2024-04-24T13:20:38.835Z

Aufreger der Woche
Nach den Ereignissen des Pokalspiels übt der SV Niederseelbach Kritik am Schiedsrichter. Archivfoto: Elarbi
Nach den Ereignissen des Pokalspiels übt der SV Niederseelbach Kritik am Schiedsrichter. Archivfoto: Elarbi

"Ich glaube, er wollte nicht, dass wir gewinnen"

Fünf Platzverweise bei Pokalspiel in Niederseelbach +++ SVN-Trainer El Funkte übt Kritik am Schiedsrichter und sieht sein Team benachteiligt +++ Winkel kritisiert überharte Gangart des Gegners

Niederseelbach. Einen ereignisreichen Pokalabend erlebten die Zuschauer am Donnerstag in Niederseelbach. Im Duell des B-Ligisten mit Kreisoberliga-Vertreter FSV Winkel kam es vor allem in der zweiten Halbzeit zu einigen Diskussionen rund um den Schiedsrichter. Am Ende musste der SVN gleich vier Platzverweise einstecken und sich gegen zehn Gegenspieler - auch Winkel erhielt eine Ampelkarte - letztlich mit 2:3 geschlagen geben.

"Wäre es ein Spieler gewesen, hätte ich ihn sofort ausgewechselt", beschreibt SVN-Trainer Tarek El Funte die Leistung des Schiedsrichters der JSG Aarbergen. Nach einer guten Leistung in der ersten Hälfte, habe der Unparteiische, so El Funte, "das Spiel komplett aus dem Ruder laufen" lassen. Kern der Aufregung waren die vier Feldverweise der Niederseelbacher, von denen drei aus El Funtes Sicht nicht nachvollziehbar waren. Andreas Schwall habe demnach, ebenso wie Thomas Cumiskey für "ganz normales Beschweren" einen Feldverweis erhalten. Okan Tiglis Ampelkarte sei außerdem "überhaupt kein Foulspiel" vorausgegagen. Einzig bei der roten Karte gegen Marco Wagner, der nach groben Foulspiel vom Feld musste, erklärt El Funte sich einverstanden mit der Entscheidung des Schiris.

"Sowas geht überhaupt nicht"

Letztlich sei auch das entscheidende 3:2 für Winkel in der Nachspielzeit aus "deutlicher Abseitssituation" gefallen. "Der Schiedsrichter wollte glaube ich nicht, dass wir gewinnen", meint El Funte weiter und ist besonders verärgert über Geschehnisse nach dem Spiel. Wie der Spielertrainer erklärt, habe der Schiedsrichter den Niederseelbacher Vorsitzenden Eberhard Hepe bei Verlassen des Spielfeldes grob beleidigt. Dies sei von einzelnen Zeugen bestätigt worden. "Eigentlich habe ich Respekt vor den Schiedsrichtern, besonders auf Kreisebene. Aber sowas geht überhaupt nicht." FSV-Trainer Michael Palinkas kann die Aufregung hingegen nicht nachvollziehen: "Ich sehe das total anders!"

FSV-Trainer Palinkas: "Schiedsrichterleistung war in ordnung"

"Der Schiedsrichter hätte bereits vor der Pause härter durchgreifen können", meint der Coach des Kreisoberligisten und kritisierte die "überharte Zweikampfführung" des Gegners. Nach der Pause hätte sich der SVN dann "übermäßig auf den Schiedsrichter eingeschossen" und so eine Eigendynamik des Ganzen mitprovoziert. Die Platzverweise wegen Meckerns könne Palinkas indes nicht beurteilen, da er den Wortlaut der Spieler nicht mitbekommen habe. Dennoch sah er die Schiedsrichterleistung als "okay" an, wenn er auch die gelb-rote Karte gegen FSV-Spieler Hendrik Weiss "für zwei normale Fouls" nicht gegeben hätte.

"Kevin Detloff hat sich bei uns entschuldigt"

Besonders das grobe Foul von Marco Wagner, das die rote Karte zur Folge hatte, sorgt in Winkel für Kritik. "Unser Spieler hat eine Platzwunde am Knöchel davongetragen", ärgert sich Palinkas. "Eigentlich hat ein Team wie Niederseelbach, gespickt mit ehemaligen Verbandsligaspielern, es nicht nötig deartig hart zu spielen. Außerdem war die Partie beim Stand von 2:2 ja völlig offen." Ob das letzte Tor aus Abseitsposition erzielt wurde oder Beleidigungen seitens des Schiedsrichters geäußert wurden, konnte Palinkas nicht beurteilen, nimmt den Referee aber etwas in Schutz. "Ohne Linienrichter, wenn zehn Spieler gegen sieben Verteidiger anrennen, wie soll er da immer erkennen was Abseits ist." Zwischen den Vereinen sei indes alles geklärt. "Kapitän Kevin Detloff hat sich nach dem Spiel sogar für die harte Gangart bei uns entschuldigt. Ich sehe da also keine Probleme."

Schiedsrichter für SVN kein Unbekannter

Der SV Niederseelbach sieht sich hingegen stark benachteiligt und hofft künftig einer Leitung des Schiedsrichters entgehen zu können. "Mit diesem Referee gab es bereits vor drei Jahren Probleme, auch damals hatte er mehrere unserer Spieler vom Platz gestellt.", erinnert sich El Funte. Wie die Geschehnisse des Pokalspiels nun zu bewerten sind, wird an anderer Stelle entschieden werden. In Niederseelbach gilt es nun zunächst die Gemüter wieder zu beruhigen und sich auf die kommenden Aufgaben zu konzentrieren.

Aufrufe: 016.10.2015, 17:55 Uhr
Tommy KönnelAutor