2024-05-10T08:19:16.237Z

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Herrenbergs Valmir Mustafa wird von Benjamin Bessler (rechts) gefoult: Strafstoß  Foto: Bäuerle
Herrenbergs Valmir Mustafa wird von Benjamin Bessler (rechts) gefoult: Strafstoß Foto: Bäuerle

VfL Herrenberg wird seiner Favoritenrolle gerecht

Titel-Kandidat schlägt den Bezirksliga-Aufsteiger SV Nufringen mit 2:1

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Saisonauftakt nach Maß: Der VfL Herrenberg wurde gestern beim 2:1 gegen Aufsteiger SV Nufringen seiner Favoritenrolle gerecht. Aus Nufringer Sicht wäre eine Punkteteilung im Gäuderby aber auch in Ordnung gewesen.

Zunächst verblüfften die Nufringer allerdings mit der Platzwahl. Während die zweite Garnitur im Waldstadion noch auf dem großen Rasenplatz gespielt hatte, mussten die Zuschauer dann zum Bezirksligaauftakt an den kleineren Ausweichplatz umziehen. „Das war schon eine taktische Maßnahme, weil wir auf dem kleinen Platz die Räume enger machen können“, räumte Nufringens Co-Trainer Michael Marquardt ein, der SVN-Coach Willi Zimmermann in den ersten drei Spielen an der Seitenlinie vertritt. Zimmermann ist derzeit im Urlaub in Portugal.

Erklärtes Ziel ist der Aufstieg

Der VfL Herrenberg, dessen erklärtes Ziel nicht weniger als der Aufstieg ist, begann offensiv und wurde dafür schnell belohnt. So wurde Valmir Mustafa, der von der rechten Außenbahn in den Nufringer Strafraum eingedrungen war, von Benjamin Bessler zu Fall gebracht. Timo Tropsch (9.) verwandelte den fälligen Strafstoß souverän zum 1:0 für die Herrenberger. Einen Rückschlag für die Gäste gab es dann nach einer Viertelstunde, als Neuzugang Kenan Kasikci verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Dennis Özkan ins Spiel.

Wenige Möglichkeiten

Danach hatten beide Teams recht wenige Einschussmöglichkeiten. Nico Kegreiss (25.) prüfte den Nufringer Keeper mit einem satten Distanzschuss, während auf der anderen Seite nach Vorarbeit von Tim Langwisch ein 20-Meter-Knaller von Ralf Richter das Herrenberger Gehäuse nur knapp verfehlte. Kurz vor dem Pausenpfiff gab es dann noch eine dicke Chance für die Gäste. Tropsch passte auf Max Fischer, und der legte quer auf Özkan, der aber nicht an die feine Vorlage herankam.
Vor dem Wiederanpfiff wechselten die Nufringer im Doppelpack: Für Marc Stritzelberger und Andreas Marquardt kamen Oguz Yüksel und Tim Schuster ins Spiel. Die Platzherren drückten dann immer stärker auf den Ausgleich und wurde vor allem nach einer Stunde spielbestimmender. Allerdings brachte ein Freistoß von Richter nur einen Eckball ein, während Andreas Widmann nach Flanke von Bessler eine Riesenchance ausließ.

Schock für Nufringen

Doch dann folgte aus Nufringer Sicht der Schock: Der kurz zuvor eingewechselte Safet Kovacevic spielte steil auf Özkan, der zum 2:0 für die VfL-Kicker einschob. Aus Sicht der Platzherren war dem Treffer eine klare Abseitssituation vorausgegangen, doch Schiedsrichter Samuele Cutruneo aus Metzingen hatte sich in Nufringen gestern auch in anderen Situationen keine Freunde gemacht. Immerhin: Im direkten Gegenzug glückte Yüksel der Anschlusstreffer und die Aufsteiger hofften insgeheim noch auf den Ausgleich.

Schiedsrichter nimmt Gelb/Rot zurück

Eine kuriose Situation folgte dann nach 74 Zeigerumdrehungen. SVN-Kicker Marcus Kugel hatte VfL-Betreuer Frank Ulmer am Spielfeldrand um einen Schluck Sprudel gebeten – und hatte dafür wegen vermeintlichen Verlassens des Spielfeldes die Ampelkarte gesehen. Wutschnaubend verließ er den Platz in Richtung Kabine. Doch nachdem Ulmer dem Schiedsrichter erklärt hatte, dass Kugel den Platz nicht verlassen hatte, zog Cutruneo den Platzverweis zurück und Kugel streifte sich sein Trikot wieder über. Ansonsten tat sich auf dem Spielfeld nichts Zählbares mehr und auch die Nufringer Schlussoffensive verpuffte wirkungslos.

Nufringer Coach: Punkt wäre verdient gewesen

„Ein Punkt wäre meiner Meinung nach sicher verdient gewesen“, erklärte Michael Marquardt nach dem Spiel und bescheinigte dem Aufsteiger einen starken Auftritt. „Man muss sehen, dass wir gegen den Meisterschaftsfavoriten gespielt haben“, machte er deutlich und lobte den Einsatz seiner Truppe. „Wir sind super gestanden, und wenn wir weiter so engagiert spielen, wird die Mannschaft in der Bezirksliga bestehen“, ist Marquardt überzeugt.
Auf der anderen Seite hatte Michael Sattler schon vor dem Spiel damit gerechnet, „dass es gegen den Aufsteiger schwer wird und Nufringen die Räume eng macht“. Aus fußballerischer Sicht war es für den Herrenberger Spieler kein guter Auftritt. „Aber beim Saisonstart zählen jetzt nur die drei Punkte“. So hatte Sattler gesehen, dass seine Mannschaft vor allem noch an den schnellen Ballstafetten arbeiten muss.

Aufrufe: 024.8.2015, 05:00 Uhr
Uwe Priestersbach, GäuboteAutor