Zugleich präsentiert sich diese Liga seit Jahren mit einem guten fußballerischen Niveau, das auch finanziell für alle Vereine überschaubar bleibt. Neidisch schauen viele Landesklasse-Teams auf die Zuschauerzahlen der Kreisoberliga. Und nicht nur die - sogar einige Verbandsligaspiele sind uninteressanter als die Spiele der Kreisoberliga.

Längere Auswärtsfahrten stehen dann in der Landesklasse an und auch die Schiedsrichterteams kommen nicht mehr aus dem Landkreis, sondern reisen aus ganz Sachsen-Anhalt an. Der Schritt in die Landesklasse will also gut überlegt sein. Um in der Landesklasse eine wettbewerbsfähige Mannschaft zu stellen, benötigt man zudem neben der "Qualität" auch die Quantität. Welcher Kreisoberliga-Verein kann denn aus einem 20er-Kader schöpfen.

In der Landesklasse wird für Spieler schon richtig viel Geld in die Hand genommen - der Markt ist versaut. Jetzt haben die Vereine die Konsequenzen zu tragen und jammern, dass es finanziell kaum zu stemmen ist. Spieler wissen was sie kriegen können und spielen die Vereine gegeneinander aus. Vielen Vereinen ist ihre geschaffene Vereinsstruktur und ihre Geschlossenheit wichtiger, als der Aufstieg in die Landesklasse. Und wenn es sportlich in der Landesklasse nicht klappt? Abstieg? Vielleicht gibt es dadurch in der Mannschaft einen neuen Umbruch und der Verein fängt wieder von vorne an. Da kann am Ende die Frage bleiben: Was hat der Aufstieg tatsächlich gebracht - außer dem Prestige?

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Aufrufe: 015.5.2015, 20:10 Uhr
Kathrin ThimmAutor