2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Vorbild Fabio Maucher (rechts, gegen Eschachs Tobias Weiß): Beim SV Oberzell sollen mehr Spieler aus der eigenen Jugend den Durchbruch schaffen. Foto: Christian Metz
Vorbild Fabio Maucher (rechts, gegen Eschachs Tobias Weiß): Beim SV Oberzell sollen mehr Spieler aus der eigenen Jugend den Durchbruch schaffen. Foto: Christian Metz
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SV Oberzell setzt verstärkt auf die Jugend

Der Fußball-Landesligist hat nun einen Leiter für die Nachwuchsförderung

Ravensburg / chm - Mehr Eigengewächse an die erste Mannschaft heranführen – das ist das Ziel beim SV Oberzell für die kommenden Jahre. Der Verein hat dafür nach und nach die nötigen Strukturen geschaffen und jetzt die Position eines Leiters Nachwuchsförderung ins Leben gerufen.

Sieben Zugänge vermeldet der SV Oberzell für die neue Saison in der Fußball-Landesliga. Darunter ist allerdings keiner aus der eigenen Jugend. Das soll in Zukunft anders werden: Mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sollen den Sprung ins Landesliga-Team schaffen.

Das zu gewährleisten ist eine der Aufgaben von Christian Müller, den die Oberzeller als Leiter Nachwuchsförderung – zuständig für den oberen Jugendbereich und die zweite Mannschaft – installiert haben. Müller bringt einiges an Erfahrung mit – zum Beispiel war er Jugendtrainer beim FV Ravensburg – und soll unter anderem gewährleisten, dass beim SV Oberzell der Übergang von der Jugend in den Aktivenbereich gut funktioniert.

Zwei bis drei Spieler pro Jahr

"Wir wollen unseren Jugendspielern eine Perspektive im eigenen Verein bieten", sagt Christof Lotthammer, Fußball-Abteilungsleiter beim SVO. Die zweite Mannschaft soll daher eine U 23 sein – mit einem Gerüst aus erfahrenen Spielern. Es ist jedoch keineswegs so, dass bisher gar keine eigenen Talente beim SVO den Durchbruch geschafft haben: Fabio Maucher ist seit Jahren eine feste Größe rechts in der Viererkette. In Michael Polczynski, Samuel Vytis Kleb, Felix Tremmel, Max Fischer und anderen stehen eine ganze Reihe junger Spieler im Oberzeller Kader, die aus der eigenen Jugendarbeit kommen.

Basis für die Erfolge des SVO der vergangenen Jahre und Jahrzehnte – die Verbandsliga-Aufstiege – waren aber "Einkäufe" aus anderen Vereinen. Natürlich ist es kein Dogma, wenn die Oberzeller jetzt die Jugendarbeit forcieren: "Wir werden auch weiterhin Spieler von anderen Vereinen in die erste Mannschaft holen", sagt Peter Baur, Sportlicher Leiter der ersten Mannschaft des SVO. Aber es sollen eben mehr eigene Spieler herangeführt werden. "Es ist bereits jetzt absehbar, dass wir zahlreiche Talente im Verein haben, die das Potenzial haben, irgendwann in der ersten Mannschaft zu spielen", sagt Baur. "Ziel ist es, künftig pro Jahr zwei bis drei Spieler herauszubringen", ergänzt Müller.

Über die vergangenen Jahre hinweg hat der Verein die Strukturen dafür geschaffen. "Wir haben im Jugendbereich alle 24 Trainerposten besetzt", freut sich Lotthammer. Das zieht: Auf 190 Kinder und Jugendliche ist die Jugendabteilung angewachsen – in F- und E-Jugend treten jeweils über 30 Kids gegen den Ball. Auch das ist eine Regel: "Wir wollen niemand wegschicken", betont der Abteilungsleiter. "Hier sehen wir auch einen sozialen Auftrag als Verein." Sport in der Breite also, aber auch in der Spitze: Die Talente bekommen spezielles Fördertraining.

Und wenn dann die Großen anklopfen, wollen sie beim SVO nicht die Tür zuschlagen. "Ist doch toll, wenn jemand die Chance beim FV Ravensburg bekommt", sagt Lotthammer. Beim SVO sind sie mächtig stolz darauf, dass in Michelle Weiß eine Oberzellerin über den SV Alberweiler den Sprung in die U-16-Nationalmannschaft geschafft hat.

Aufrufe: 027.7.2017, 16:49 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Christian MetzAutor