2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Zeichen stehen auf Abschied: Top-Angreifer Markus Gassner möchte unter dem neuen Trainer nicht beim SVN spielen. Foto: HZ
Die Zeichen stehen auf Abschied: Top-Angreifer Markus Gassner möchte unter dem neuen Trainer nicht beim SVN spielen. Foto: HZ
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Neuanfang für beide Seiten beim SV Neresheim?

Nach dem Trainerwechsel von Marcus Golla zu Erhard Kühnhold will Stürmer und Top-Torjäger Markus Gassner nicht mehr für Neresheim auflaufen. Abteilungsleiter Stefan Aubele glaubt an eine schnelle Einigung und will den Verein wiederbeleben.

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Krisenstimmung herrscht beim SV Neresheim. Kein Wunder, vor knapp einem Jahr belegten die Härtsfelder am Hinrundenende den dritten Tabellenplatz, am Ende wurden sie Siebter. In die laufende Saison sind die Neresheimer mit dem Ziel gestartet, unter die ersten vier Mannschaften zu kommen. Nach zwölf Spielen belegt der SVN aber den enttäuschenden 14. Tabellenplatz, ist mit 37 Gegentreffern die Schießbude der Liga und muss sogar um den Klassenerhalt bangen. „Es war bislang ein katastrophales Jahr“, sagt daher Abteilungsleiter Stefan Aubele deutlich.

Der Trainerwechsel von Marcus Golla zu Erhard Kühnhold Ende der vergangenen Woche fruchtete kurzfristig noch nicht, Neresheim verlor das Heimspiel gegen Unterkochen mit 0:1.

Doch nicht nur das: Nicht im Kader stand Markus Gassner, mit acht Treffern in elf Spielen der Top-Torjäger des SVN. Der 31-Jährige ist dabei weder verletzt noch krank, sondern hat für sich die Entscheidung getroffen, nicht mehr für Neresheim zu spielen. Grund seien persönliche Differenzen mit dem neuen Coach Kühnhold in der Vergangenheit. Spieler und Trainer kennen sich aus der gemeinsamen Zeit beim FV Sontheim (Landesligasaison 2012/13). Er habe die Abteilungsleitung darüber informiert, im Falle einer Verpflichtung von Kühnhold nicht bleiben zu wollen, sagt Gassner.

Zusage für Vertragsauflösung

Allerdings besitzt der Giengener beim SVN einen bis Sommer 2018 laufenden Amateurvertrag, da er zur Saison 2016/17 vom Bayernligisten FC Gundelfingen aufs Härtsfeld gewechselt war. Nun hofft der Angreifer, dass sich der Verein an seine Zusage halten wird. „Ich habe es schriftlich, dass mein Vertrag in der Winterpause aufgelöst werden kann“, sagt Gassner. Er habe dabei angeboten, dass eine im Winter übliche Ablöse ausgehandelt wird. „Schließlich muss der Verein jemanden nachverpflichten“, so Gassner. Und falls der Vertrag doch nicht aufgelöst wird? „Dann liege ich bis Sommer 2018 auf Eis“, fügt der Stürmer an.

Die Entwicklung beim SV Neresheim habe sich dabei über mehrere Wochen angedeutet. Bereits kurz nach dem 2:1-Heimsieg gegen Kirchheim am 22. Oktober hatte der ehemalige Trainer Golla seinen Rücktritt verkündet. Der 40-Jährige habe erfahren, dass die Abteilungsleitung nach einem neuen Coach suche, erzählt Gassner. Abteilungsleiter Aubele spricht dagegen von einem internen Missverständnis.
Letztlich wurde Golla dazu überredet weiterzumachen. Um knapp zwei Wochen später doch entlassen zu werden. „Wie das Ganze abgelaufen ist, kann ich nicht vertreten. Das Vertrauen ist nicht mehr gegeben“, sagt Gassner, der selbst immer hinter Golla gestanden habe.

Nun war Gassner aber bislang auch zugleich Kapitän. Warum geht er also in der Krisensituation von Bord? „Für die Mannschaft tut es mir leid, sie leidet darunter“, sagt Gassner. „Es geht mir aber nicht ums Absteigen an sich. Ich bin schon mal mit der TSG Giengen aus der Bezirksliga abgestiegen. Es ist eine persönliche Entscheidung, ich möchte das Theater nicht mehr mitmachen“, so Gassner, der anfügt: „Durch die Querelen habe ich die Lust auf Fußball etwas verloren. Nun möchte ich meiner Linie treu bleiben und habe auch schon einige Rückmeldungen bekommen, dass dies nur konsequent ist.“
Natürlich habe er auch bereits einige Anfragen von Vereinen aus dem Landkreis erhalten. Diese interessierten ihn aber vorerst nicht, betont er. „Ich möchte zunächst das Kapitel SV Neresheim abschließen. Das belastet mich.“

Derweil hat der neue Neresheimer Trainer durchaus gehofft, dass Gassner die verbleibenden Spiele bis zur Winterpause noch machen wird. Dass der Stürmer aber nicht mehr will, findet Erhard Kühnhold „legitim“. Und natürlich weiß er, dass auf ihn und den SV Neresheim eine schwierige Aufgabe zukommt. „Ich habe aber die volle Rückendeckung seitens des Vereins“, so der SVN-Coach, der anfügt, dass sich das Engagement in Neresheim kurzfristig ergeben habe.

Kühnhold soll länger bleiben

Abteilungsleiter Aubele, der Kühnhold schon seit über einem Jahrzehnt kennt und schätzt, lobt den neuen Coach: „Er ist ein Trainer vom alten Schlag und hat schon von der Kreisliga B bis zur DDR-Oberliga alles erlebt. Er will, dass sich die Spieler für den Verein und die Mannschaft zerreißen.“
Nun soll unter Kühnhold, den Aubele nicht nur als „Feuerwehrmann“ sieht, möglichst Ruhe einkehren – und der Verein neue Hoffnung schöpfen. Auch über das Saisonende hinaus. „Wir stellen uns neu auf. Dass das nicht jedem passt, ist auch klar“, so der Abteilungsleiter, der anfügt: „Wir brauchen jetzt Spieler, die sich mit dem Verein identifizieren.“ Dazu ist davon auszugehen, dass der SVN in der kommenden Zeit auf dem Transfermarkt aktiv werden wird und sicher den einen oder anderen namhaften Spieler verpflichtet.

Das Verhältnis zu Stürmer Markus Gassner sei aber weiterhin ein gutes. „Wir sind im Reinen“, sagt Aubele und betont, dass Spieler und Verein sich einigen werden. „Markus bekommt seine Freigabe. Das müssen wir aber im Verein gemeinsam entscheiden“, so der Abteilungsleiter.

Neuer Kapitän beim SV Neresheim ist Marco Pfeffer. Am kommenden Sonntag ist der SVN beim Tabellen-Zwölften SV Ebnat zu Gast (14.30 Uhr).

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Sportfreunde Lorch - VfL Iggingen 4:0
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Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 190
Tore: 1:0 Marvin Bopp (3.), 2:0 Daniel Wahl (17.), 3:0 Oliver Opel (61.), 4:0 Gioacchino Colletti (64.)

SSV Aalen - FC Ellwangen 1:1
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Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Semir Velagic (50.), 1:1 Felix Maier (87.)

SV Ebnat - SV Lauchheim 1:3
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Schiedsrichter: Alexander Stutz (TSV Michelf.) - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Pa Alieu Bangura (17. Eigentor), 1:1 Stefan Muck (49. Foulelfmeter), 1:2 Julian Hanke (71.), 1:3 Sebastian Hanke (87.)
Platzverweise: Rot gegen Stefan Muck (60./SV Lauchheim/Foulspiel)

SV Neresheim - FV 08 Unterkochen 0:1
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Schiedsrichter: Veysel Cirak - Zuschauer: k.A.
Tore: 0:1 Fabian Funk (75.)

FV Sontheim/Brenz - TSV Heubach 4:2
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Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 0:1 Manuel Tietze (16.), 1:1 Philipp Schmid (45.), 1:2 Manuel Tietze (49.), 2:2 Marcus Mattick (72.), 3:2 Daniel Gentner (79.), 4:2 Daniel Gentner (85.)

TV Neuler - SG Kirchheim / Trochtelf. 1:2
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Schiedsrichter: Artur Grünwald (Bellenberg) - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Denis Dörrer (58.), 1:1 Christoph Schindele (61.), 1:2 Christoph Schindele (89.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Philipp Knecht (92./TV Neuler)

VfL Gerstetten - SV Waldhausen 2:2
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Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 80
Tore: 1:0 Oguzhan Cay (9.), 1:1 Istvan Szabo (31.), 2:1 Jonas Eckardt (59.), 2:2 Leon Weber (70.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Kevin Damrose (60./VfL Gerstetten/Meckern)

TSG Nattheim - TSG Schnaitheim 4:1
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Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Franz Fischer (5.), 1:1 Michel Wegele (25.), 2:1 Fabian Horsch (54. Foulelfmeter), 3:1 Patrick Brümmer (70.), 4:1 Patrick Brümmer (88.)



Aufrufe: 09.11.2017, 12:00 Uhr
Edgar Deibert, HZAutor