2024-04-25T14:35:39.956Z

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Im Frühjahr ist Achim Pfuderer (rechts) mit dem SV Oberzell in die Bezirksliga abgestiegen. Nun verlässt er den Verein aus beruflichen Gründen. Foto: Alexander Hoth
Im Frühjahr ist Achim Pfuderer (rechts) mit dem SV Oberzell in die Bezirksliga abgestiegen. Nun verlässt er den Verein aus beruflichen Gründen. Foto: Alexander Hoth
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Trainer Achim Pfuderer verlässt den SV Oberzell

Achim Pfuderer verlässt den SV Oberzell aus beruflichen Gründen – Thomas Gadek wird sein Nachfolger

Ravensburg / - Mehr als acht Jahre ist Achim Pfuderer der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Oberzell gewesen. Am Freitag geht diese Ära zu Ende. Pfuderer zieht es beruflich nach Ulm, der neue Job lässt sich mit dem Traineramt nicht mehr vereinen. Folglich wird er am Freitag gegen den SV Fronhofen zum letzten Mal als Cheftrainer auf der Oberzeller Bank Platz nehmen. Einen Nachfolger haben sie beim SVO schon gefunden: Thomas Gadek übernimmt die Mannschaft am Montag.

"Der SVO ist für mich eine Herzensangelegenheit", betont der scheidende Trainer, für den Oberzell seine erste Trainerstation war. Nach einer Karriere als Profi mit 29 Erstliga- und 135 Zweitligaspielen beendete er beim VfB Friedrichshafen seine Karriere und kam von dort nach Oberzell. "Am Anfang war ich brutal nervös", erinnert Pfuderer sich. "Für mich war der Trainerjob komplettes Neuland." Wenn er zurückblickt, fällt vor allem eine Vokabel häufig: "Gewinnbringend." Das bezieht Pfuderer nicht nur auf den sportlichen Erfolg, sondern vor allem auf die vielen Kontakte zu den Menschen im Umfeld des SVO. "Das ist das, was am Ende bleibt", meint Pfuderer.

Haarscharf an der Relegation zur Verbandsliga vorbei

Trotzdem: Erfolge gab es für Pfuderers Oberzeller zuhauf. Spontan fällt ihm ein 3:0-Sieg über den TSV Berg aus der Saison 2010/11 ein und sogar an einige Details kann er sich erinnern: "Da sind wir nach zwei Minuten über die rechte Seite in Führung gegangen." Aber auch die Saison 2015/16 bleibt dem Trainer in Erinnerung, als Oberzell eine "sensationelle Hinrunde" (Pfuderer) mit 41 Punkten auf dem ersten Platz beendete und am Ende nur haarscharf die Relegation zur Verbandsliga verpasste. Wichtiger als das Sportliche ist Pfuderer aber die menschliche Seite. Besonders gefreut hat es ihn in all den Jahren immer dann, wenn die Spieler, die den Verein verließen, sich bedankten. "Gerade wenn Spieler, die gar nicht zur Stammelf gehört haben, gesagt haben, dass sie viel mitgenommen haben, war das toll. Das will man als Trainer hören."

Von der Mannschaft hat sich Pfuderer bereits verabschiedet, auch wenn er am Freitag noch einmal an der Linie stehen wird: "Da gab es schon einige bedrückte Gesichter." Trotzdem betont Oberzells Abteilungsleiter Fußball Christof Lotthammer: "Das Berufliche geht immer vor dem Fußball." Und nur berufliche Gründe hätten für den Abschied eine Rolle gespielt, das betonen beide Seiten. Für den SVO ist es dennoch "echt schade", sagt Lotthammer. "Es hat auf allen Ebenen super gepasst, vor allem menschlich."

Einen Nachfolger gibt es aber bereits. Es ist ein "Glücksfall", wie Lotthammer es nennt, dass Thomas Gadek die Mannschaft bereits am Montag im Training leiten wird. Gadek stand vergangene Saison beim SV Weingarten an der Seitenlinie, kennt sich mit dem Landesliga-Aufstieg also aus. Wobei er den eigentlich knapp verpasste. Denn kurz vor dem Erreichen der Bezirksliga-Meisterschaft teilte ihm der SVW mit, dass er nicht mehr mit ihm in der kommenden Saison plane. Gadek verließ den Verein daraufhin postwendend. "Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, aber die Fußstapfen sind natürlich groß", sagt der neue Trainer über seine neue Aufgabe Oberzell. "Die Mannschaft ist heiß, will den Wiederaufstieg. Das merkt man bei allen Spielern."

Und sogar bei Pfuderer ist zu spüren, dass der Stachel vom Landesliga-Abstieg der vergangenen Saison noch tief sitzt. Sein Wunsch für das Abschiedsspiel gegen Fronhofen ist natürlich ein Sieg, "aber es geht gar nicht so sehr um mich", meint der scheidende Trainer. "Die Mannschaft hat so langsam einen Lauf, daran müssen wir anknüpfen."

Aufrufe: 04.9.2019, 19:02 Uhr
Schwäbische Zeitung / Maximilian KrohAutor