2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Knapp daneben: Hier kommt Joker Markus Brandl einen Schritt zu spät, um den TSV mal wieder jubeln zu lassen. F: Monika Neulinger
Knapp daneben: Hier kommt Joker Markus Brandl einen Schritt zu spät, um den TSV mal wieder jubeln zu lassen. F: Monika Neulinger

Betzler "verärgert" über dritte Pleite in Serie

25. Spieltag - Sonntag: SV Ohlstadt - TSV Brunnthal 1:0

Seitdem die Meisterschaft und der damit verbundene Bezirksligaaufstieg feststehen, ist im Getriebe des Meisters ordentlich Sand drin. Gegen den SV Ohlstadt setzt es die dritte Niederlage hintereinander. Vor allem die Art und Weise, wie das Spiel verloren wurde, stößt Trainer Matthias Betzler sauer auf. Am kommenden Samstag endet mit dem Spiel in Otterfing die sechsjährige Erfolgsära unter der Regie des 62-Jährigen.

Nicht nur, dass die Mannschaft mit dem 0:1 am Boschet nun alle drei Spiele nach dem furiosen Meisterstück gegen Holzkirchen (10:2) verloren hat, auch die sonst so starke Offensive bleibt im dritten Spiel in Folge ohne Torerfolg. Betrachtet man im Power-Ranking der Kreisliga 1 die letzten drei Partien, weist nur Real Kreuth eine schlechtere Bilanz vor. Selbst dem abgeschlagenen Schlusslicht aus Antdorf gelang es, ein Pünktchen aus besagtem Zeitraum zu ergattern. Betzler sah zwar im Gegensatz zu den Pleiten in Miesbach (0:1) und gegen Murnau (0:3) das "beste Spiel der letzten Wochen", trotzdem haperte es vor allem an der Chancenverwertung. "Fünf Chancen" hatte der TSV am Sonntagnachmittag, "von denen man drei machen kann und zwei machen muss, bei der offensiven Qualität, die wir haben. Wenn es für uns noch um was gehen würde, hätten wir die konzentrierter ausgespielt", kritisiert der Coach nach seinem vorletzten Spiel in grün und weiß. "Wir haben es durch unsere eigene Schlampigkeit und Fahrlässigkeit vergeigt."

Während Brunnthal also reihenweise Chancen liegen ließ, nutzte der SVO "seine einzig richtige Chance" zum Siegtreffer: Die TSV-Defensive konnte in Bedrängnis nur in die Mitte klären, wo sich Ohlstadt den Ball erobern konnte. Toptorschütze Maximilian Schwinghammer bewahrte vor Keeper Maxi Geisbauer die Ruhe und traf zum 21. Mal in der laufenden Spielzeit (36.). Nun kann man sagen, dass den Meister seit drei Wochen immense Personalsorgen plagen, was auch wahr ist, aber "von unseren Offensivspielern waren alle in den letzten Wochen dabei. Dass wir da dann kein einziges Tor schießen, ärgert mich schon."


Ladehemmungen: Die sonst so gefährliche Brunnthaler Offensive wartet nun seit 183 Minuten auf ein Tor. F: Monika Neulinger

Vor allem die "Dirigenten" wie Simon Neulinger, Jonas Betzler und Luis Fischer vermisst Betzler seit Wochen, wodurch dem Spiel der Brunnthaler "Ordnung, Übersicht und ganz massiv das gegenseitige Coachen und Unterstützen" fehlen. Zwar wurde Fischer, drei Wochen nach seinem Innenbandanriss im Knie, eine gute Viertelstunde vor dem Ende eingewechselt - "um der Liga zu zeigen, dass wir alles probieren, um ein Spiel gut über die Runden zu bekommen" - bei 100 Prozent war der Mittelfeldstratege jedoch bei weitem nicht, weshalb auch ihm die Ideen fehlten, um das Spiel noch zu Gunsten der Gäste zu gestalten. Spieler wie Maximilian Kornbichler und Alois Bachmann, "die sich nach ihren Verletzungen in der Aufbauphase befinden", mussten 90 Minuten durchhalten.

Selbstironisch versuchte der Coach noch etwas positives aus der aktuellen - in Anführungsstrichen - Krise zu ziehen: "Keiner kann uns vorwerfen, wir hätten zu irgendwelchen Gunsten gespielt, da wir aktuell nur noch Geschenke verteilen." Bleibt zu hoffen, dass das Team seinem scheidenden Trainer, in dessen 158. und letzten Ligaspiel gegen Otterfing an der heimischen Jahnstraße, zum Abschied noch einen letzten Sieg schenken kann.

Aufrufe: 028.5.2019, 17:08 Uhr
Josef DillerAutor