Abteilungsleiter Roman Stapfer fasst den Gemütszustand der SVN-Fußballer zusammen: „Wenn man gegen eine spielerisch so starke Mannschaft wie Ismaning einen Punkt holt, kann man sicherlich erhobenen Hauptes den Platz verlassen. Schließlich ist das GH-Team Aufstiegsaspirant Nummer ein. Aber in unserer Situation hätten wir einen Dreier schon dringend benötigt, insofern hält sich die Freude über das 1:1 in Grenzen.“
Die Krux an der Geschichte: Als einziges Team im Tabellenkeller haben die Niederrother nur noch drei Matches zu absolvieren, am letzten Spieltag sind sie spielfrei. Stapfer: „Und deshalb müssen wir die u.a. noch ausstehenden Partien gegen den ASV Dachau II und den TSV Milbertshofen unbedingt gewinnen, um nicht vielleicht doch noch auf einen Direktabstiegsplatz abzurutschen.“ Von einem Punktgewinn am kommenden Wochenende beim Tabellenzweiten SV Unzermenzing wagt man in Niederroth gar nicht zu träumen...
Dass man die Erdweger noch einholen und vom rettenden Ufer in die Relegationszone verdrängen kann, hält der Niederrother Fußball-Boss für unwahrscheinlich: „Die werden wohl schon am Sonntag beim Schlusslicht Garching II die Weichen wohl endgültig auf Klassenerhalt stellen.“
Bittere Tränen wurden nach dem Spiel in der Niederrother Kabine vergossen. Rot-Sünder Lukas Obert war ob seines verbalen Ausrutschers gegen den Schiedsrichters untröstlich, er hat seinem Team im Saisonendspurt so einen Bärendienst erwiesen.
„Aber man muss so eine Situation auch im Zusammenhang sehen, um sie zu verstehen“, erklärt Stapfer. „Da sperren die Ismaninger kurz vor Schluss mit zwei Mann so lange den Ball, bis unserem Lukas der Geduldsfaden reißt.“ Der Schiedsrichter entscheidet nach dem Foul auf Freistoß für Ismaning – und Obert kann sich endgültig nicht mehr beherrschen. Er beleidigt den Referee mit einem unfeinen Ausdruck – und darf vorzeitig in die Dusche marschieren.
Die Ismaninger begannen auf dem Niederrother Nebenplatz wie die Feuerwehr, sie gingen nach einer Viertelstunde auch verdient in Führung. „Aber dann haben wir immer besser ins Spiel gefunden“, freut sich Stapfer. Schon vor dem 1:1 durch einen tollen Freistoßtreffer von Tobias Seethaler jubelten die SVN-Fans, aber der Treffer des überragenden Johannes Scherm wurde wegen abgeblicher Abseitsstellung des Torschützen nicht gegeben.
SV Niederroth – SC Grüne Heide Ismaning 1:1
SV Niederroth: Lindner, Fischhaber, Scherm, Schrall (73. Hartmann), Hartmann (24. Chasim), Chasim, Hartl, Seethaler, Morrent (65. Behrens), Obert, Rauth - Trainer: Seethaler - Trainer: Wiedemann
SC Grüne Heide Ismaning: Gillmeier, Schmidt, Langgassner, Tschernutter, Oberhuber, Niggl, Krabichler, Wanzinger (63. Beckmann), Wick, Niggl, Glasner - Trainer: Bachinger
Schiedsrichter: - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Glasner (14.), 1:1 Seethaler (36.)
Rot: Obert (79./SV Niederroth/)