2024-04-19T07:32:36.736Z

Spiel der Woche

Elfer, Eigentore, Emotionen

SG Nusbaum dreht Spiel gegen Bettingen in Überzahl - Rot gegen Valentin

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Die SG Nusbaum hat nach dem hart erkämpften, etwas schmeichelhaften 3:2-Sieg gegen spielstarke Bettinger die 28-Punkte-Marke erreicht und ist dem Klassenerhalt ein gewaltiges Stück näher gekommen. In einem emotionalen Spiel vor über 300 Zuschauern bewegte nicht nur die Rote Karte gegen den Bettinger Johannes Valentin die Gemüter der Fans. Das Nusbaumer Siegtor fiel drei Minuten vor Schluss.
Körperich. Es war kein Derby für schwache Nerven. Die gut 300 Zuschauer in Körperich erlebten ein gutklassiges, tempogeladenes und emotionales Spiel voller Trendwenden. Zwei Situationen beeinflussten die Partie dabei entscheidend: Als Schiedsrichter Mario Schmidt - der wurde durch zwei Assistenten an der Seitenlinie unterstützt - in der 43. Minute nach einem Foul von Bettingens Kapitän Johannes Valentin an Jannick Böwen unstrittigerweise auf Elfmeter für die Gäste entschied und dem "Sünder" dazu auch noch Rot erteilte, kippte die Partie. Frank Burger verwandelte den Elfer zum 1:1 kalt und Bettingen ging mit einem Mann weniger in die Pause. "Eine völlig sinnfreie Regel. Gelb hätte es auch getan", urteilte selbst Nusbaums Trainer Frank Hermes über die Szene kurz vor der Puase. Bis zur 30. Minute zeigte sich Bettingen als spielstarke, ballsichere und zweikampfstarke Mannschaft, besaß die Mittelfeld-Hoheit und agierte mit Bällen in die Schnittstellen gefährlich. Lohn dieser aktiven Spielweise war die Führung in der 40. Minute, als ein langer Ball in den Sechzehner flog, Simon Lehnen zunächst an Torwart Thomas Prinz scheiterte, der Abstauber aber von Martin Esch zum 0:1 genutzt wurde. Die zweite entscheidende Situation, die das ungemein flotte und spannende Spiel beeinflusste, war die Personalie Martin Esch. Der hatte zwar die Gästeführung besorgt, doch in der zweiten Halbzeit avancierte der 27-Jährige zum designierten Pechvogel. Nach einem Freistoß der Gastgeber von der rechten Seite traf Esch den Ball im finalen Rettungsversuch so perfekt, dass dieser unhaltbar im Winkel des eigenen Tores einschlug - 2:2 (84.). Keine drei Minuten später vertändelte der nach dem Platzverweise für Valentin als Kapitän fungierende Esch einen Ball im Mittelfeld, in dessen Folge der Siegtreffer fiel. Nach einem Tempogegenstoß erreichte Böwen einen Diagonalball, der sich nicht zweimal bitten ließ und die Kugel ins lange Eck schob - 3:2 (87.). Erwähnenswert ist dabei die Tatsache, dass Bettingen in Unterzahl mindestens gleichwertig agierte und zum 2:1-Führungstreffer kam. Christian Sonndag hatte sich auf der linken Seite gekonnt in Szene gesetzt, nach innen gepasst und Frank Leinen flach zum Ausgleich vollendete. "Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt, waren in der ersten Halbzeit das klar bessere Team. Wenn du so ein Spiel verlierst, hat das nichts mehr mit spielerischem Unvermögen zu tun. Es waren eine Menge Pech und viele unglückliche Schiedsrichterentscheidungen im Spiel", ärgerte sich BOB-Trainer Roger Reiter nach dem Spiel. Auch sein Kollege Hermes sprach von einem "mehr als glücklichen Sieg. Entscheidend waren die Rote Karte und das Eigentor zum 2:2. Die drei Punkte sind unheimlich wichtig für uns, doch zufrieden mit der spielerischen Leistung bin ich absolut nicht." Natürlich hatte Nusbaum im zweiten Abschnitt die klareren Chancen, als Michael Kreutz zweimal aus Nahdistanz versemmelte, Andre Röll die Lattenoberkante traf und Böwen nach einem 40-Meter-Freistoß den Querbalken touchierte. Doch die SG BOB präsentierte sich in einem emotionsgeladenen Derby als absolut gleichwertige Truppe. (L.S.).
Aufrufe: 011.4.2015, 11:29 Uhr
Lutz SchinköthAutor