2024-03-27T14:08:28.225Z

Interview der Woche
Noch 13 Spiele trennen den SV Morbach vor einer faustdicken Überraschung in der Rheinlandliga: Dem Aufstieg in die Oberliga. F: Schwarz
Noch 13 Spiele trennen den SV Morbach vor einer faustdicken Überraschung in der Rheinlandliga: Dem Aufstieg in die Oberliga. F: Schwarz

Noch 13 Spiele bis zum großen Coup

Rheinlandliga: SV Morbach überwintert sensationell an der Tabellenspitze.

Der SV Morbach ging nicht gerade als Favorit auf die Meisterschaft in die neue Rheinlandliga-Saison. In den letzten Jahren beendeten die Hunsrücker die Liga gleich vier Mal in Folge auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Dieses Mal scheint alles anders zu sein. Als Schlüssel zum Erfolg nennt Trainer Thorsten Haubst die Kontinuität der letzten Jahre, die sich nun auszuzahlen scheint. Das Szenario „Aufstieg in die Oberliga“ nimmt so immer konkretere Züge an.

Die Offensive gewinnt Spiele – die Defensive die Meisterschaft

Der SV Morbach stellt nach 21 Partien die beste Abwehr der Liga. Lediglich 16 Gegentreffer kassierte der SVM in dieser Zeit, nicht mal einen Gegentreffer im Schnitt also. Am Ende könnte genau diese Statistik der Schlüssel zum Erfolg sein, denn wie heißt es doch so schön: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive die Meisterschaft. „Das gesamte Defensivverhalten scheint bei uns zu funktionieren. Jeder hat seine Aufgaben die er auch defensiv zu erledigen hat, nicht nur die Abwehr“, betont Coach Thorsten Haubst.

Auswärtsstärke macht den Unterschied – 9 Siege und ein Unentschieden

Besonders die Auswärtsstärke kommt den Morbachern in dieser Saison zu Gute. In zehn Auftritten in der Fremde siegten die Hunsrücker gleich neun Mal. Nur einmal, beim Derby in Tarforst, gab es ein Remis. Somit liegt der Tabellenführer ohne eine einzige Auswärtspleite auf dem ersten Platz. „Richtig erklären kann ich mir das nicht. Ich könnte mir lediglich vorstellen, dass die Gegner zu Hause gegen uns etwas offensiver spielen und wir dadurch etwas mehr Platz bekommen“, sagt Haubst. Auch die Punkteausbeute sucht mit 50 Zählern aus 21 Spielen ihres Gleichen.

Dennoch lässt sich ein Verfolger nicht so einfach abschütteln: die Eisbachtaler Sportfreunde. Lediglich zwei Zähler trennen die beiden Kontrahenten im Tableau. Nach zwei Vizemeisterschaften und dem Scheitern in der Relegation möchten die Eisbären endlich den sofortigen Aufstieg realisieren. Mit neun Punkten Vorsprung auf Rang drei sieht alles danach aus, als ginge es für Morbach nur noch darum, ob der direkte Aufstieg gelingt oder die Relegation gespielt werden muss.

Rahmenbedingungen für die Oberliga sind gegeben

Die Rahmenbedingungen wären für einen Aufstieg jedenfalls gegeben. Neben einer neuen Flutlichtanlage, die beim Kunstrasenplatz für die kommende Saison installiert werden soll, sind auch Voraussetzungen für bestimmte Risikospiele durch die Möglichkeit zweier separater Eingänge erfüllt. „Wir warten nun auf das Schreiben und Verband und werden dann auch versuchen alle Kriterien zu erfüllen und uns für die Oberliga melden. Dennoch muss deutlich gesagt werden, dass Eisbachtal weiterhin der Topfavorit ist. Platz zwei ist aber realistisch, so blauäugig sind wir dann auch nicht“, sagt Georg Schuh, erster Vorsitzender des SVM.

Budget soll angepasst und Zuschauerschnitt erhöht werden

Im Winter sind keine Transfers geplant. Die Mannschaft soll die Runde so zu Ende spielen und auch zusammengehalten werden. Hier befinde man sich bereits in Gesprächen. Und auch im Sommer würde der Verein im Falle eines Aufstieges kein Risiko eingehen. „Natürlich werden wir das Budget anpassen, jedoch möchten wir nur Spieler mit Charakter, die auch im Falle eines sofortigen Abstieges zurück in die Rheinlandliga bei uns spielen würden“, betont Schuh.

Der Zuschauerschnitt liegt aufgrund des sportlichen Erfolges über dem Schnitt der letzten Jahre. Dennoch erhoffen sich die Verantwortlichen eine Spielklasse höher nochmal einen Schub. „Dadurch, dass Mannschaften wie Eintracht Trier oder die TuS Koblenz in der Oberliga spielen kämen auch mehr Zuschauer der Gastmannschaft mit. Ganz besonders freuen würden wir uns über das Derby gegen Idar-Oberstein“, sagt Schuh.

Für den Trainer ist der Aufstieg zweitrangig – Entwicklung steht im Vordergrund

„Für mich persönlich steht die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund. Vor der Saison hat bei uns niemand darüber nachgedacht plötzlich auf Platz eins zu stehen. Am Anfang war das halt eine schöne Momentaufnahme“, erklärt der Trainer. Zur Entwicklung zählt auch, dass junge Spieler aus dem Jugendförderverein Hunsrückhöhe in den Kader integriert werden. Auch in dieser Saison ist dieses Unterfangen bestens gelungen. „Unsere Jugendspieler haben viele Spiele absolviert und stehen in der Rheinlandliga ihren Mann. Zudem können wir seit drei Jahren auf acht Stammspieler zurückgreifen, die seitdem zusammenspielen. Da merkt man, dass die Jungs die Abläufe mittlerweile kennen und die Art wie wir Fußball spielen möchten verinnerlicht haben“, sagt Haubst.

Aufrufe: 010.12.2018, 16:35 Uhr
Alexander KristAutor