2024-04-16T09:15:35.043Z

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Der einzige Spieler, der aus dem Hinspiel gegen Degerfelden auch im Rückspiel noch für Nollingen auflief: Kapitän Vincenco Schmitz | Foto: GD
Der einzige Spieler, der aus dem Hinspiel gegen Degerfelden auch im Rückspiel noch für Nollingen auflief: Kapitän Vincenco Schmitz | Foto: GD

Der Neuaufbau beim SV Nollingen ist in vollem Gange

SVN löst Reserveteam auf, um weiter in der A-Klasse antreten zu können +++ Neu zusammengesetztes Team setzt nach 0:4 gegen FV Degerfelden ein Zeichen

Turbulente Tage liegen hinter dem SV Nollingen. Erst trennte sich der Club von seinem Trainer, dann verabschiedete sich fast die komplette Mannschaft. Doch mittlerweile blicken die Verantwortlichen wieder relativ entspannt nach vorne.
Es gibt Derbyniederlagen, nach denen lässt man sich im Ort besser nicht blicken. Gerade wenn man zuhause verloren hat, und die Pleite mit 0:4 auch noch recht deutlich ausgefallen ist. Für den SV Nollingen war die Niederlage gegen den Lokalrivalen FV Degerfelden jedoch keine Schmach. Viel wichtiger war, dass beim SVN überhaupt wieder elf Spieler auf dem Feld standen. So befindet sich die Stimmung im Verein nach der turbulenten Zeit wieder weit oberhalb der frostigen Temperaturen nach dem Wintereinbruch. „Wir blicken jetzt nicht mehr zurück“, sagt Andreas Balling. Der erste Vorsitzende will die „wilden Tage“ hinter sich lassen und stattdessen weiter daran arbeiten, den Verein in seinen Zukunftsplänen voranzutreiben.

Nur noch drei Spieler aus dem Vorrundenkader gehörten auch beim ersten Spiel der Frühjahrsrunde noch zum Nollinger Aufgebot. Nachdem es mit Trainer Giovanni Di Feo zum Bruch kam und sich der Club vorzeitig von ihm trennte, kehrte auch ein Großteil der Spieler dem SVN den Rücken. „ Die meisten jener Spieler, die uns nun verlassen haben, waren gemeinsam mit Di Feo nach Nollingen gekommen, somit kam das für uns nicht so überraschend“, erklärte Balling die ungewöhnlichen Ereignisse. Unmittelbar vor dem Ende der Winterpause stand der SVN jedoch ohne spielfähige Mannschaft da, die Transferperiode war längst beendet.

Dass die Nollinger den Spielbetrieb in der A-Klasse fortführen können, verdanken sie auch ihrem Unterbau. Marco Pagnamenta, bis vor kurzer Zeit noch Trainer der mittlerweile abgemeldeten zweiten Mannschaft, peilt eine bestmögliche Rückrunde an. Verlassen kann er sich dabei – neben den wenigen, verbliebenen Akteuren der „Ersten“ – auf seine Kicker, die in der Hinserie noch in der Kreisliga C aktiv waren und sich nun der Aufgabe zwei Etagen höher stellen. „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen“, gibt sich der Nachfolger von Giovanni Di Feo kämpferisch, möchte allerdings keine allzu große Erwartungen erzeugen: „Der Sprung aus der Kreisliga C in die Kreisliga A ist schon enorm“, erklärt Pagnamenta. Doch schmälert dies den Nollinger Ehrgeiz nicht, „wir wollen dennoch so viele Punkte wie möglich sammeln“.

Auch Andreas Balling erwartet in der Rückrunde keine Wunder: „Der Abstieg wäre für uns kein Beinbruch“, betont der Nollinger Vorstand. „Dennoch versuchen wir natürlich die Klasse zu halten.“ Aktuell rangiert der SVN auf dem 13. Tabellenplatz, der voraussichtlich die Abstiegsrelegation bedeutet. Während sich die Mannschaft dem Abstiegskampf stellt, basteln die Vereinsverantwortlichen um Balling und Pagnamenta im Hintergrund bereits am Kader für die kommende Saison. „Wir befinden uns bereits in Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen“, berichtet Balling. Dabei haben die Verantwortlichen auch mit jenen Spielern Kontakt aufgenommen, die in der Amtszeit von Giovanni Di Feo den Verein verlassen hatten. Ihnen wollen Balling & Co. nun eine Rückkehr nach Nollingen schmackhaft machen.

Unterdessen vermeldete der Club erste positive Anzeichen in punkto Zusammenhalt, just nach dem 0:4 gegen Degerfelden. „Die Mannschaft saß geschlossen bis in die späten Abendstunden zusammen im Vereinsheim“, berichtet Andreas Balling über das positive Signal des Teams. Nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen war dies am Ende wichtiger als das Endergebnis im Derby.
Aufrufe: 020.3.2018, 11:30 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor